Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. wissen möge derer Ankunfft/ Erhöhung zu Gräflichen Ehren/und löblichen Posterität/ die sich des heiligen Evangelii je und all- wege treulich angenommen/ und dasselbe nach Vermögen beför- dert haben. Anlangend die Ankunfft Ehrengedachten Herren Grafen/ Henricus Pantaleon schreibet in seiner Prosopographia auch an- AEneas Sylvius, der hernacher Pabst worden/ gedencket seiner Ung.
Beſchreibung des Fichtelbergs. wiſſen moͤge derer Ankunfft/ Erhoͤhung zu Graͤflichen Ehren/und loͤblichen Poſteritaͤt/ die ſich des heiligen Evangelii je und all- wege treulich angenommen/ und daſſelbe nach Vermoͤgen befoͤr- dert haben. Anlangend die Ankunfft Ehrengedachten Herren Grafen/ Henricus Pantaleon ſchreibet in ſeiner Proſopographia auch an- Æneas Sylvius, der hernacher Pabſt worden/ gedencket ſeiner Ung.
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
wiſſen moͤge derer Ankunfft/ Erhoͤhung zu Graͤflichen Ehren/
und loͤblichen Poſteritaͤt/ die ſich des heiligen Evangelii je und all-
wege treulich angenommen/ und daſſelbe nach Vermoͤgen befoͤr-
dert haben.
Anlangend die Ankunfft Ehrengedachten Herren Grafen/
ſeynd zwey Stuͤcke in acht zu nehmen: 1.) Wes Landes/ und 2.)
wes Standes ſie vor Erhoͤhung zu Graͤflichen Ehren geweſen ſeyn.
Jn welchen beeden Stuͤcken ſich wiederſinnige und zweyſpaltige
Meynungen finden laſſen. Dann erſtlich Johann Lindener/
ſonſten der Pirniſche Moͤnch/ ſchreibet in ſeinem Manuſcripto: Die
Herren Schlicken im Egriſch und Boͤhmiſchen Lande haben ei-
ne Adeliche Ankunfft aus Welſchland und Schwaben. Dieſes
iſt wohl recht von dem Muͤtterlichen Geſchlecht/ weil Caſpari und
deſſen Bruͤdern Frau Mutter eine Jtaliaͤnerin oder aus Jtali-
ſchen Grentzen als Friauln geweſen: aber daß die vaͤterliche An-
kunfft ſolle aus Schwaben ſeyn/ iſt gantz und gar unerwieſen/
wird auch bey keinem Scribenten gefunden.
Wieder-
wertige
Meynung
der Scriben-
ten von An-
kunfft der
Schlicken.
Henricus Pantaleon ſchreibet in ſeiner Proſopographia auch an-
ders/ deſſen Worte ſind: Er/ Caſpar Schlick/ der beruffene drey
Roͤmiſchen Kaͤyſer Cantzler/ und ſonſten etlicher Koͤnige und Fuͤr-
ſten Rath/ iſt in Meißen von ehrlichen Eltern gebohren worden.ꝛc.
Weil aber der Dom-Herr Pantaleon, wie auch andere den gantzen
Refier und Tract zwiſchen der Elbe/ Saale/ und Eger/ wie aus
Homilio, Chriſtophoro Manlio und andern zu ſehen/ dem Meißner-
Lande zueignen/ kan ſeine Meynung nicht beſtehen/ es wuͤrdens auch
viele Nationen nicht zugeben. Der fuͤrtreffliche und gelehrte Mann
Gregorius Fabricius als ein Auslaͤnder/ wie ſichs anſehen laͤſſet/ un-
terſcheidet (lib. 7. Orig. Sax. fol. 800.) das muͤtterliche und vaͤter-
liche Geſchlecht nicht recht/ da er ſaget: Scliccorum familia c Baſſano
Venetiæ oppido oriunda, nobilis & antiqua eſt, & virorum fortium
alumna: d. i. der Schlicken Geſchlecht von Baſſaun einer Ve-
netiſchen Stadt herruͤhrend/ iſt ein Adelich und altes Geſchlecht/ und
eine Erzieherin vieler tapffern Leute.
Æneas Sylvius, der hernacher Pabſt worden/ gedencket ſeiner
lib. de Orig. Bohem. C. 53. und ſchreibet/ (wie dann auch Bonfinius Rer.
Ung.
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