Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

der wachsenden Zufriedenheit der Bürger, den höchsten Lohn ihrer Thätigkeit finden; - Priester, die nach Wahrheit forschen. und Wahrheit predigen, - die durch ihren Unterricht Aufklärung, und durch ihr Beyspiel, Tugend verbreiten, - Schriftsteller, die all' die kleinen Künste der grosen Autorenwelt verachten, und die Befördrung reiner und fruchtbarer Erkenntniß der Wahrheit zum einzigen Zielpunkte ihrer Bemühungen machen; - Männer, deren Lebenszwek es ist, ohne Rücksicht auf Ehre und Gewinn, das Wohl des Ganzen auf seiner Bahn immer weiter zu rüken, und alles in ihrem Wirkungskreise, um sie her, zu beglücken; - Weiber, die ihre größte Ehre darein sezen, treue Gattinnen, zärtliche Mütter, und weise Wirtinnen zu seyn; - und sehr müßt' ich mich täuschen, wenn die Behauptung irrig wäre, daß die Zahl dieser Edlen in unserm Vaterlande, von Tag zu Tage zunehme."

"Lassen Sie sich dieß aber nicht abhalten, Ihre Brüder zu bitten, daß sie, wenn

der wachsenden Zufriedenheit der Bürger, den höchsten Lohn ihrer Thätigkeit finden; – Priester, die nach Wahrheit forschen. und Wahrheit predigen, – die durch ihren Unterricht Aufklärung, und durch ihr Beyspiel, Tugend verbreiten, – Schriftsteller, die all’ die kleinen Künste der grosen Autorenwelt verachten, und die Befördrung reiner und fruchtbarer Erkenntniß der Wahrheit zum einzigen Zielpunkte ihrer Bemühungen machen; – Männer, deren Lebenszwek es ist, ohne Rücksicht auf Ehre und Gewinn, das Wohl des Ganzen auf seiner Bahn immer weiter zu rüken, und alles in ihrem Wirkungskreise, um sie her, zu beglücken; – Weiber, die ihre größte Ehre darein sezen, treue Gattinnen, zärtliche Mütter, und weise Wirtinnen zu seyn; – und sehr müßt’ ich mich täuschen, wenn die Behauptung irrig wäre, daß die Zahl dieser Edlen in unserm Vaterlande, von Tag zu Tage zunehme.“

„Lassen Sie sich dieß aber nicht abhalten, Ihre Brüder zu bitten, daß sie, wenn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0236" n="232"/>
der wachsenden Zufriedenheit der Bürger, den höchsten Lohn ihrer Thätigkeit finden; &#x2013; <hi rendition="#g">Priester</hi>, die nach Wahrheit forschen. und Wahrheit predigen, &#x2013; die durch ihren Unterricht Aufklärung, und durch ihr Beyspiel, Tugend verbreiten, &#x2013; <hi rendition="#g">Schriftsteller</hi>, die all&#x2019; die kleinen Künste der grosen Autorenwelt verachten, und die Befördrung reiner und fruchtbarer Erkenntniß der Wahrheit zum einzigen Zielpunkte ihrer Bemühungen machen; &#x2013; <hi rendition="#g">Männer</hi>, deren Lebenszwek es ist, ohne Rücksicht auf Ehre und Gewinn, das Wohl des Ganzen auf seiner Bahn immer weiter zu rüken, und alles in ihrem Wirkungskreise, um sie her, zu beglücken; &#x2013; <hi rendition="#g">Weiber</hi>, die ihre größte Ehre darein sezen, treue Gattinnen, zärtliche Mütter, und weise Wirtinnen zu seyn; &#x2013; und sehr müßt&#x2019; ich mich täuschen, wenn die Behauptung irrig wäre, daß die Zahl dieser Edlen in unserm Vaterlande, von Tag zu Tage zunehme.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Lassen Sie sich dieß aber nicht abhalten, Ihre Brüder zu bitten, daß sie, wenn
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[232/0236] der wachsenden Zufriedenheit der Bürger, den höchsten Lohn ihrer Thätigkeit finden; – Priester, die nach Wahrheit forschen. und Wahrheit predigen, – die durch ihren Unterricht Aufklärung, und durch ihr Beyspiel, Tugend verbreiten, – Schriftsteller, die all’ die kleinen Künste der grosen Autorenwelt verachten, und die Befördrung reiner und fruchtbarer Erkenntniß der Wahrheit zum einzigen Zielpunkte ihrer Bemühungen machen; – Männer, deren Lebenszwek es ist, ohne Rücksicht auf Ehre und Gewinn, das Wohl des Ganzen auf seiner Bahn immer weiter zu rüken, und alles in ihrem Wirkungskreise, um sie her, zu beglücken; – Weiber, die ihre größte Ehre darein sezen, treue Gattinnen, zärtliche Mütter, und weise Wirtinnen zu seyn; – und sehr müßt’ ich mich täuschen, wenn die Behauptung irrig wäre, daß die Zahl dieser Edlen in unserm Vaterlande, von Tag zu Tage zunehme.“ „Lassen Sie sich dieß aber nicht abhalten, Ihre Brüder zu bitten, daß sie, wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/236
Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/236>, abgerufen am 25.11.2024.