Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. trefflich zur Austrückenung der Geschwüre. Ein Qvintl. getruncken/soll den Urin treiben. Dieses ist es nun/ was die genaue Untersuchung an die Hand Nun wäre wohl eine Frage/ auf was Art dann das Laugen-Auf was Art Mischet
Beſchreibung des Fichtelbergs. trefflich zur Austruͤckenung der Geſchwuͤre. Ein Qvintl. getruncken/ſoll den Urin treiben. Dieſes iſt es nun/ was die genaue Unterſuchung an die Hand Nun waͤre wohl eine Frage/ auf was Art dann das Laugen-Auf was Aꝛt Miſchet
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
trefflich zur Austruͤckenung der Geſchwuͤre. Ein Qvintl. getruncken/
ſoll den Urin treiben.
Dieſes iſt es nun/ was die genaue Unterſuchung an die Hand
giebt/ daß das Carlsbad in ſich halte/ und weiter nichts weder von
Mineralien/ noch Metallen. Woraus dann zur Genuͤge erhellet/
daß alle Krafft des Carlsbades einig und allein von einem Laugen-
Saltz/ und von einer ſowohl zarten/ als groͤbern laugenhafften Er-
den/ wie auch ſelbſt von der Eigenſchafft des Waſſers herruͤhre.
Nun waͤre wohl eine Frage/ auf was Art dann das Laugen-
Saltz in der Erden bey dem Carlsbade herfuͤrgebracht werde/ da
doch gewiß iſt/ daß kein Laugen-Saltz anders als durch groſſe Ge-
walt des Feuers durch des Kuͤnſtlers Hand jemahls bereitet wor-
den? Antwort: Es iſt nicht ohne/ die Natur bringet an und vor
ſich/ weder in der Erden/ noch uͤber derſelben niemahlen ein Laugen-
Saltz herfuͤr. Gleichwie aber die Kunſt uͤber der Erden aus an-
dern Dingen erſt ein Laugen-Saltz machet/ alſo kan auch wohl die
Natur unter der Erden dergleichen aus andern Dingen herfuͤr
bringen. Wann wir nun wiſſen/ wie die Kunſt hierinnen verfaͤh-
ret/ ſo werden wir auch unſchwer ermeſſen koͤnnen/ wie die Na-
tur damit zu Wercke gehet. Nun iſt aber gewiß/ daß uͤber der
Erden die beſtaͤndige Laugen-Saltzen der Kraͤuter bereitet werden
durch Vermiſchung eines Sauer-Saltzes mit einer laugenhafften
ſchweflichten Erden vermittelſt des Feuers/ als welches dieſe Ma-
terien auf das innigſte miteinander vereiniget. Dann nur allein
ſolche Pflantzen/ welche ein tartariſches Sauer-Saltz/ oder einen
oͤhlichten und ſauern Anfang in ſich haben/ geben eine zieml. Menge
gedachten Saltzes. Wie dann auch gewiß iſt/ daß aus Salpeter/ ar-
cano duplicato, Tartaro vitriolato, nebſt der dazukommenden verbrenn-
lichen ſchweflichten Erden der Kohlen mittelſt des Feuers/ laugen-
haffte Saltzen koͤnnen herfuͤr gebracht werden. Jngleichen/ ſo
man deſtillirten Eßig oder deſſen Geiſt/ nicht weniger den gemeinem
Saltz-Geiſt mit laugenhafften Erden/ z. E. mit Corallen/ Krebs-
augen/ Eyerſchalen/ und dergleichen vermiſchet/ und ſolvirt/ ſo ent-
ſtehet daraus ein Saltz/ welches durch Niederſchlaͤge und Aufloͤ-
ſungen ſolche Wuͤrckungen wie ein Laugen-Saltz von ſich giebt.
Miſchet
Auf was Aꝛt
das beſtaͤn-
dige Laugen-
Saltz in der
Carlsbader
Erden gene-
rirt werde?
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