Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. It. Zinnober-Ertze.23) Wo Zinnober-Ertze gefunden werden/ da stehen ins- lein und Schnee aus dem Gebürg. 24) Zinnober-Ertz meldet sich offtermahls durch Qvellen oder gelbe mit weißroth gefärh- ter Erde. 25) Gold wird gemeiniglich in schwartzroth oder gelber stein oder Erden zuweilen. 26) Gold wird auch zuweilen in einem weissen Kalchstein des Wassers an der Seiten der Berge. 27) Der Ausfluß des Wassers an der Seiten der Ber- Regen-Wetter verkundschaftet oft die Ertz-Gänge. 28) Von grossen Platz- oder langwierigen Regen-Wet- 29) Wann ein Fall oder Dümpffel in einem flüßenden Was-
Beſchreibung des Fichtelbergs. It. Zinnober-Ertze.23) Wo Zinnober-Ertze gefunden werden/ da ſtehen ins- lein und Schnee aus dem Gebuͤrg. 24) Zinnober-Ertz meldet ſich offtermahls durch Qvellen oder gelbe mit weißroth gefaͤrh- ter Erde. 25) Gold wird gemeiniglich in ſchwartzroth oder gelber ſtein oder Erden zuweilen. 26) Gold wird auch zuweilen in einem weiſſen Kalchſtein des Waſſers an der Seiten der Berge. 27) Der Ausfluß des Waſſers an der Seiten der Ber- Regen-Wetter veꝛkundſchaftet oft die Ertz-Gaͤnge. 28) Von groſſen Platz- oder langwierigen Regen-Wet- 29) Wann ein Fall oder Duͤmpffel in einem fluͤßenden Waſ-
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
23) Wo Zinnober-Ertze gefunden werden/ da ſtehen ins-
gemein reiche Gold-Gaͤnge nicht weit davon.
24) Zinnober-Ertz meldet ſich offtermahls durch Qvellen
oder Baͤchlein/ Fluͤßlein/ ſo aus denen Gebuͤrgen herfuͤrbre-
chen/ item durch den Schnee/ ſo auf dem Gebuͤrge lieget/ und
davon/ ſonderlich/ wo es in Menge oder nicht tieff ſtehet/ roth-
gefaͤrbet oder roͤthlich ausſehen.
25) Gold wird gemeiniglich in ſchwartzroth oder gelber
mit weißroth gefaͤrbter Erden/ die einem hartgebrennten Zie-
gelſtein faſt aͤhnlich ſiehet/ gefunden/ ſonderlich wann es allein
und ohne Silber iſt.
26) Gold wird auch zuweilen in einem weiſſen Kalchſtein
oder weiſſer Erden als in den Spaniſchen Bergwercken Oruro
und Chianta, wie auch um Nordhauſen in vicinia, oder grauen
gelb-geaͤderten und mit ſchwartzen Streiffen oder Flecklein ver-
miſchten Stein/ als wie im Zitterthal/ in Tyrol/ und im Ho-
henſteiniſchen Territorio gefunden. (Jm Fichtelberg will ich
gantze Schiffs-Flotten mit der letzten Gattung beladen.)
It. Grau-gelb-ge-
aͤderte mit ſchwar-
tzen Streiffen oder
Flecken vermiſchte
Steine.
27) Der Ausfluß des Waſſers an der Seiten der Ber-
ge iſt ein gutes Zeichen/ daß Ertz-Gaͤnge nahe ſind/ weiln ſie
gemeiniglich derſelben Leitroͤhren ſind. Dann es giebt die Er-
fahrung/ daß groſſe Bronnqvellen von Gebuͤrgen/ Kluͤfften
oder offenen Gaͤngen herkommen/ offt Sand und Grieß mit
herausſtoſſen/ in welchen man Gold und Silber findet/ wie
Mattheſius meldet/ und die hin und wieder/ auch vor kurtzen in
Thuͤringen/ ſonderlich an der Schwartza bey Rudelſtadt/ und
in der Saale bey Jena angeſtellte Gold-Waͤſche/ deren Sand
ohne die Flaͤmmlein Gold und Silber haͤlt/ bezeugen. (Wovon
am Fichtelberg an unterſchiedlichen Orten es ſich aͤußert.)
28) Von groſſen Platz- oder langwierigen Regen-Wet-
ter werden offtmahls Ertz-Adern oder Gaͤnge entbloͤſet/ und
kan man auch aus dem Floß-Sand/ nachdem ſich das Waſſer
geſetzet/ den Halt eines Gebuͤrges erkundigen.
29) Wann ein Fall oder Duͤmpffel in einem fluͤßenden
Waſ-
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