Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. Woher dochdas Feuer unter der Er- den entstehe/ wird durch unterschied- liche Kunst- Stücke un- tersuchet. Noch ist übrig zu untersuchen/ woher doch das unterirdische Nege-
Beſchreibung des Fichtelbergs. Woher dochdas Feuer unteꝛ der Eꝛ- den entſtehe/ wird durch unterſchied- liche Kunſt- Stuͤcke un- terſuchet. Noch iſt uͤbrig zu unterſuchen/ woher doch das unterirdiſche Nege-
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
Noch iſt uͤbrig zu unterſuchen/ woher doch das unterirdiſche
Feuer entſtehe? Dann es iſt kein Zweifel/ daß bey allen Warmen
Baͤdern das kalte Waſſer/ wann es durch die hitzige unterirdiſche
Oerter lauffet/ erwaͤrmet und erhitzet werde; dann gleichwie uͤber
der Erden das kalte Waſſer durch das Feuer erhitzet/ eben alſo ma-
chet das unterirdiſche Feuer das Waſſer heiß. Und daß ein Feuer
unter der Erden ſey/ ſolches bezeugen ſo viel Feuerſpeyende Berge in
unterſchiedenen Laͤndern/ ſo grauſame Erdbebungen/ unterirdiſche
Donnerwetter/ entſetzliche Blitzen/ und erſtaunliche Entzuͤndungen
groſſer Felſen und Berge. Wo aber dieſes Feuer herkomme/ und wie
es genaͤhret werde/ iſt eine Frage/ die Hr. Plumptre auf folgende Art
am deutlichſten aufzuloͤſen gedencket: Wir ſagen/ ſpricht er/ daß die
Materie/ die Mutter/ oder die Nahrung des unterirdiſchen Feuers
beſtehe in fetten ſchweflichten Coͤrpern/ welche nicht nur der Flam-
men ihren Urſprung geben/ ſondern auch gar bald in eine feurige Be-
wegung dahin geriſſen werden. Es wird aber ein jeder Schwefel
durch eine uͤber die maßen geſchwinde und hefftige innerliche Bewe-
gung in Feuer verkehrt. Dahero iſtdann das Feuer nichts anders/
als eine Art einer uͤberaus hurtigen innerlichen Bewegung/ welche
die Vereinigung und die Miſchung eines Coͤrpers aufloͤſet und zer-
gaͤntzet. Wer derohalben aus 2. kalten Coͤrpern eine Flamme her-
fuͤrbringen will/ der muß ſchwefelhaffte Materien dazu erwaͤhlen/
und ſolche mit der gewaltſamſten aneinander reibenden und ſchla-
genden Bewegung in eine feurige Bewegung bringen. Das Eiſen
iſt ein ſehr ſchwefelhafftes Metall/ und dahero vor allen andern ge-
ſchickt erhitzet zu werden/ dahero es auch/ wann es im Fluß ſtehet/
unzaͤhliche Funcken von ſich ſpritzet. Dieſer Eiſen-Schwefel nun
wann er durch das ſchlagen und reiben in eine hefftige Bewegung
gebracht worden/ bringet ein offenbahres Feuer an den Tag. Es iſt
auch ein artiges Probſtuͤck/ daß man durch hurtiges ſchlagen mit
dem Hammer einig und allein einen eiſern Stab ſo feurig machen
kan/ daß er brennet und Schwefel anzuͤndet. Noch gar ein ſchoͤnes
Kunſtſtuͤck iſt folgendes/ wodurch wir angenblicklich die allerhelleſte
Flamme zuwege bringen koͤnnen/ wann wir nehmlich einen ſehr
concentrirten ſtets dampffenden Salpeter-Geiſt auf Terpentin- oder
Nege-
Was ei-
gentlich das
Feuer ſey.
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