Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797.einen Frevler, der den Pranger, den Staupbesen, die Vestung, und weiß der Himmel was sonst noch, verdienet hätte - Das wolle dir Gott verzeihen, du Mann mit deinem scharfen Degen! Im Anfange deiner Adelsapologie machst du meinem Herrn Sebastian grosse Complimente, oder, um in deiner Sprache zu reden, du wirfst sie ihm vor Augen, und stossest sie ihm ans Herz. Aber du vereinigest dabei zwei Dinge, die schlechterdings unvereinbar sind, und eben so gegen das principium contradictionis, den untrüglichen, ontologischen Probierstein aller Wahrheit, anprellen, als dein System gegen die Philosophie des argen Monarchomachi Thomas Payne. Du sagst, Sebastian Käsbohrer sey ein talentvoller Mann, und zwo Zeilen weiter unten, nimmst du die Möglichkeit an, daß einen Frevler, der den Pranger, den Staupbesen, die Vestung, und weiß der Himmel was sonst noch, verdienet hätte – Das wolle dir Gott verzeihen, du Mann mit deinem scharfen Degen! Im Anfange deiner Adelsapologie machst du meinem Herrn Sebastian grosse Complimente, oder, um in deiner Sprache zu reden, du wirfst sie ihm vor Augen, und stossest sie ihm ans Herz. Aber du vereinigest dabei zwei Dinge, die schlechterdings unvereinbar sind, und eben so gegen das principium contradictionis, den untrüglichen, ontologischen Probierstein aller Wahrheit, anprellen, als dein System gegen die Philosophie des argen Monarchomachi Thomas Payne. Du sagst, Sebastian Käsbohrer sey ein talentvoller Mann, und zwo Zeilen weiter unten, nimmst du die Möglichkeit an, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="15"/> einen Frevler, der den Pranger, den Staupbesen, die Vestung, und weiß der Himmel was sonst noch, verdienet hätte – Das wolle dir Gott verzeihen, du Mann mit deinem scharfen Degen!</p> <p>Im Anfange deiner Adelsapologie machst du meinem Herrn <hi rendition="#fr">Sebastian</hi> grosse Complimente, oder, um in deiner Sprache zu reden, du <hi rendition="#fr">wirfst sie ihm vor Augen, und stossest sie ihm ans Herz</hi>. Aber du vereinigest dabei zwei Dinge, die schlechterdings unvereinbar sind, und eben so gegen das <hi rendition="#aq">principium contradictionis</hi>, den untrüglichen, <hi rendition="#fr">ontologischen</hi> Probierstein aller Wahrheit, anprellen, als dein System gegen die Philosophie des argen <hi rendition="#fr">Monarchomachi Thomas Payne</hi>. Du sagst, <hi rendition="#fr">Sebastian Käsbohrer</hi> sey ein talentvoller Mann, und zwo Zeilen weiter unten, nimmst du die Möglichkeit an, daß </p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0015]
einen Frevler, der den Pranger, den Staupbesen, die Vestung, und weiß der Himmel was sonst noch, verdienet hätte – Das wolle dir Gott verzeihen, du Mann mit deinem scharfen Degen!
Im Anfange deiner Adelsapologie machst du meinem Herrn Sebastian grosse Complimente, oder, um in deiner Sprache zu reden, du wirfst sie ihm vor Augen, und stossest sie ihm ans Herz. Aber du vereinigest dabei zwei Dinge, die schlechterdings unvereinbar sind, und eben so gegen das principium contradictionis, den untrüglichen, ontologischen Probierstein aller Wahrheit, anprellen, als dein System gegen die Philosophie des argen Monarchomachi Thomas Payne. Du sagst, Sebastian Käsbohrer sey ein talentvoller Mann, und zwo Zeilen weiter unten, nimmst du die Möglichkeit an, daß
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Zitationshilfe: | Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_truzlibell_1797/15>, abgerufen am 16.02.2025. |