[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.Der herzogliche Hofstaat übertraff bald alles, was man von jeher in Stuttgard gesehen hatte, und ließ manchen königlichen weit hinter sich zurück. Es wurde eine Menge fremden Adels in das Land gezogen, um den Glanz des Hofs zu vermehren. Es wimmelte von Marschalls, Kammerherrn, Kammerjunkern, Jagdjunkern, Edelknaben, etc. und viele von ihnen, die weiter nichts zu besorgen hatten, als um den Landesherrn zu figuriren, zogen ansehnliche Gehalte. In ihrem Gefolge war ein unzählbares Heer von Kammerdienern, Heiducken, Mohren, Laufern, Köchen, Lakayen und Stallbedienten, welche alle in den reichsten und prächtigsten Livereyen erschienen. Zugleich wurden die Korps der Leibtrabanten, Leibjäger und der Leibhusaren errichtet, deren Uniformen mit Gold, Silber, und kostbarem Pelzwerke bedeckt waren. Für den Marstall wurden die schönsten Pferde angeschafft, und theils mit großen Kosten, aus den entferntesten Ländern herbey gebracht. Ihre Anzahl wuchs Der herzogliche Hofstaat übertraff bald alles, was man von jeher in Stuttgard gesehen hatte, und ließ manchen königlichen weit hinter sich zurück. Es wurde eine Menge fremden Adels in das Land gezogen, um den Glanz des Hofs zu vermehren. Es wimmelte von Marschalls, Kammerherrn, Kammerjunkern, Jagdjunkern, Edelknaben, etc. und viele von ihnen, die weiter nichts zu besorgen hatten, als um den Landesherrn zu figuriren, zogen ansehnliche Gehalte. In ihrem Gefolge war ein unzählbares Heer von Kammerdienern, Heiducken, Mohren, Laufern, Köchen, Lakayen und Stallbedienten, welche alle in den reichsten und prächtigsten Livereyen erschienen. Zugleich wurden die Korps der Leibtrabanten, Leibjäger und der Leibhusaren errichtet, deren Uniformen mit Gold, Silber, und kostbarem Pelzwerke bedeckt waren. Für den Marstall wurden die schönsten Pferde angeschafft, und theils mit großen Kosten, aus den entferntesten Ländern herbey gebracht. Ihre Anzahl wuchs <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0033" n="33"/> <p>Der herzogliche Hofstaat übertraff bald alles, was man von jeher in <hi rendition="#g">Stuttgard</hi> gesehen hatte, und ließ manchen königlichen weit hinter sich zurück. Es wurde eine Menge fremden Adels in das Land gezogen, um den Glanz des Hofs zu vermehren. Es wimmelte von Marschalls, Kammerherrn, Kammerjunkern, Jagdjunkern, Edelknaben, etc. und viele von ihnen, die weiter nichts zu besorgen hatten, als um den Landesherrn zu figuriren, zogen ansehnliche Gehalte. In ihrem Gefolge war ein unzählbares Heer von Kammerdienern, Heiducken, Mohren, Laufern, Köchen, Lakayen und Stallbedienten, welche alle in den reichsten und prächtigsten Livereyen erschienen. Zugleich wurden die Korps der Leibtrabanten, Leibjäger und der Leibhusaren errichtet, deren Uniformen mit Gold, Silber, und kostbarem Pelzwerke bedeckt waren. Für den Marstall wurden die schönsten Pferde angeschafft, und theils mit großen Kosten, aus den entferntesten Ländern herbey gebracht. Ihre Anzahl wuchs </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0033]
Der herzogliche Hofstaat übertraff bald alles, was man von jeher in Stuttgard gesehen hatte, und ließ manchen königlichen weit hinter sich zurück. Es wurde eine Menge fremden Adels in das Land gezogen, um den Glanz des Hofs zu vermehren. Es wimmelte von Marschalls, Kammerherrn, Kammerjunkern, Jagdjunkern, Edelknaben, etc. und viele von ihnen, die weiter nichts zu besorgen hatten, als um den Landesherrn zu figuriren, zogen ansehnliche Gehalte. In ihrem Gefolge war ein unzählbares Heer von Kammerdienern, Heiducken, Mohren, Laufern, Köchen, Lakayen und Stallbedienten, welche alle in den reichsten und prächtigsten Livereyen erschienen. Zugleich wurden die Korps der Leibtrabanten, Leibjäger und der Leibhusaren errichtet, deren Uniformen mit Gold, Silber, und kostbarem Pelzwerke bedeckt waren. Für den Marstall wurden die schönsten Pferde angeschafft, und theils mit großen Kosten, aus den entferntesten Ländern herbey gebracht. Ihre Anzahl wuchs
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