[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.als die Schande, und da kommt man mit dem Stock. Atabu. Es scheint, daß Naturkunde in Ihrer Schule nicht gelehrt wird? Schulm. Wozu Naturkunde? Wir lehren blos lesen, schreiben, und Religion. Weltliche Wissenschaften verschließen das Herz den Wirkungen der Gnade. Auch muß man den Bauren nicht zu gescheut machen. Ein kluger Bauer ist für Gott und für die Welt ein verdorbener Mannn. Elafu. (in der Sprache des Vaterlandes.) Abscheulich! Atabu. Ich dächte der Bauer könnte ohne Anstand klug und gut zugleich seyn. Zwischen Verstandesbildung und Herzensveredlung läßt ein schwesterlich Band sich knüpfen. Schulm. Die Herren machen's hier einmal nicht anders. Wir bleiben gern beim Alten. Ja Ja! - sagte Elafu, indem er nach der Thüre grif - da thut ihr wol daran! Jahet doch der Esel in eures Müllers als die Schande, und da kommt man mit dem Stock. Atabu. Es scheint, daß Naturkunde in Ihrer Schule nicht gelehrt wird? Schulm. Wozu Naturkunde? Wir lehren blos lesen, schreiben, und Religion. Weltliche Wissenschaften verschließen das Herz den Wirkungen der Gnade. Auch muß man den Bauren nicht zu gescheut machen. Ein kluger Bauer ist für Gott und für die Welt ein verdorbener Mannn. Elafu. (in der Sprache des Vaterlandes.) Abscheulich! Atabu. Ich dächte der Bauer könnte ohne Anstand klug und gut zugleich seyn. Zwischen Verstandesbildung und Herzensveredlung läßt ein schwesterlich Band sich knüpfen. Schulm. Die Herren machen’s hier einmal nicht anders. Wir bleiben gern beim Alten. Ja Ja! – sagte Elafu, indem er nach der Thüre grif – da thut ihr wol daran! Jahet doch der Esel in eures Müllers <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0127" n="123"/> als die Schande, und da kommt man mit dem Stock.</p> <p><hi rendition="#g">Atabu</hi>. Es scheint, daß Naturkunde in Ihrer Schule nicht gelehrt wird?</p> <p><hi rendition="#g">Schulm.</hi> Wozu Naturkunde? Wir lehren blos lesen, schreiben, und Religion. Weltliche Wissenschaften verschließen das Herz den Wirkungen der Gnade. Auch muß man den Bauren nicht zu gescheut machen. Ein kluger Bauer ist für Gott und für die Welt ein verdorbener Mannn.</p> <p><hi rendition="#g">Elafu</hi>. (in der Sprache des Vaterlandes.) Abscheulich!</p> <p><hi rendition="#g">Atabu</hi>. Ich dächte der Bauer könnte ohne Anstand <hi rendition="#g">klug</hi> und <hi rendition="#g">gut</hi> zugleich seyn. Zwischen Verstandesbildung und Herzensveredlung läßt ein schwesterlich Band sich knüpfen.</p> <p><hi rendition="#g">Schulm.</hi> Die Herren machen’s hier einmal nicht anders. Wir bleiben gern beim Alten.</p> <p>Ja Ja! – sagte <hi rendition="#g">Elafu</hi>, indem er nach der Thüre grif – da thut ihr wol daran! Jahet doch der Esel in eures Müllers </p> </div> </body> </text> </TEI> [123/0127]
als die Schande, und da kommt man mit dem Stock.
Atabu. Es scheint, daß Naturkunde in Ihrer Schule nicht gelehrt wird?
Schulm. Wozu Naturkunde? Wir lehren blos lesen, schreiben, und Religion. Weltliche Wissenschaften verschließen das Herz den Wirkungen der Gnade. Auch muß man den Bauren nicht zu gescheut machen. Ein kluger Bauer ist für Gott und für die Welt ein verdorbener Mannn.
Elafu. (in der Sprache des Vaterlandes.) Abscheulich!
Atabu. Ich dächte der Bauer könnte ohne Anstand klug und gut zugleich seyn. Zwischen Verstandesbildung und Herzensveredlung läßt ein schwesterlich Band sich knüpfen.
Schulm. Die Herren machen’s hier einmal nicht anders. Wir bleiben gern beim Alten.
Ja Ja! – sagte Elafu, indem er nach der Thüre grif – da thut ihr wol daran! Jahet doch der Esel in eures Müllers
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Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/127>, abgerufen am 16.02.2025. |