dagegen werden sehr weit hinausgeschleudert, und da sie nicht senk- recht niederfallen, sondern mit einiger Abweichung parabolisch: so kann man die Gränze davon sehr genau bestimmen: denn diese Kraft wirkt ganz regelmässig, wenigstens einige Stunden lang, und man ist so im Stande, sich in der grösten Nähe der Ausbrüche zu sezen.
Eben so verschieden ist die organische Kraft in den Bildungen der Thiere, hier sehn wir, dass es auch eine Mittelgrösse giebt, aber eben so wohl giebt es ein Maximum derselben.
Wenden wir dies nun auf die Ströme an, so findet sich, dass sie auch ihr maximum der Wassermasse haben, das aber meist ge- ringer ist, als man glaubt. Besonders ist dies bei denen von Amerika der Fall. Denn vom Ufer an kann man vielleicht 2-3000 Fus weit hineinreichen und das Pferd hat nicht mehr als 32 oder 3 Fus Wasser: dann komt eine tiefe Rinne die vielleicht 130 Fus (? oder 30) Tiefe nach: dann weiter nach der Mitte zu eine andre seichte Stelle und eine neue Rinne: so sind die grossen Flüsse in viele solcher tiefen Rinnen oder einzelnen Flüsse abgetheilt. Wenn nun eine solche einzelne Rinne von ihrer Richtung in ein benachbartes Flusgebiet abgelenkt
dagegen werden sehr weit hinausgeschleudert, und da sie nicht senk- recht niederfallen, sondern mit einiger Abweichung parabolisch: so kann man die Gränze davon sehr genau bestimmen: denn diese Kraft wirkt ganz regelmässig, wenigstens einige Stunden lang, und man ist so im Stande, sich in der grösten Nähe der Ausbrüche zu sezen.
Eben so verschieden ist die organische Kraft in den Bildungen der Thiere, hier sehn wir, dass es auch eine Mittelgrösse giebt, aber eben so wohl giebt es ein Maximum derselben.
Wenden wir dies nun auf die Ströme an, so findet sich, dass sie auch ihr maximum der Wassermasse haben, das aber meist ge- ringer ist, als man glaubt. Besonders ist dies bei denen von Amerika der Fall. Denn vom Ufer an kann man vielleicht 2–3000 Fus weit hineinreichen und das Pferd hat nicht mehr als 32 oder 3 Fus Wasser: dann komt eine tiefe Rinne die vielleicht 130 Fus (? oder 30) Tiefe nach: dann weiter nach der Mitte zu eine andre seichte Stelle und eine neue Rinne: so sind die grossen Flüsse in viele solcher tiefen Rinnen oder einzelnen Flüsse abgetheilt. Wenn nun eine solche einzelne Rinne von ihrer Richtung in ein benachbartes Flusgebiet abgelenkt
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[243r/0489]
dagegen werden sehr weit hinausgeschleudert, und da sie nicht senk-
recht niederfallen, sondern mit einiger Abweichung parabolisch: so
kann man die Gränze davon sehr genau bestimmen: denn diese Kraft
wirkt ganz regelmässig, wenigstens einige Stunden lang, und man
ist so im Stande, sich in der grösten Nähe der Ausbrüche zu sezen.
Eben so verschieden ist die organische Kraft in den Bildungen
der Thiere, hier sehn wir, dass es auch eine Mittelgrösse giebt, aber
eben so wohl giebt es ein Maximum derselben.
Wenden wir dies nun auf die Ströme an, so findet sich, dass sie
auch ihr maximum der Wassermasse haben, das aber meist ge-
ringer ist, als man glaubt. Besonders ist dies bei denen von
Amerika der Fall. Denn vom Ufer an kann man vielleicht
2–3000 Fus weit hineinreichen und das Pferd hat nicht
mehr als 2 oder 3 Fus Wasser: dann komt eine tiefe Rinne
die vielleicht 130 Fus (? oder 30) Tiefe nach: dann weiter nach
der Mitte zu eine andre seichte Stelle und eine neue Rinne:
so sind die grossen Flüsse in viele solcher tiefen Rinnen oder
einzelnen Flüsse abgetheilt. Wenn nun eine solche einzelne Rinne
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 243r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/489>, abgerufen am 22.11.2024.
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