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[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.

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den Philosophen spielte, im Grunde immer derselbe, nur daß sich sein Charakter nicht mehr mit der Heftigkeit und dem alles niederreissenden Ungestümm der Jugend äusserte. Wo er zuvor Gewalt gebraucht hatte, da schlug er nun Ränke ein; und der Zweck, so unbeschränkt als möglich zu herrschen, verschwand nie vor seinem Blicke. Er hatte noch immer den stolzen verachtenden Sinn, der ihm früher eigen gewesen war, nur daß er seine Nahrung in weniger schädlichen Gegenständen suchte; und da der Hof, das Heer seiner Officiere, die Akademie, seine Reisen, seine Dienerschaft, die Gardelegion, und mehrere andere Dinge, noch immer mehr kosteten, als die ihm angewiesenen Einkünfte betrugen, so schritt er aufs Neue zu solchen Finanzoperationen, die eben so unrechtmässig und verfassungswidrig waren, als die verhaßten Unternehmungen, in den Tagen des Montmartin und Wittleder. Den Diensthandel trieb er fort bis an seinen Tod, und nie warf er so große Summen ab, als gerade

den Philosophen spielte, im Grunde immer derselbe, nur daß sich sein Charakter nicht mehr mit der Heftigkeit und dem alles niederreissenden Ungestümm der Jugend äusserte. Wo er zuvor Gewalt gebraucht hatte, da schlug er nun Ränke ein; und der Zweck, so unbeschränkt als möglich zu herrschen, verschwand nie vor seinem Blicke. Er hatte noch immer den stolzen verachtenden Sinn, der ihm früher eigen gewesen war, nur daß er seine Nahrung in weniger schädlichen Gegenständen suchte; und da der Hof, das Heer seiner Officiere, die Akademie, seine Reisen, seine Dienerschaft, die Gardelegion, und mehrere andere Dinge, noch immer mehr kosteten, als die ihm angewiesenen Einkünfte betrugen, so schritt er aufs Neue zu solchen Finanzoperationen, die eben so unrechtmässig und verfassungswidrig waren, als die verhaßten Unternehmungen, in den Tagen des Montmartin und Wittleder. Den Diensthandel trieb er fort bis an seinen Tod, und nie warf er so große Summen ab, als gerade

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[73/0073] den Philosophen spielte, im Grunde immer derselbe, nur daß sich sein Charakter nicht mehr mit der Heftigkeit und dem alles niederreissenden Ungestümm der Jugend äusserte. Wo er zuvor Gewalt gebraucht hatte, da schlug er nun Ränke ein; und der Zweck, so unbeschränkt als möglich zu herrschen, verschwand nie vor seinem Blicke. Er hatte noch immer den stolzen verachtenden Sinn, der ihm früher eigen gewesen war, nur daß er seine Nahrung in weniger schädlichen Gegenständen suchte; und da der Hof, das Heer seiner Officiere, die Akademie, seine Reisen, seine Dienerschaft, die Gardelegion, und mehrere andere Dinge, noch immer mehr kosteten, als die ihm angewiesenen Einkünfte betrugen, so schritt er aufs Neue zu solchen Finanzoperationen, die eben so unrechtmässig und verfassungswidrig waren, als die verhaßten Unternehmungen, in den Tagen des Montmartin und Wittleder. Den Diensthandel trieb er fort bis an seinen Tod, und nie warf er so große Summen ab, als gerade

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/73>, abgerufen am 24.11.2024.