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[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.

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Werth haben, als daß wir sie ganz umsonst hätten verlangen können.

Die Repartition der uns vom Feinde auferlegten Brandschatzung machte die Zusammenberufung eines allgemeinen Landtages nothwendig. Würden unsre Repräsentanten auf demselben in dem Geiste der jetzigen Zeit wirken, unsre Konstitution aufs Neue befestigen und verwahren, die in die Verwaltung eingeschlichenen Mißbräuche verbessern, und als vernünftige, uneigennützige und freye Männer das Wohl des Vaterlandes auf Stützen gründen, die der Despotismus in Zukunft nur vergeblich antasten könnte, aber sich nicht wie bis jetzt geschehen in unnöthige Zänkereyen einlassen und vorhero im Kleinen eingewurzelte Misbräuche abzuschaffen, um durch ihr neues Gesetz neuere und drückendere Lasten und Mißbräuche einzuführen, die durch Stuttgardts bürgerlichen Familiennexus bis jetzt den Land- und Amtsstädten nicht wenig beschwerlich fielen. Wenn dieser drückende

Werth haben, als daß wir sie ganz umsonst hätten verlangen können.

Die Repartition der uns vom Feinde auferlegten Brandschatzung machte die Zusammenberufung eines allgemeinen Landtages nothwendig. Würden unsre Repräsentanten auf demselben in dem Geiste der jetzigen Zeit wirken, unsre Konstitution aufs Neue befestigen und verwahren, die in die Verwaltung eingeschlichenen Mißbräuche verbessern, und als vernünftige, uneigennützige und freye Männer das Wohl des Vaterlandes auf Stützen gründen, die der Despotismus in Zukunft nur vergeblich antasten könnte, aber sich nicht wie bis jetzt geschehen in unnöthige Zänkereyen einlassen und vorhero im Kleinen eingewurzelte Misbräuche abzuschaffen, um durch ihr neues Gesetz neuere und drückendere Lasten und Mißbräuche einzuführen, die durch Stuttgardts bürgerlichen Familiennexus bis jetzt den Land- und Amtsstädten nicht wenig beschwerlich fielen. Wenn dieser drückende

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[106/0106] Werth haben, als daß wir sie ganz umsonst hätten verlangen können. Die Repartition der uns vom Feinde auferlegten Brandschatzung machte die Zusammenberufung eines allgemeinen Landtages nothwendig. Würden unsre Repräsentanten auf demselben in dem Geiste der jetzigen Zeit wirken, unsre Konstitution aufs Neue befestigen und verwahren, die in die Verwaltung eingeschlichenen Mißbräuche verbessern, und als vernünftige, uneigennützige und freye Männer das Wohl des Vaterlandes auf Stützen gründen, die der Despotismus in Zukunft nur vergeblich antasten könnte, aber sich nicht wie bis jetzt geschehen in unnöthige Zänkereyen einlassen und vorhero im Kleinen eingewurzelte Misbräuche abzuschaffen, um durch ihr neues Gesetz neuere und drückendere Lasten und Mißbräuche einzuführen, die durch Stuttgardts bürgerlichen Familiennexus bis jetzt den Land- und Amtsstädten nicht wenig beschwerlich fielen. Wenn dieser drückende

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/106>, abgerufen am 22.11.2024.