[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Herwig in Schillingsfürst. Meine Leser werden den Namen und die Schicksale dieses allen katholischen Seelen so ehrwürdigen Mannes kennen. Er war eher ein protestantischer Prediger gewesen, kam aber durch Simpert's veritas fidei catholicae methodo mathematica demonstrata, zur Erkenntniß der Wahrheit, opferte eine fette Pfarre seiner Ueberzeugung auf, treibt nun das Obskurations- und Konversions-Werk mit vielem Erfolge, und erwartet, bey einer sehr kärglichen Besoldung, für das alles den Lohn in dem Himmel. Diesem seinem Busenfreunde beschrieb Simpert, in einem langen Briefe, die ganze Lage der Dinge in Strahlenberg, und ermahnte ihn, es einzuleiten, daß der Fürst von Schillingsfürst, zu dessen Weisheit die Strahlenbergische Durchlaucht sehr viel Vertrauen hatte, die letztere zu dem unüberwindlichen Bunde einladen, und zur Aufstellung eines kleinen Subsidien-Corps für die ausgewanderten Prinzen disponieren möchte. Der Vorschlag ward mit allen nur möglichen moralischen Gründen unterstützt, und, im Falle, daß er durchgienge, die Perspektive auf eine schöne Rolle Dukaten geöffnet; - ein Umstand, der bey Herwig in Schillingsfürst. Meine Leser werden den Namen und die Schicksale dieses allen katholischen Seelen so ehrwürdigen Mannes kennen. Er war eher ein protestantischer Prediger gewesen, kam aber durch Simpert’s veritas fidei catholicae methodo mathematica demonstrata, zur Erkenntniß der Wahrheit, opferte eine fette Pfarre seiner Ueberzeugung auf, treibt nun das Obskurations- und Konversions-Werk mit vielem Erfolge, und erwartet, bey einer sehr kärglichen Besoldung, für das alles den Lohn in dem Himmel. Diesem seinem Busenfreunde beschrieb Simpert, in einem langen Briefe, die ganze Lage der Dinge in Strahlenberg, und ermahnte ihn, es einzuleiten, daß der Fürst von Schillingsfürst, zu dessen Weisheit die Strahlenbergische Durchlaucht sehr viel Vertrauen hatte, die letztere zu dem unüberwindlichen Bunde einladen, und zur Aufstellung eines kleinen Subsidien-Corps für die ausgewanderten Prinzen disponieren möchte. Der Vorschlag ward mit allen nur möglichen moralischen Gründen unterstützt, und, im Falle, daß er durchgienge, die Perspektive auf eine schöne Rolle Dukaten geöffnet; – ein Umstand, der bey <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0133" n="133"/><hi rendition="#g">Herwig</hi> in <hi rendition="#g">Schillingsfürst</hi>. Meine Leser werden den Namen und die Schicksale dieses allen katholischen Seelen so <choice><sic>ehrwürwürdigen</sic><corr>ehrwürdigen</corr></choice> Mannes kennen. Er war eher ein protestantischer Prediger gewesen, kam aber durch <hi rendition="#g">Simpert’s</hi> <hi rendition="#aq">veritas fidei catholicae methodo mathematica demonstrata</hi>, zur Erkenntniß der Wahrheit, opferte eine fette Pfarre seiner Ueberzeugung auf, treibt nun das Obskurations- und Konversions-Werk mit vielem Erfolge, und erwartet, bey einer sehr kärglichen Besoldung, für das alles den Lohn in dem Himmel. Diesem seinem Busenfreunde beschrieb <hi rendition="#g">Simpert</hi>, in einem langen Briefe, die ganze Lage der Dinge in Strahlenberg, und ermahnte ihn, es einzuleiten, daß der Fürst von <hi rendition="#g">Schillingsfürst</hi>, zu dessen Weisheit die Strahlenbergische Durchlaucht sehr viel Vertrauen hatte, die letztere zu dem unüberwindlichen Bunde einladen, und zur Aufstellung eines kleinen Subsidien-Corps für die ausgewanderten Prinzen disponieren möchte. Der Vorschlag ward mit allen nur möglichen moralischen Gründen unterstützt, und, im Falle, daß er durchgienge, die Perspektive auf eine schöne Rolle Dukaten geöffnet; – ein Umstand, der bey </p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0133]
Herwig in Schillingsfürst. Meine Leser werden den Namen und die Schicksale dieses allen katholischen Seelen so ehrwürdigen Mannes kennen. Er war eher ein protestantischer Prediger gewesen, kam aber durch Simpert’s veritas fidei catholicae methodo mathematica demonstrata, zur Erkenntniß der Wahrheit, opferte eine fette Pfarre seiner Ueberzeugung auf, treibt nun das Obskurations- und Konversions-Werk mit vielem Erfolge, und erwartet, bey einer sehr kärglichen Besoldung, für das alles den Lohn in dem Himmel. Diesem seinem Busenfreunde beschrieb Simpert, in einem langen Briefe, die ganze Lage der Dinge in Strahlenberg, und ermahnte ihn, es einzuleiten, daß der Fürst von Schillingsfürst, zu dessen Weisheit die Strahlenbergische Durchlaucht sehr viel Vertrauen hatte, die letztere zu dem unüberwindlichen Bunde einladen, und zur Aufstellung eines kleinen Subsidien-Corps für die ausgewanderten Prinzen disponieren möchte. Der Vorschlag ward mit allen nur möglichen moralischen Gründen unterstützt, und, im Falle, daß er durchgienge, die Perspektive auf eine schöne Rolle Dukaten geöffnet; – ein Umstand, der bey
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