läst sich aber sehr gut erklären, wenn man bedenkt, dass die Fische in den verschiedenen Tiefen des Meeres alle verschie- denen Temperaturen antreffen, mithin weniger an das Klima, welches grade an der Oberfläche herscht, gebunden sind.
Man zälte bis jezt 45000 Insekten,
5000 Vögel
2000 Fische
700 Säugethiere.
Die Säugethiere machen in den meisten Ländern 1/5 der Vögel aus: dies Verhältnis muss aber früher ein anderes gewesen sein. Vor der ersten grossen Unnmwälzung unseres Planeten mus es mehr Säugethiere gegeben haben: der Grund aber, warum wir deren mehr in den Versteinerungen finden, liegt nicht allein darin, dass sie in grösserer Menge vorhanden waren, sondern offenbar auch in der grösseren Locumotivi- tät der Vögel, welche sich leichter retten konten. Verloren gegangen sind besonders solche Säugethiere, welche sich unsern Schweinen, Pferden und Elephanten nähern. Wir müssen hier wiederum die grosse Einheit der Natur bewundern, die einereine solche Übereinstimmung in ihren Bildungen beobachtet, dass es uns möglich wird, aus einem einzelnen Organe auf alle übrigen, auf die ganze Gestalt des Thieres mit grosser Sicherheit zu schliessen.
läst sich aber sehr gut erklären, wenn man bedenkt, dass die Fische in den verschiedenen Tiefen des Meeres alle verschie- denen Temperaturen antreffen, mithin weniger an das Klima, welches grade an der Oberfläche herscht, gebunden sind.
Man zälte bis jezt 45000 Insekten,
5000 Vögel
2000 Fische
700 Säugethiere.
Die Säugethiere machen in den meisten Ländern ⅕ der Vögel aus: dies Verhältnis muss aber früher ein anderes gewesen sein. Vor der ersten grossen Unnmwälzung unseres Planeten mus es mehr Säugethiere gegeben haben: der Grund aber, warum wir deren mehr in den Versteinerungen finden, liegt nicht allein darin, dass sie in grösserer Menge vorhanden waren, sondern offenbar auch in der grösseren Locumotivi- tät der Vögel, welche sich leichter retten konten. Verloren gegangen sind besonders solche Säugethiere, welche sich unsern Schweinen, Pferden und Elephanten nähern. Wir müssen hier wiederum die grosse Einheit der Natur bewundern, die einereine solche Übereinstimmung in ihren Bildungen beobachtet, dass es uns möglich wird, aus einem einzelnen Organe auf alle übrigen, auf die ganze Gestalt des Thieres mit grosser Sicherheit zu schliessen.
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[21v/0046]
läst sich aber sehr gut erklären, wenn man bedenkt, dass
die Fische in den verschiedenen Tiefen des Meeres alle verschie-
denen Temperaturen antreffen, mithin weniger an das
Klima, welches grade an der Oberfläche herscht, gebunden sind.
Man zälte bis jezt 45000 Insekten,
5000 Vögel
2000 Fische
700 Säugethiere.
Die Säugethiere machen in den meisten Ländern ⅕ der Vögel
aus: dies Verhältnis muss aber früher ein anderes gewesen
sein. Vor der ersten grossen Umwälzung unseres Planeten
mus es mehr Säugethiere gegeben haben: der Grund aber,
warum wir deren mehr in den Versteinerungen finden, liegt
nicht allein darin, dass sie in grösserer Menge vorhanden
waren, sondern offenbar auch in der grösseren Locumotivi-
tät der Vögel, welche sich leichter retten konten. Verloren
gegangen sind besonders solche Säugethiere, welche sich unsern
Schweinen, Pferden und Elephanten nähern. Wir müssen hier
wiederum die grosse Einheit der Natur bewundern, die eine
solche Übereinstimmung in ihren Bildungen beobachtet, dass es
uns möglich wird, aus einem einzelnen Organe auf alle übrigen,
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 21v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/46>, abgerufen am 24.11.2024.
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