Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797.gewählt werden, er sey so reich als der Blezinger von Königsbronn, oder so arm, als der elendeste Waisenknabe zu Stuttgardt; die andere aber behauptet, die Wahlfähigkeit komme nur den Magistratspersonen zu, und bauet ihre Behauptung auf den ausdrüklichen Buchstaben des Gesetzes. Bey dem ersten Blike springt es schon in die Augen, wenn man anders schwarz und weiß in diesen Händeln zu unterscheiden weiß, daß die erste Sekte aus der Horde der politischen Heterodoxen und Novaturienten bestehet; die zweyte aber zählt alle Orthodoxen, alle Revoluzionsfeinde, und alle die braven Männer, welche kühn und tapfer dem Gifte der Aufklärung entgegenwirken, in ihren Reihen, und folglich auch den Schulmeister von Ganslosen, seinen Provisor Willibald Panzhaaf, und den wirtembergischen Jeremias. Unter den erstern haben sich besonders der Herr Magister Märklin zu Stuttgardt, und der Herr Amtsschreiber Bolley zu Waiblingen, gewählt werden, er sey so reich als der Blezinger von Königsbronn, oder so arm, als der elendeste Waisenknabe zu Stuttgardt; die andere aber behauptet, die Wahlfähigkeit komme nur den Magistratspersonen zu, und bauet ihre Behauptung auf den ausdrüklichen Buchstaben des Gesetzes. Bey dem ersten Blike springt es schon in die Augen, wenn man anders schwarz und weiß in diesen Händeln zu unterscheiden weiß, daß die erste Sekte aus der Horde der politischen Heterodoxen und Novaturienten bestehet; die zweyte aber zählt alle Orthodoxen, alle Revoluzionsfeinde, und alle die braven Männer, welche kühn und tapfer dem Gifte der Aufklärung entgegenwirken, in ihren Reihen, und folglich auch den Schulmeister von Ganslosen, seinen Provisor Willibald Panzhaaf, und den wirtembergischen Jeremias. Unter den erstern haben sich besonders der Herr Magister Märklin zu Stuttgardt, und der Herr Amtsschreiber Bolley zu Waiblingen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="29"/> gewählt werden, er sey so reich als der <hi rendition="#g">Blezinger</hi> von <hi rendition="#g">Königsbronn</hi>, oder so arm, als der elendeste Waisenknabe zu <hi rendition="#g">Stuttgardt</hi>; die andere aber behauptet, die Wahlfähigkeit komme nur den Magistratspersonen zu, und bauet ihre Behauptung auf den ausdrüklichen Buchstaben des Gesetzes. Bey dem ersten Blike springt es schon in die Augen, wenn man anders schwarz und weiß in diesen Händeln zu unterscheiden weiß, daß die erste Sekte aus der Horde der politischen Heterodoxen und Novaturienten bestehet; die zweyte aber zählt alle Orthodoxen, alle Revoluzionsfeinde, und alle die braven Männer, welche kühn und tapfer dem Gifte der Aufklärung entgegenwirken, in ihren Reihen, und folglich auch den Schulmeister von <hi rendition="#g">Ganslosen</hi>, seinen <hi rendition="#g">Provisor Willibald Panzhaaf</hi>, und den wirtembergischen <hi rendition="#g">Jeremias</hi>.</p> <p>Unter den erstern haben sich besonders der Herr Magister <hi rendition="#g">Märklin</hi> zu <hi rendition="#g">Stuttgardt</hi>, und der Herr Amtsschreiber <hi rendition="#g">Bolley</hi> zu <hi rendition="#g">Waiblingen</hi>, </p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0029]
gewählt werden, er sey so reich als der Blezinger von Königsbronn, oder so arm, als der elendeste Waisenknabe zu Stuttgardt; die andere aber behauptet, die Wahlfähigkeit komme nur den Magistratspersonen zu, und bauet ihre Behauptung auf den ausdrüklichen Buchstaben des Gesetzes. Bey dem ersten Blike springt es schon in die Augen, wenn man anders schwarz und weiß in diesen Händeln zu unterscheiden weiß, daß die erste Sekte aus der Horde der politischen Heterodoxen und Novaturienten bestehet; die zweyte aber zählt alle Orthodoxen, alle Revoluzionsfeinde, und alle die braven Männer, welche kühn und tapfer dem Gifte der Aufklärung entgegenwirken, in ihren Reihen, und folglich auch den Schulmeister von Ganslosen, seinen Provisor Willibald Panzhaaf, und den wirtembergischen Jeremias.
Unter den erstern haben sich besonders der Herr Magister Märklin zu Stuttgardt, und der Herr Amtsschreiber Bolley zu Waiblingen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |