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Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].

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machten den alten Herrn gar nicht irre, und
da ich seine Absicht bald merkte, so kehrte ich
immer gleich in die rechte Ordnung zurück.
Jch kam mir ordentlich wichtig vor, dass ich
so, an Goethes Seite sitzend, ihn durch meine
Mittheilungen unterhalten konnte, während ich
doch nur in der bescheidenen Absicht nach
Weimar gekommen war, ihn wo möglich einmal
zu sprechen und mich im Abglanze seines
Geistes zu sonnen.

Die grossartigen Unternehmungen des Pa-
scha Mehmet-Ali, des kühnen Regenerators von
Aegypten, fanden Goethes vollste Anerkennung,
wogegen der Kammerjunker sich an der mör-
derischen Vertilgung der Mamlucken auf der
Citadelle von Kairo ergötzte. Dann ging es in
bequemer Nilfahrt bis zur Katarakte von Wadi-
Halfa, und auf Kameelen bis nach Dongola,
wo das südliche Kreuz hochaufgerichtet am
nächtlichen Firmamente leuchtet, und wo die
von meinem Freunde Ehrenberg gebaute Cita-
delle der südlichste Punkt ( +18° N. Br.)
meiner Wanderung war.

Das Mahl verlängerte sich auf diese Weise

machten den alten Herrn gar nicht irre, und
da ich seine Absicht bald merkte, so kehrte ich
immer gleich in die rechte Ordnung zurück.
Jch kam mir ordentlich wichtig vor, dass ich
so, an Goethes Seite sitzend, ihn durch meine
Mittheilungen unterhalten konnte, während ich
doch nur in der bescheidenen Absicht nach
Weimar gekommen war, ihn wo möglich einmal
zu sprechen und mich im Abglanze seines
Geistes zu sonnen.

Die grossartigen Unternehmungen des Pa-
scha Mehmet-Ali, des kühnen Regenerators von
Aegypten, fanden Goethes vollste Anerkennung,
wogegen der Kammerjunker sich an der mör-
derischen Vertilgung der Mamlucken auf der
Citadelle von Kairo ergötzte. Dann ging es in
bequemer Nilfahrt bis zur Katarakte von Wadi-
Halfa, und auf Kameelen bis nach Dongola,
wo das südliche Kreuz hochaufgerichtet am
nächtlichen Firmamente leuchtet, und wo die
von meinem Freunde Ehrenberg gebaute Cita-
delle der südlichste Punkt ( +18° N. Br.)
meiner Wanderung war.

Das Mahl verlängerte sich auf diese Weise

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[50/0055] machten den alten Herrn gar nicht irre, und da ich seine Absicht bald merkte, so kehrte ich immer gleich in die rechte Ordnung zurück. Jch kam mir ordentlich wichtig vor, dass ich so, an Goethes Seite sitzend, ihn durch meine Mittheilungen unterhalten konnte, während ich doch nur in der bescheidenen Absicht nach Weimar gekommen war, ihn wo möglich einmal zu sprechen und mich im Abglanze seines Geistes zu sonnen. Die grossartigen Unternehmungen des Pa- scha Mehmet-Ali, des kühnen Regenerators von Aegypten, fanden Goethes vollste Anerkennung, wogegen der Kammerjunker sich an der mör- derischen Vertilgung der Mamlucken auf der Citadelle von Kairo ergötzte. Dann ging es in bequemer Nilfahrt bis zur Katarakte von Wadi- Halfa, und auf Kameelen bis nach Dongola, wo das südliche Kreuz hochaufgerichtet am nächtlichen Firmamente leuchtet, und wo die von meinem Freunde Ehrenberg gebaute Cita- delle der südlichste Punkt ( +18° N. Br.) meiner Wanderung war. Das Mahl verlängerte sich auf diese Weise

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862], S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_goethe_1819/55>, abgerufen am 24.11.2024.