Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797.eines Vorzuges, deß ich mich nicht rühmen kan. Aber wie es gewöhnlich geht, übermäßige Schärfe eines Organs, ist gemeiniglich mit einer übermäßigen Schwäche der andern verbunden, und so ist auch dein Auge ein Schalk, indem es dir nicht darstellte, war doch so deutlich im Büchlein geschrieben stehet, und du bestätigest durch dein Exempel, mehr als alle Recensenten, die seit dem Patriarchen Photius, zu Konstantinopel, bis auf Schüzen, und Hübnern, und den Redakteur der Tübinger gelehrten Zeitung, herunter, Recensionen gemacht haben, Exclamation des Erzvogels Lichtenberg zu Göttingen: "Mein Gott! wenn ein Kopf und ein Buch zusammen stossen, und es klingt hohl, ist es denn allemal im Buche? -" Diese Erklärungen mögen dich, mein Freund! von deinen Irrthümmern überführen, und dich eines Vorzuges, deß ich mich nicht rühmen kan. Aber wie es gewöhnlich geht, übermäßige Schärfe eines Organs, ist gemeiniglich mit einer übermäßigen Schwäche der andern verbunden, und so ist auch dein Auge ein Schalk, indem es dir nicht darstellte, war doch so deutlich im Büchlein geschrieben stehet, und du bestätigest durch dein Exempel, mehr als alle Recensenten, die seit dem Patriarchen Photius, zu Konstantinopel, bis auf Schüzen, und Hübnern, und den Redakteur der Tübinger gelehrten Zeitung, herunter, Recensionen gemacht haben, Exclamation des Erzvogels Lichtenberg zu Göttingen: „Mein Gott! wenn ein Kopf und ein Buch zusammen stossen, und es klingt hohl, ist es denn allemal im Buche? –“ Diese Erklärungen mögen dich, mein Freund! von deinen Irrthümmern überführen, und dich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="21"/> eines Vorzuges, deß ich mich nicht rühmen kan. Aber wie es gewöhnlich geht, übermäßige Schärfe eines Organs, ist gemeiniglich mit einer übermäßigen Schwäche der andern verbunden, und so ist auch dein Auge ein Schalk, indem es dir nicht darstellte, war doch so deutlich im Büchlein geschrieben stehet, und du bestätigest durch dein Exempel, mehr als alle Recensenten, die seit dem Patriarchen <hi rendition="#fr">Photius</hi>, zu Konstantinopel, bis auf <hi rendition="#fr">Schüzen</hi>, und <hi rendition="#fr">Hübnern</hi>, und den Redakteur der <hi rendition="#fr">Tübinger gelehrten Zeitung</hi>, herunter, Recensionen gemacht haben, Exclamation des Erzvogels <hi rendition="#fr">Lichtenberg</hi> zu <hi rendition="#fr">Göttingen</hi>: „Mein Gott! wenn ein Kopf und ein Buch zusammen stossen, und es klingt hohl, ist es denn allemal im Buche? –“</p> <p>Diese Erklärungen mögen dich, mein Freund! von deinen Irrthümmern überführen, und dich </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0021]
eines Vorzuges, deß ich mich nicht rühmen kan. Aber wie es gewöhnlich geht, übermäßige Schärfe eines Organs, ist gemeiniglich mit einer übermäßigen Schwäche der andern verbunden, und so ist auch dein Auge ein Schalk, indem es dir nicht darstellte, war doch so deutlich im Büchlein geschrieben stehet, und du bestätigest durch dein Exempel, mehr als alle Recensenten, die seit dem Patriarchen Photius, zu Konstantinopel, bis auf Schüzen, und Hübnern, und den Redakteur der Tübinger gelehrten Zeitung, herunter, Recensionen gemacht haben, Exclamation des Erzvogels Lichtenberg zu Göttingen: „Mein Gott! wenn ein Kopf und ein Buch zusammen stossen, und es klingt hohl, ist es denn allemal im Buche? –“
Diese Erklärungen mögen dich, mein Freund! von deinen Irrthümmern überführen, und dich
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Zitationshilfe: | Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_truzlibell_1797/21>, abgerufen am 16.07.2024. |