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[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.

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so lange es mit seinen Absichten und Leidenschaften vereinbar war, und die Indolenz und der verrätherische Eigennutz des landschaftlichen Personals ließ alles geschehen, ohne einen Schritt über die Formalität der Protestationen hinaus zu thun. - In diese Periode fiel auch die Gefangenschaft des armen Schubarts, welche einer der empörendsten Züge in den Annalen der deutschen Fürstentyranney ist. Aus dem Schoose seiner Familie hinweggestohlen, ward dieser genievolle Kopf auf den Asperg geführt, und 10 Jahre lang eingekerkert, ohne daß man ihm auch nur das Verbrechen angezeigt hätte, das er sollte begangen haben.

Mit diesem allem sollen aber Karln seine Verdienste um das Vaterland nicht abgesprochen werden. Ein Fürst dessen Motiv überall der Ehrgeitz ist, und der mit vorzüglichen Verstandestalenten einen thätigen Charakter verbindet, muß nothwendig auch manches Gute stiften, weil das wahrhaft Ehrenvolle und Nützliche nicht immer

so lange es mit seinen Absichten und Leidenschaften vereinbar war, und die Indolenz und der verrätherische Eigennutz des landschaftlichen Personals ließ alles geschehen, ohne einen Schritt über die Formalität der Protestationen hinaus zu thun. – In diese Periode fiel auch die Gefangenschaft des armen Schubarts, welche einer der empörendsten Züge in den Annalen der deutschen Fürstentyranney ist. Aus dem Schoose seiner Familie hinweggestohlen, ward dieser genievolle Kopf auf den Asperg geführt, und 10 Jahre lang eingekerkert, ohne daß man ihm auch nur das Verbrechen angezeigt hätte, das er sollte begangen haben.

Mit diesem allem sollen aber Karln seine Verdienste um das Vaterland nicht abgesprochen werden. Ein Fürst dessen Motiv überall der Ehrgeitz ist, und der mit vorzüglichen Verstandestalenten einen thätigen Charakter verbindet, muß nothwendig auch manches Gute stiften, weil das wahrhaft Ehrenvolle und Nützliche nicht immer

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[75/0075] so lange es mit seinen Absichten und Leidenschaften vereinbar war, und die Indolenz und der verrätherische Eigennutz des landschaftlichen Personals ließ alles geschehen, ohne einen Schritt über die Formalität der Protestationen hinaus zu thun. – In diese Periode fiel auch die Gefangenschaft des armen Schubarts, welche einer der empörendsten Züge in den Annalen der deutschen Fürstentyranney ist. Aus dem Schoose seiner Familie hinweggestohlen, ward dieser genievolle Kopf auf den Asperg geführt, und 10 Jahre lang eingekerkert, ohne daß man ihm auch nur das Verbrechen angezeigt hätte, das er sollte begangen haben. Mit diesem allem sollen aber Karln seine Verdienste um das Vaterland nicht abgesprochen werden. Ein Fürst dessen Motiv überall der Ehrgeitz ist, und der mit vorzüglichen Verstandestalenten einen thätigen Charakter verbindet, muß nothwendig auch manches Gute stiften, weil das wahrhaft Ehrenvolle und Nützliche nicht immer

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/75>, abgerufen am 25.11.2024.