Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

Fall, wo der Mangel eines Zeichens den Besiz der bezeichneten Sache verriete!" - Der Prediger fand unsre Gleichgültigkeit, und unsre Versichrungen unbegreiflich, und gab uns auf eine ziemlich derbe Weise zu verstehen, daß er uns im Verdacht habe, daß wir unsre Nation auf Kosten der seinigen, über die Gebühr zu erheben suchen. - Dieß sahen wir als ein Zeichen zum Aufbruche an, und nahmen unsern Abschied.

VIII.

Wir kamen unterwegs mit einander überein, auch den alten Exoteriker zu besuchen, der uns am Morgen des Tages, durch seine Predigt so sehr erbaut hatte. Vielleicht, dachten wir, erscheint auf seiner Studierstube ein ganz andrer Mann, als auf seiner Kanzel; oder wenigstens kann er uns von manchem, was er öffentlich sagte, und was sein Amtsgenosse als Ernst aufzunehmen schien, eine mehr genießbare Erläuterung geben, als wir bisher nicht erhalten hatten.

Fall, wo der Mangel eines Zeichens den Besiz der bezeichneten Sache verriete!“ – Der Prediger fand unsre Gleichgültigkeit, und unsre Versichrungen unbegreiflich, und gab uns auf eine ziemlich derbe Weise zu verstehen, daß er uns im Verdacht habe, daß wir unsre Nation auf Kosten der seinigen, über die Gebühr zu erheben suchen. – Dieß sahen wir als ein Zeichen zum Aufbruche an, und nahmen unsern Abschied.

VIII.

Wir kamen unterwegs mit einander überein, auch den alten Exoteriker zu besuchen, der uns am Morgen des Tages, durch seine Predigt so sehr erbaut hatte. Vielleicht, dachten wir, erscheint auf seiner Studierstube ein ganz andrer Mann, als auf seiner Kanzel; oder wenigstens kann er uns von manchem, was er öffentlich sagte, und was sein Amtsgenosse als Ernst aufzunehmen schien, eine mehr genießbare Erläuterung geben, als wir bisher nicht erhalten hatten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0071" n="67"/>
Fall, wo der Mangel eines Zeichens den Besiz der bezeichneten Sache verriete!&#x201C; &#x2013; Der Prediger fand unsre Gleichgültigkeit, und unsre Versichrungen unbegreiflich, und gab uns auf eine ziemlich derbe Weise zu verstehen, daß er uns im Verdacht habe, daß wir unsre Nation auf Kosten der seinigen, über die Gebühr zu erheben suchen. &#x2013; Dieß sahen wir als ein Zeichen zum Aufbruche an, und nahmen unsern Abschied.</p>
      </div>
      <div n="1">
        <head>VIII.</head><lb/>
        <p>Wir kamen unterwegs mit einander überein, auch den alten <hi rendition="#g">Exoteriker</hi> zu besuchen, der uns am Morgen des Tages, durch seine Predigt so sehr erbaut hatte. Vielleicht, dachten wir, erscheint auf seiner Studierstube ein ganz andrer Mann, als auf seiner Kanzel; oder wenigstens kann er uns von manchem, was er öffentlich sagte, und was sein Amtsgenosse als Ernst aufzunehmen schien, eine mehr genießbare Erläuterung geben, als wir bisher nicht erhalten hatten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0071] Fall, wo der Mangel eines Zeichens den Besiz der bezeichneten Sache verriete!“ – Der Prediger fand unsre Gleichgültigkeit, und unsre Versichrungen unbegreiflich, und gab uns auf eine ziemlich derbe Weise zu verstehen, daß er uns im Verdacht habe, daß wir unsre Nation auf Kosten der seinigen, über die Gebühr zu erheben suchen. – Dieß sahen wir als ein Zeichen zum Aufbruche an, und nahmen unsern Abschied. VIII. Wir kamen unterwegs mit einander überein, auch den alten Exoteriker zu besuchen, der uns am Morgen des Tages, durch seine Predigt so sehr erbaut hatte. Vielleicht, dachten wir, erscheint auf seiner Studierstube ein ganz andrer Mann, als auf seiner Kanzel; oder wenigstens kann er uns von manchem, was er öffentlich sagte, und was sein Amtsgenosse als Ernst aufzunehmen schien, eine mehr genießbare Erläuterung geben, als wir bisher nicht erhalten hatten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/71
Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/71>, abgerufen am 13.11.2024.