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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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die französische Revolution, der itzige schreckliche Krieg, die drückenden Auflagen, die Viehseuche und das grassierende Faulfieber - das sind alles Folgen der leidigen Aufklärung. Ohne sie hätten wir keine Durchmärsche und keine Extra-Steuern, und - meine Damen! - wir kauften das Pfund Kaffee noch um 24 Kreuzer.

Freylich klingt das Wort Aufklärung sehr schön in den Ohren der Menschen, und bey dem Vorwitz und der Wißbegierde, die uns allen, seit Evens Apfelbiß natürlich ist, werden wir leicht dazu verleitet, vor dieser verführerischen Göttinn anzubeten. Auch ist der Hoffartsteufel mit seinem Blasebalge immer hinter umher, und macht uns Wunderdinge von der Majestät eines aufgeklärten Mannes weis. Da halten wir denn die Aufklärung für ein schönes reines Wachslicht, das alle Winkel erhellt, alle Nebel der Unwissenheit zerstreut, und über alle Parthieen unserer Laufbahn Tag verbreitet. Aber nehmen wir dieses Licht wirklich zur Hand, um mit demselben unsern Pfad zu wandeln, so werden wir bald gewahr, daß es eine elende

die französische Revolution, der itzige schreckliche Krieg, die drückenden Auflagen, die Viehseuche und das grassierende Faulfieber – das sind alles Folgen der leidigen Aufklärung. Ohne sie hätten wir keine Durchmärsche und keine Extra-Steuern, und – meine Damen! – wir kauften das Pfund Kaffee noch um 24 Kreuzer.

Freylich klingt das Wort Aufklärung sehr schön in den Ohren der Menschen, und bey dem Vorwitz und der Wißbegierde, die uns allen, seit Evens Apfelbiß natürlich ist, werden wir leicht dazu verleitet, vor dieser verführerischen Göttinn anzubeten. Auch ist der Hoffartsteufel mit seinem Blasebalge immer hinter umher, und macht uns Wunderdinge von der Majestät eines aufgeklärten Mannes weis. Da halten wir denn die Aufklärung für ein schönes reines Wachslicht, das alle Winkel erhellt, alle Nebel der Unwissenheit zerstreut, und über alle Parthieen unserer Laufbahn Tag verbreitet. Aber nehmen wir dieses Licht wirklich zur Hand, um mit demselben unsern Pfad zu wandeln, so werden wir bald gewahr, daß es eine elende

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[270/0270] die französische Revolution, der itzige schreckliche Krieg, die drückenden Auflagen, die Viehseuche und das grassierende Faulfieber – das sind alles Folgen der leidigen Aufklärung. Ohne sie hätten wir keine Durchmärsche und keine Extra-Steuern, und – meine Damen! – wir kauften das Pfund Kaffee noch um 24 Kreuzer. Freylich klingt das Wort Aufklärung sehr schön in den Ohren der Menschen, und bey dem Vorwitz und der Wißbegierde, die uns allen, seit Evens Apfelbiß natürlich ist, werden wir leicht dazu verleitet, vor dieser verführerischen Göttinn anzubeten. Auch ist der Hoffartsteufel mit seinem Blasebalge immer hinter umher, und macht uns Wunderdinge von der Majestät eines aufgeklärten Mannes weis. Da halten wir denn die Aufklärung für ein schönes reines Wachslicht, das alle Winkel erhellt, alle Nebel der Unwissenheit zerstreut, und über alle Parthieen unserer Laufbahn Tag verbreitet. Aber nehmen wir dieses Licht wirklich zur Hand, um mit demselben unsern Pfad zu wandeln, so werden wir bald gewahr, daß es eine elende

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/270>, abgerufen am 23.11.2024.