[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.endete eine weitläufige Untersuchung, die er mehrere Stunden hindurch fortgeführt hatte, mit dem Resultat: daß man eigentlich nicht sagen können ob der Siz der Sele in der Zürbeldrüse, oder im Magenschlund, oder in der Nasenspize sey; - und der Professor der Erziehungswissenschaften, bewies, daß man Knaben und Mädchen, noch vor ihrem zwölften Lebensjahre, über die Erzeugung und Geburt der Menschen und Thiere, eben so umständlich und genau belehren müsse, als wenn man aus den erstern lauter Geburtshelfer, und aus den leztern lauter Hebammen machen wollte. Wir hatten mehr als genug gehört, und begaben uns mißmutig auf unser Zimmer. Hier ward uns das Vergnügen zu Teil, mit einem jungen Mann von seltnem Genie und vortrefflicher Bildung bekannt zu werden, der uns für unsre getäuschte Hoffnungen, in Hinsicht auf die Akademie, hinreichend entschädigte. Wir sprachen sehr viel mit ihm, über den sittlichen und literarischen endete eine weitläufige Untersuchung, die er mehrere Stunden hindurch fortgeführt hatte, mit dem Resultat: daß man eigentlich nicht sagen können ob der Siz der Sele in der Zürbeldrüse, oder im Magenschlund, oder in der Nasenspize sey; – und der Professor der Erziehungswissenschaften, bewies, daß man Knaben und Mädchen, noch vor ihrem zwölften Lebensjahre, über die Erzeugung und Geburt der Menschen und Thiere, eben so umständlich und genau belehren müsse, als wenn man aus den erstern lauter Geburtshelfer, und aus den leztern lauter Hebammen machen wollte. Wir hatten mehr als genug gehört, und begaben uns mißmutig auf unser Zimmer. Hier ward uns das Vergnügen zu Teil, mit einem jungen Mann von seltnem Genie und vortrefflicher Bildung bekannt zu werden, der uns für unsre getäuschte Hoffnungen, in Hinsicht auf die Akademie, hinreichend entschädigte. Wir sprachen sehr viel mit ihm, über den sittlichen und literarischen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0225" n="221"/> endete eine weitläufige Untersuchung, die er mehrere Stunden hindurch fortgeführt hatte, mit dem Resultat: daß man eigentlich nicht sagen können ob der Siz der Sele in der Zürbeldrüse, oder im Magenschlund, oder in der Nasenspize sey; – und der Professor der <hi rendition="#g">Erziehungswissenschaften</hi>, bewies, daß man Knaben und Mädchen, noch vor ihrem zwölften Lebensjahre, über die Erzeugung und Geburt der Menschen und Thiere, eben so umständlich und genau belehren müsse, als wenn man aus den erstern lauter Geburtshelfer, und aus den leztern lauter Hebammen machen wollte.</p> <p>Wir hatten mehr als genug gehört, und begaben uns mißmutig auf unser Zimmer. Hier ward uns das Vergnügen zu Teil, mit einem jungen Mann von seltnem Genie und vortrefflicher Bildung bekannt zu werden, der uns für unsre getäuschte Hoffnungen, in Hinsicht auf die Akademie, hinreichend entschädigte. Wir sprachen sehr viel mit ihm, über den sittlichen und literarischen </p> </div> </body> </text> </TEI> [221/0225]
endete eine weitläufige Untersuchung, die er mehrere Stunden hindurch fortgeführt hatte, mit dem Resultat: daß man eigentlich nicht sagen können ob der Siz der Sele in der Zürbeldrüse, oder im Magenschlund, oder in der Nasenspize sey; – und der Professor der Erziehungswissenschaften, bewies, daß man Knaben und Mädchen, noch vor ihrem zwölften Lebensjahre, über die Erzeugung und Geburt der Menschen und Thiere, eben so umständlich und genau belehren müsse, als wenn man aus den erstern lauter Geburtshelfer, und aus den leztern lauter Hebammen machen wollte.
Wir hatten mehr als genug gehört, und begaben uns mißmutig auf unser Zimmer. Hier ward uns das Vergnügen zu Teil, mit einem jungen Mann von seltnem Genie und vortrefflicher Bildung bekannt zu werden, der uns für unsre getäuschte Hoffnungen, in Hinsicht auf die Akademie, hinreichend entschädigte. Wir sprachen sehr viel mit ihm, über den sittlichen und literarischen
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