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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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auf die Schandbühne stellte, und mit den sämmtlichen Hugonotten in dem ganzen Königreiche eine zweyte Bluthochzeit spielte!

Der Fürst achtete während des Marsches wenig auf die Begebenheiten und Zeichen der Zeit. Es gab in der ganzen Gottes Welt gar nichts mehr, was ihn angezogen oder beschäftigt hätte, als das schöne Fräulein. Sie war nun seine erklärte Beyschläferinn. Er galt in ihrer Hand für eine Maschine, die sie nach Belieben richtete, - für eine Orgel, die genau so pfiff, wie sie dieselbe anspielte. Das schloß für uns den herrlichsten Prospekt auf, und die alte goldene Zeit, in der Simpert alles in allem war, schien wieder vor der Thüre.

In Trier wurde gerastet bis nach dem Uebergang von Longwy. Die Armee brach auf, und wir zogen ihr auf dem Fuße nach, weil nun die d'Ossanischen Güter täglich in die Gewalt des Eroberers fallen konnten. Wir langten in dem Hauptquartiere an. Die Vorposten streiften dicht vor der ehemahligen Residenz des Markis vorüber. Er konnte vor

auf die Schandbühne stellte, und mit den sämmtlichen Hugonotten in dem ganzen Königreiche eine zweyte Bluthochzeit spielte!

Der Fürst achtete während des Marsches wenig auf die Begebenheiten und Zeichen der Zeit. Es gab in der ganzen Gottes Welt gar nichts mehr, was ihn angezogen oder beschäftigt hätte, als das schöne Fräulein. Sie war nun seine erklärte Beyschläferinn. Er galt in ihrer Hand für eine Maschine, die sie nach Belieben richtete, – für eine Orgel, die genau so pfiff, wie sie dieselbe anspielte. Das schloß für uns den herrlichsten Prospekt auf, und die alte goldene Zeit, in der Simpert alles in allem war, schien wieder vor der Thüre.

In Trier wurde gerastet bis nach dem Uebergang von Longwy. Die Armee brach auf, und wir zogen ihr auf dem Fuße nach, weil nun die d’Ossanischen Güter täglich in die Gewalt des Eroberers fallen konnten. Wir langten in dem Hauptquartiere an. Die Vorposten streiften dicht vor der ehemahligen Residenz des Markis vorüber. Er konnte vor

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[187/0187] auf die Schandbühne stellte, und mit den sämmtlichen Hugonotten in dem ganzen Königreiche eine zweyte Bluthochzeit spielte! Der Fürst achtete während des Marsches wenig auf die Begebenheiten und Zeichen der Zeit. Es gab in der ganzen Gottes Welt gar nichts mehr, was ihn angezogen oder beschäftigt hätte, als das schöne Fräulein. Sie war nun seine erklärte Beyschläferinn. Er galt in ihrer Hand für eine Maschine, die sie nach Belieben richtete, – für eine Orgel, die genau so pfiff, wie sie dieselbe anspielte. Das schloß für uns den herrlichsten Prospekt auf, und die alte goldene Zeit, in der Simpert alles in allem war, schien wieder vor der Thüre. In Trier wurde gerastet bis nach dem Uebergang von Longwy. Die Armee brach auf, und wir zogen ihr auf dem Fuße nach, weil nun die d’Ossanischen Güter täglich in die Gewalt des Eroberers fallen konnten. Wir langten in dem Hauptquartiere an. Die Vorposten streiften dicht vor der ehemahligen Residenz des Markis vorüber. Er konnte vor

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/187>, abgerufen am 22.11.2024.