leicht hier sie auf eine submarine Strömung stossen, wel- che man nach der an der Oberfläche in entgegengesezter Richtung voraussezen mus.
Der Theorie nach, d. h. durch Berechnung des spezifischen Gewichtes müsten 8/9 des Eises unter dem Wasser bleiben, darüber hervorsehn, dies wird aber überall durch die Um- stände modifizirt.
Durch die Reflexion des Lichtes, welches vom Eise gegen den Himmel geworfen wird, und der Eisblink heist, erkent man das Dasein von Eisfeldern, ehe sie noch über dem Horizonte sicht- bar werden, und wenn sich zwischen diesen ein Wasserbekken befindet, so reflektirt sich dies als dunkler Flek gegen den Himmel: d. h. der dunkle Flek wird sichtbar durch die Ab- wesenheit des Lichtes, welches rings umher von dem Eise reflektirt wird. Daher können bei heiterm Himmel die Schiffer es leicht bemerken, ob Eismassen im Anzuge sind, und aus welcher Gegend sie kommen.
Wenngleich in jenen hohen Breitengraden, wo das Eis
leicht hier sie auf eine submarine Strömung stossen, wel- che man nach der an der Oberfläche in entgegengesezter Richtung voraussezen mus.
Der Theorie nach, d. h. durch Berechnung des spezifischen Gewichtes müsten 8/9 des Eises unter dem Wasser bleiben, ⅑ darüber hervorsehn, dies wird aber überall durch die Um- stände modifizirt.
Durch die Reflexion des Lichtes, welches vom Eise gegen den Himmel geworfen wird, und der Eisblink heist, erkent man das Dasein von Eisfeldern, ehe sie noch über dem Horizonte sicht- bar werden, und wenn sich zwischen diesen ein Wasserbekken befindet, so reflektirt sich dies als dunkler Flek gegen den Himmel: d. h. der dunkle Flek wird sichtbar durch die Ab- wesenheit des Lichtes, welches rings umher von dem Eise reflektirt wird. Daher können bei heiterm Himmel die Schiffer es leicht bemerken, ob Eismassen im Anzuge sind, und aus welcher Gegend sie kommen.
Wenngleich in jenen hohen Breitengraden, wo das Eis
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[261v/0526]
leicht hier sie auf eine submarine Strömung stossen, wel-
che man nach der an der Oberfläche in entgegengesezter
Richtung voraussezen mus.
Der Theorie nach, d. h. durch Berechnung des spezifischen
Gewichtes müsten 8/9 des Eises unter dem Wasser bleiben,
⅑ darüber hervorsehn, dies wird aber überall durch die Um-
stände modifizirt.
Durch die Reflexion des Lichtes, welches vom Eise gegen den
Himmel geworfen wird, und der Eisblink heist, erkent man das
Dasein von Eisfeldern, ehe sie noch über dem Horizonte sicht-
bar werden, und wenn sich zwischen diesen ein Wasserbekken
befindet, so reflektirt sich dies als dunkler Flek gegen den
Himmel: d. h. der dunkle Flek wird sichtbar durch die Ab-
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reflektirt wird. Daher können bei heiterm Himmel die
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 261v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/526>, abgerufen am 22.11.2024.
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