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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Das Volk hatte während des Reformations-Werks viel gemurrt, und die Parthie seiner unwürdigen Priester genommen. Doch geschah dieß nur in einigen Orten. Man stopfte auch den Widersprechern das Maul derbe genug, daß die andern schwiegen. Die Mehrheit sah aber überall der Widerherstellung seines alten Glaubens mit Beyfall zu. Derselbe ist auch dem gemeinen Mann weit zuträglicher, als der neue. Die Aufklärer knüpfen das Heil an die Tugend, und diese erfordert Aufopferung und Kämpfe. Wir hingegen knüpfen es an den blosen Glauben, an Ablaß, Messen, Opfer und Büßungen; - und alle diese Dinge sind wenigstens viel leichter, als die Tugend.

In den Dorfschulen wurde die Normal-Methode wieder abgestellt. Die Schulmeister erhielten den Befehl, die Kinder blos den Rosenkranz, den Glauben und die zehn Gebote zu lehren. Das Lesen und Schreiben sollten sie nur so beyläufig treiben. Denn diese Künste sind dem Bauern schädlich, und leiten ihm zum Raisonniren und zum Aufruhr.

Das Volk hatte während des Reformations-Werks viel gemurrt, und die Parthie seiner unwürdigen Priester genommen. Doch geschah dieß nur in einigen Orten. Man stopfte auch den Widersprechern das Maul derbe genug, daß die andern schwiegen. Die Mehrheit sah aber überall der Widerherstellung seines alten Glaubens mit Beyfall zu. Derselbe ist auch dem gemeinen Mann weit zuträglicher, als der neue. Die Aufklärer knüpfen das Heil an die Tugend, und diese erfordert Aufopferung und Kämpfe. Wir hingegen knüpfen es an den blosen Glauben, an Ablaß, Messen, Opfer und Büßungen; - und alle diese Dinge sind wenigstens viel leichter, als die Tugend.

In den Dorfschulen wurde die Normal-Methode wieder abgestellt. Die Schulmeister erhielten den Befehl, die Kinder blos den Rosenkranz, den Glauben und die zehn Gebote zu lehren. Das Lesen und Schreiben sollten sie nur so beyläufig treiben. Denn diese Künste sind dem Bauern schädlich, und leiten ihm zum Raisonniren und zum Aufruhr.

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Das Volk hatte während des Reformations-Werks viel gemurrt, und die Parthie seiner unwürdigen Priester genommen. Doch geschah dieß nur in einigen Orten. Man stopfte auch den Widersprechern das Maul derbe genug, daß die andern schwiegen. Die Mehrheit sah aber überall der Widerherstellung seines alten Glaubens mit Beyfall zu. Derselbe ist auch dem gemeinen Mann weit zuträglicher, als der neue. Die Aufklärer knüpfen das Heil an die Tugend, und diese erfordert Aufopferung und Kämpfe. Wir hingegen knüpfen es an den blosen Glauben, an Ablaß, Messen, Opfer und Büßungen; - und alle diese Dinge sind wenigstens viel leichter, als die Tugend.</p>
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[252/0252] Das Volk hatte während des Reformations-Werks viel gemurrt, und die Parthie seiner unwürdigen Priester genommen. Doch geschah dieß nur in einigen Orten. Man stopfte auch den Widersprechern das Maul derbe genug, daß die andern schwiegen. Die Mehrheit sah aber überall der Widerherstellung seines alten Glaubens mit Beyfall zu. Derselbe ist auch dem gemeinen Mann weit zuträglicher, als der neue. Die Aufklärer knüpfen das Heil an die Tugend, und diese erfordert Aufopferung und Kämpfe. Wir hingegen knüpfen es an den blosen Glauben, an Ablaß, Messen, Opfer und Büßungen; - und alle diese Dinge sind wenigstens viel leichter, als die Tugend. In den Dorfschulen wurde die Normal-Methode wieder abgestellt. Die Schulmeister erhielten den Befehl, die Kinder blos den Rosenkranz, den Glauben und die zehn Gebote zu lehren. Das Lesen und Schreiben sollten sie nur so beyläufig treiben. Denn diese Künste sind dem Bauern schädlich, und leiten ihm zum Raisonniren und zum Aufruhr.

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/252>, abgerufen am 24.11.2024.