[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.nannte es uns treulos und verrätherisch, und legte uns anderthalbjahrelange Lasten auf, unter denen wir leicht alles Böse vergassen, was uns die Franzosen eher zugefügt hatten. Doch es ist selten etwas Böses unter der Sonne, in dem nicht der Keim von irgend etwas Gutem läge. Ich bin überzeugt, daß die unglückliche Politik, die uns so vielen Schaden gebracht hat, am Ende doch wieder nützlich für uns werden wird. Wir haben große Summen verlohren; aber unser Verlust wird die ökonomische Spekulation und Betriebsamkeit wecken, wir werden unser Interesse für die Zukunft sorgfältiger bewahren lernen, und wir werden es nicht mehr gestatten, in Dingen, wo von dem Wohl und Weh der Nation die Rede ist, von irgend einer Willkühr abzuhängen. Zudem sind durch die französische Revolution viele politische Ideen in Umlauf gekommen, die einen zu großen nannte es uns treulos und verrätherisch, und legte uns anderthalbjahrelange Lasten auf, unter denen wir leicht alles Böse vergassen, was uns die Franzosen eher zugefügt hatten. Doch es ist selten etwas Böses unter der Sonne, in dem nicht der Keim von irgend etwas Gutem läge. Ich bin überzeugt, daß die unglückliche Politik, die uns so vielen Schaden gebracht hat, am Ende doch wieder nützlich für uns werden wird. Wir haben große Summen verlohren; aber unser Verlust wird die ökonomische Spekulation und Betriebsamkeit wecken, wir werden unser Interesse für die Zukunft sorgfältiger bewahren lernen, und wir werden es nicht mehr gestatten, in Dingen, wo von dem Wohl und Weh der Nation die Rede ist, von irgend einer Willkühr abzuhängen. Zudem sind durch die französische Revolution viele politische Ideen in Umlauf gekommen, die einen zu großen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0105" n="105"/> nannte es uns treulos und verrätherisch, und legte uns anderthalbjahrelange Lasten auf, unter denen wir leicht alles Böse vergassen, was uns die Franzosen eher zugefügt hatten.</p> <p>Doch es ist selten etwas Böses unter der Sonne, in dem nicht der Keim von irgend etwas Gutem läge. Ich bin überzeugt, daß die unglückliche Politik, die uns so vielen Schaden gebracht hat, am Ende doch wieder nützlich für uns werden wird. Wir haben große Summen verlohren; aber unser Verlust wird die ökonomische Spekulation und Betriebsamkeit wecken, wir werden unser Interesse für die Zukunft sorgfältiger bewahren lernen, und wir werden es nicht mehr gestatten, in Dingen, wo von dem Wohl und Weh der Nation die Rede ist, von irgend einer Willkühr abzuhängen. Zudem sind durch die französische Revolution viele politische Ideen in Umlauf gekommen, die einen zu großen </p> </div> </body> </text> </TEI> [105/0105]
nannte es uns treulos und verrätherisch, und legte uns anderthalbjahrelange Lasten auf, unter denen wir leicht alles Böse vergassen, was uns die Franzosen eher zugefügt hatten.
Doch es ist selten etwas Böses unter der Sonne, in dem nicht der Keim von irgend etwas Gutem läge. Ich bin überzeugt, daß die unglückliche Politik, die uns so vielen Schaden gebracht hat, am Ende doch wieder nützlich für uns werden wird. Wir haben große Summen verlohren; aber unser Verlust wird die ökonomische Spekulation und Betriebsamkeit wecken, wir werden unser Interesse für die Zukunft sorgfältiger bewahren lernen, und wir werden es nicht mehr gestatten, in Dingen, wo von dem Wohl und Weh der Nation die Rede ist, von irgend einer Willkühr abzuhängen. Zudem sind durch die französische Revolution viele politische Ideen in Umlauf gekommen, die einen zu großen
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Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/105>, abgerufen am 29.07.2024. |