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Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

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Beschreibung des Fichtelbergs.
ten auf dem Graß oder Erdreich liegen bleibt/ da sind gemei-der Reiff/ auch
Thau schleunig
verzehret wird.

niglich fündige und mächtige Ertz-Gänge. Dann es verrä-
thet sich zuweiln ein durch Wiesen und Flecken streichender Ertz-
Gang durch seine Auswitterung/ indem er den sowohl Früh-
lings-als Herbst-Zeit fallenden Thau verzehret und an sich zie-
het/ dahingegen anderer Orten/ wo kein Gang ist/ der Thau
bleibt. Je schneller nun der Reiff/ Thau/ und Schnee zer-
gehet/ und je mehr Rauch gesehen wird/ je höher liegt auch
das Ertz.

7) Wo Ritze und Spalten in denen Gebürgen mit ei-It. Ritze und Spal-
ten in Gebürgen.

nem scharffen Salpeter-Dunst sich zeigen/ da sind mehren-
theils Ertze verborgen. (Dergleichen Ritze giebt es viel am
Fichtelberg.)

8) Rauhe/ unfruchtbare/ kahle und glatte Berge zeigen an/It. Rauhe un-
fruchtbare/ kahle
und glatte Berge.

daß Ertze darinnen enthalten/ weiln die daraus gehende scharffe
Dünste verhindern/ daß etwas darauf wächset. Jedoch kön-
nen auch wohl Bäume und Kräuter drauf wachsen/ wann
nehmlich die Dünste im Gebürge etwan von einem harten Fel-
sen sehr gehindert und aufgehalten werden/ daß sie nicht ad super-
ficiem montis
oder an die Wurtzeln der Gewächse reichen kön-
nen. (Just dergleichen giebts am Fichtelberg.)

9) Wann die auf Bergen stehende Gewächse unscheinbar/It. Auf Bergen ste-
hende halb ver-
brannte Gewächse.

und gleichsam halb verbrannt erscheinen/ so pflegen auch Ertze
darunter/ wiewohl gemeiniglich tieff zu liegen. (Dergleichen sind
absonderlich auch auf dem Schneeberg.)

10) Wann die Bäume am Gipffel verdorren/ als wärenIt. Am Gipffel ver-
dorte/ kröpffichte/
zwieselichte Bäu-
me/ und Hirsch-
Schwämme.

sie erfrohren/ oder sind kröpfficht/ und zwleselicht/ oder wo viel
Hirsch-Schwämme stehen/ daselbst sind gerne Ertze enthalten.
(Wie am hohen Fichtelberg.)

11) Wann die Bäume auf denen Gebürgen langsam undIt. Kurtzstämmich-
te Bäume mit blei-
chen Blättern/ die
bald verwelcken.

nicht in die höhe wachsen/ kurtzstämmig bleiben/ bleiche Blät-
ter tragen/ und bald verwelcken/ oder verdorren/ daselbst lie-
gen gemeiniglich Ertz und Steine verborgen; desgleichen spä-It. Späte Blüthe
und Frucht wider
die Natur.

te Blüthe und Frucht wider die Natur.

12) Wann die Blätter der Bäume im Anfang des Früh-It. Bleich- und

lings

Beſchreibung des Fichtelbergs.
ten auf dem Graß oder Erdreich liegen bleibt/ da ſind gemei-der Reiff/ auch
Thau ſchleunig
verzehret wird.

niglich fuͤndige und maͤchtige Ertz-Gaͤnge. Dann es verraͤ-
thet ſich zuweiln ein durch Wieſen und Flecken ſtreichender Ertz-
Gang durch ſeine Auswitterung/ indem er den ſowohl Fruͤh-
lings-als Herbſt-Zeit fallenden Thau verzehret und an ſich zie-
het/ dahingegen anderer Orten/ wo kein Gang iſt/ der Thau
bleibt. Je ſchneller nun der Reiff/ Thau/ und Schnee zer-
gehet/ und je mehr Rauch geſehen wird/ je hoͤher liegt auch
das Ertz.

7) Wo Ritze und Spalten in denen Gebuͤrgen mit ei-It. Ritze und Spal-
ten in Gebuͤrgen.

nem ſcharffen Salpeter-Dunſt ſich zeigen/ da ſind mehren-
theils Ertze verborgen. (Dergleichen Ritze giebt es viel am
Fichtelberg.)

8) Rauhe/ unfruchtbare/ kahle und glatte Berge zeigen an/It. Rauhe un-
fruchtbare/ kahle
und glatte Berge.

daß Ertze darinnen enthalten/ weiln die daraus gehende ſcharffe
Duͤnſte verhindern/ daß etwas darauf waͤchſet. Jedoch koͤn-
nen auch wohl Baͤume und Kraͤuter drauf wachſen/ wann
nehmlich die Duͤnſte im Gebuͤrge etwan von einem harten Fel-
ſen ſehr gehindert und aufgehalten werden/ daß ſie nicht ad ſuper-
ficiem montis
oder an die Wurtzeln der Gewaͤchſe reichen koͤn-
nen. (Juſt dergleichen giebts am Fichtelberg.)

9) Wann die auf Bergen ſtehende Gewaͤchſe unſcheinbar/It. Auf Bergen ſte-
hende halb ver-
brannte Gewaͤchſe.

und gleichſam halb verbrannt erſcheinen/ ſo pflegen auch Ertze
darunter/ wiewohl gemeiniglich tieff zu liegen. (Dergleichen ſind
abſonderlich auch auf dem Schneeberg.)

10) Wann die Baͤume am Gipffel verdorren/ als waͤrenIt. Am Gipffel ver-
dorte/ kroͤpffichte/
zwieſelichte Baͤu-
me/ und Hirſch-
Schwaͤmme.

ſie erfrohren/ oder ſind kroͤpfficht/ und zwleſelicht/ oder wo viel
Hirſch-Schwaͤmme ſtehen/ daſelbſt ſind gerne Ertze enthalten.
(Wie am hohen Fichtelberg.)

11) Wann die Baͤume auf denen Gebuͤrgen langſam undIt. Kurtzſtaͤmmich-
te Baͤume mit blei-
chen Blaͤttern/ die
bald verwelcken.

nicht in die hoͤhe wachſen/ kurtzſtaͤmmig bleiben/ bleiche Blaͤt-
ter tragen/ und bald verwelcken/ oder verdorren/ daſelbſt lie-
gen gemeiniglich Ertz und Steine verborgen; desgleichen ſpaͤ-It. Spaͤte Bluͤthe
und Frucht wider
die Natur.

te Bluͤthe und Frucht wider die Natur.

12) Wann die Blaͤtter der Baͤume im Anfang des Fruͤh-It. Bleich- und

lings
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[263/0298] Beſchreibung des Fichtelbergs. ten auf dem Graß oder Erdreich liegen bleibt/ da ſind gemei- niglich fuͤndige und maͤchtige Ertz-Gaͤnge. Dann es verraͤ- thet ſich zuweiln ein durch Wieſen und Flecken ſtreichender Ertz- Gang durch ſeine Auswitterung/ indem er den ſowohl Fruͤh- lings-als Herbſt-Zeit fallenden Thau verzehret und an ſich zie- het/ dahingegen anderer Orten/ wo kein Gang iſt/ der Thau bleibt. Je ſchneller nun der Reiff/ Thau/ und Schnee zer- gehet/ und je mehr Rauch geſehen wird/ je hoͤher liegt auch das Ertz. der Reiff/ auch Thau ſchleunig verzehret wird. 7) Wo Ritze und Spalten in denen Gebuͤrgen mit ei- nem ſcharffen Salpeter-Dunſt ſich zeigen/ da ſind mehren- theils Ertze verborgen. (Dergleichen Ritze giebt es viel am Fichtelberg.) It. Ritze und Spal- ten in Gebuͤrgen. 8) Rauhe/ unfruchtbare/ kahle und glatte Berge zeigen an/ daß Ertze darinnen enthalten/ weiln die daraus gehende ſcharffe Duͤnſte verhindern/ daß etwas darauf waͤchſet. Jedoch koͤn- nen auch wohl Baͤume und Kraͤuter drauf wachſen/ wann nehmlich die Duͤnſte im Gebuͤrge etwan von einem harten Fel- ſen ſehr gehindert und aufgehalten werden/ daß ſie nicht ad ſuper- ficiem montis oder an die Wurtzeln der Gewaͤchſe reichen koͤn- nen. (Juſt dergleichen giebts am Fichtelberg.) It. Rauhe un- fruchtbare/ kahle und glatte Berge. 9) Wann die auf Bergen ſtehende Gewaͤchſe unſcheinbar/ und gleichſam halb verbrannt erſcheinen/ ſo pflegen auch Ertze darunter/ wiewohl gemeiniglich tieff zu liegen. (Dergleichen ſind abſonderlich auch auf dem Schneeberg.) It. Auf Bergen ſte- hende halb ver- brannte Gewaͤchſe. 10) Wann die Baͤume am Gipffel verdorren/ als waͤren ſie erfrohren/ oder ſind kroͤpfficht/ und zwleſelicht/ oder wo viel Hirſch-Schwaͤmme ſtehen/ daſelbſt ſind gerne Ertze enthalten. (Wie am hohen Fichtelberg.) It. Am Gipffel ver- dorte/ kroͤpffichte/ zwieſelichte Baͤu- me/ und Hirſch- Schwaͤmme. 11) Wann die Baͤume auf denen Gebuͤrgen langſam und nicht in die hoͤhe wachſen/ kurtzſtaͤmmig bleiben/ bleiche Blaͤt- ter tragen/ und bald verwelcken/ oder verdorren/ daſelbſt lie- gen gemeiniglich Ertz und Steine verborgen; desgleichen ſpaͤ- te Bluͤthe und Frucht wider die Natur. It. Kurtzſtaͤmmich- te Baͤume mit blei- chen Blaͤttern/ die bald verwelcken. It. Spaͤte Bluͤthe und Frucht wider die Natur. 12) Wann die Blaͤtter der Baͤume im Anfang des Fruͤh- lings It. Bleich- und

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Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/298>, abgerufen am 23.11.2024.