Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797.aus dem Systeme der Demokraten, gegen mein System, von der Wahlfähigkeit, und mit aufgesperrten Mäulern sassen die Laffen da, damit ja von allem Unrath, den er fallen ließ, kein Gran verlohren gehe. "Es ist wahr, sprach er, in hochweisem, philosophischem, selbstgefälligem Tone, daß unser ältestes Gesetz die Wahlfähigkeit nur auf Personen von Gericht und Rath einzuschränken scheint, und daß eine lange Observanz dieses Gesetz bestätiget hat. Aber da spätere Gesetze jene Beschränkung ausdrüklich übergehen, und auch manchmal von jener Observanz abgewichen worden ist, so bleibt uns zu unserer Vorschrift nichts Verbindliches über, als der Geist jenes Gesezes, daß nämlich ein ehrbarer, frommer, tapferer Mann, der in der Landschaft Sachen und Händel erfahren und berichtet ist, gewählt werden soll. Die Natur der Sache und die gesunde Vernunft erlauben es auch durchaus nicht, daß wir jene willkührliche Beschränkung noch immer respektiren sollten. Der Landtag stellt das ganze aus dem Systeme der Demokraten, gegen mein System, von der Wahlfähigkeit, und mit aufgesperrten Mäulern sassen die Laffen da, damit ja von allem Unrath, den er fallen ließ, kein Gran verlohren gehe. „Es ist wahr, sprach er, in hochweisem, philosophischem, selbstgefälligem Tone, daß unser ältestes Gesetz die Wahlfähigkeit nur auf Personen von Gericht und Rath einzuschränken scheint, und daß eine lange Observanz dieses Gesetz bestätiget hat. Aber da spätere Gesetze jene Beschränkung ausdrüklich übergehen, und auch manchmal von jener Observanz abgewichen worden ist, so bleibt uns zu unserer Vorschrift nichts Verbindliches über, als der Geist jenes Gesezes, daß nämlich ein ehrbarer, frommer, tapferer Mann, der in der Landschaft Sachen und Händel erfahren und berichtet ist, gewählt werden soll. Die Natur der Sache und die gesunde Vernunft erlauben es auch durchaus nicht, daß wir jene willkührliche Beschränkung noch immer respektiren sollten. Der Landtag stellt das ganze <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="38"/> aus dem Systeme der Demokraten, gegen mein System, von der Wahlfähigkeit, und mit aufgesperrten Mäulern sassen die Laffen da, damit ja von allem Unrath, den er fallen ließ, kein Gran verlohren gehe.</p> <p>„Es ist wahr, sprach er, in hochweisem, philosophischem, selbstgefälligem Tone, daß unser ältestes Gesetz die Wahlfähigkeit nur auf Personen von Gericht und Rath einzuschränken scheint, und daß eine lange Observanz dieses Gesetz bestätiget hat. Aber da spätere Gesetze jene Beschränkung ausdrüklich übergehen, und auch manchmal von jener Observanz abgewichen worden ist, so bleibt uns zu unserer Vorschrift nichts Verbindliches über, als der <hi rendition="#g">Geist</hi> jenes Gesezes, daß nämlich ein ehrbarer, frommer, tapferer Mann, der in der Landschaft Sachen und Händel erfahren und berichtet ist, gewählt werden soll. Die Natur der Sache und die gesunde Vernunft erlauben es auch durchaus nicht, daß wir jene willkührliche Beschränkung noch immer respektiren sollten. Der Landtag stellt das ganze </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0038]
aus dem Systeme der Demokraten, gegen mein System, von der Wahlfähigkeit, und mit aufgesperrten Mäulern sassen die Laffen da, damit ja von allem Unrath, den er fallen ließ, kein Gran verlohren gehe.
„Es ist wahr, sprach er, in hochweisem, philosophischem, selbstgefälligem Tone, daß unser ältestes Gesetz die Wahlfähigkeit nur auf Personen von Gericht und Rath einzuschränken scheint, und daß eine lange Observanz dieses Gesetz bestätiget hat. Aber da spätere Gesetze jene Beschränkung ausdrüklich übergehen, und auch manchmal von jener Observanz abgewichen worden ist, so bleibt uns zu unserer Vorschrift nichts Verbindliches über, als der Geist jenes Gesezes, daß nämlich ein ehrbarer, frommer, tapferer Mann, der in der Landschaft Sachen und Händel erfahren und berichtet ist, gewählt werden soll. Die Natur der Sache und die gesunde Vernunft erlauben es auch durchaus nicht, daß wir jene willkührliche Beschränkung noch immer respektiren sollten. Der Landtag stellt das ganze
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |