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Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

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Beschreibung des Fichtelbergs.
und bey dem Schacht 130. Claffter mit hertzhafftem Gemüthe zu
Tage ausgefahren in Gegenwart seeligst verstorbener Hertzogin zu
Sachsen: A. 1669. ist dieses in hohem Ruhm gestandene Berg-
werck durch mich Peter Leutholdt/ dieser Zeit Unter-Aufsehern
nebst mir Hannß Trägern/ auf dem Gold-Berg wohnend/ das
letzte mahl befahren worden/ und haben zu der rechten Hand die-
ses Stollens im gut verzimmerten Ausbau noch 80. Lachter rich-
tig durchfahren können/ zu der lincken Hand aber 60. Lachter.
Weil die Wasser-Seiger immer richtig/ biß an die Knie in Was-
ser waden müssen. Ein halb Jahr nach diesem ist die Einfarth
am Schmiedenweyer unter Hannß Götzen Häußlein zu Bruch
gangen neben dem schönen Schacht. Hat also das hochberühmbte
Gold-Bergwerck die Fürsten-Zeche und Schmiede-Stollen ihre
Endschafft genommen/ so es gestanden vom ersten Anfang bißhero
304. Jahr; dieser Zeit ward Joh. Friedrich Reminger zu Culm-
bach Aufseher.

Ferner/ fähret er fort/ wären annoch zu beschreiben nach-
folgende Bergwercke: 2.) S. Daniels-Stollen; 3.) von der schönen
Susanna; 4.) Rauten-Krantz; 5.) Ostertag. 6.) Fürsten-Stein; 7.)
Mittelgang/ NB. sehr Gold-reich; 8.) Grasleuthen; 9.) vom
hochberühmbten Schmutzler;
(wovon unten.) 10.) der Nahme
GOttes auf dem Gold-Berg; 11.) Bey S. Maria am Schlegelberg;
12.) Der Faule Nicol auf dem Haag Gold-reich. (13.) der Otter-
hügel/ ein Silber-Bergwerck; 14.) Die Silber Roßen/ auf der
Silber-Leuten/ da Antimonium gewonnen; 15.) Der Pürcken-Bühl
ober Nemmersdorff/ darinnen findet man Gold-Körner/ lassen
sich bletzen/ seynd gediegen Gold; 16.) Warme Steinach/ NB. bey
Warmen Steinach auf dem Ochsenkopff zu/ da stehet ein Stein/
daran ist das Marggräffische Wappen/ dann an der andern Sei-
ten das Chur-Pfältzische Wappen/ heisset mit Nahmen der
Dreßel. Stein/ davon kan man Silber kratzen; dann nicht weit
davon/ da heist es Reit- oder Veith-Stadt/ dann auch auf der
Grentz/ da gehet ein gediegener Gold-Gang/ ist gewiß. 17) Ehren-
oder Erbendorff/ frage nach der Nürmberger Arbeit ein in Kranz-
la genannt/ so findestu einen grossen Stock/ den Niemand umclaff-

tern

Beſchreibung des Fichtelbergs.
und bey dem Schacht 130. Claffter mit hertzhafftem Gemuͤthe zu
Tage ausgefahren in Gegenwart ſeeligſt verſtorbener Hertzogin zu
Sachſen: A. 1669. iſt dieſes in hohem Ruhm geſtandene Berg-
werck durch mich Peter Leutholdt/ dieſer Zeit Unter-Aufſehern
nebſt mir Hannß Traͤgern/ auf dem Gold-Berg wohnend/ das
letzte mahl befahren worden/ und haben zu der rechten Hand die-
ſes Stollens im gut verzimmerten Ausbau noch 80. Lachter rich-
tig durchfahren koͤnnen/ zu der lincken Hand aber 60. Lachter.
Weil die Waſſer-Seiger immer richtig/ biß an die Knie in Waſ-
ſer waden muͤſſen. Ein halb Jahr nach dieſem iſt die Einfarth
am Schmiedenweyer unter Hannß Goͤtzen Haͤußlein zu Bruch
gangen neben dem ſchoͤnen Schacht. Hat alſo das hochberuͤhmbte
Gold-Bergwerck die Fuͤrſten-Zeche und Schmiede-Stollen ihre
Endſchafft genommen/ ſo es geſtanden vom erſten Anfang bißhero
304. Jahr; dieſer Zeit ward Joh. Friedrich Reminger zu Culm-
bach Aufſeher.

Ferner/ faͤhret er fort/ waͤren annoch zu beſchreiben nach-
folgende Bergwercke: 2.) S. Daniels-Stollen; 3.) von der ſchoͤnen
Suſanna; 4.) Rauten-Krantz; 5.) Oſtertag. 6.) Fuͤrſten-Stein; 7.)
Mittelgang/ NB. ſehr Gold-reich; 8.) Grasleuthen; 9.) vom
hochberuͤhmbten Schmutzler;
(wovon unten.) 10.) der Nahme
GOttes auf dem Gold-Berg; 11.) Bey S. Maria am Schlegelberg;
12.) Der Faule Nicol auf dem Haag Gold-reich. (13.) der Otter-
huͤgel/ ein Silber-Bergwerck; 14.) Die Silber Roßen/ auf der
Silber-Leuten/ da Antimonium gewonnen; 15.) Der Puͤrcken-Buͤhl
ober Nemmersdorff/ darinnen findet man Gold-Koͤrner/ laſſen
ſich bletzen/ ſeynd gediegen Gold; 16.) Warme Steinach/ NB. bey
Warmen Steinach auf dem Ochſenkopff zu/ da ſtehet ein Stein/
daran iſt das Marggraͤffiſche Wappen/ dann an der andern Sei-
ten das Chur-Pfaͤltziſche Wappen/ heiſſet mit Nahmen der
Dreßel. Stein/ davon kan man Silber kratzen; dann nicht weit
davon/ da heiſt es Reit- oder Veith-Stadt/ dann auch auf der
Grentz/ da gehet ein gediegener Gold-Gang/ iſt gewiß. 17) Ehren-
oder Erbendorff/ frage nach der Nuͤrmberger Arbeit ein in Kranz-
la genannt/ ſo findeſtu einen groſſen Stock/ den Niemand umclaff-

tern
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[120/0155] Beſchreibung des Fichtelbergs. und bey dem Schacht 130. Claffter mit hertzhafftem Gemuͤthe zu Tage ausgefahren in Gegenwart ſeeligſt verſtorbener Hertzogin zu Sachſen: A. 1669. iſt dieſes in hohem Ruhm geſtandene Berg- werck durch mich Peter Leutholdt/ dieſer Zeit Unter-Aufſehern nebſt mir Hannß Traͤgern/ auf dem Gold-Berg wohnend/ das letzte mahl befahren worden/ und haben zu der rechten Hand die- ſes Stollens im gut verzimmerten Ausbau noch 80. Lachter rich- tig durchfahren koͤnnen/ zu der lincken Hand aber 60. Lachter. Weil die Waſſer-Seiger immer richtig/ biß an die Knie in Waſ- ſer waden muͤſſen. Ein halb Jahr nach dieſem iſt die Einfarth am Schmiedenweyer unter Hannß Goͤtzen Haͤußlein zu Bruch gangen neben dem ſchoͤnen Schacht. Hat alſo das hochberuͤhmbte Gold-Bergwerck die Fuͤrſten-Zeche und Schmiede-Stollen ihre Endſchafft genommen/ ſo es geſtanden vom erſten Anfang bißhero 304. Jahr; dieſer Zeit ward Joh. Friedrich Reminger zu Culm- bach Aufſeher. Ferner/ faͤhret er fort/ waͤren annoch zu beſchreiben nach- folgende Bergwercke: 2.) S. Daniels-Stollen; 3.) von der ſchoͤnen Suſanna; 4.) Rauten-Krantz; 5.) Oſtertag. 6.) Fuͤrſten-Stein; 7.) Mittelgang/ NB. ſehr Gold-reich; 8.) Grasleuthen; 9.) vom hochberuͤhmbten Schmutzler; (wovon unten.) 10.) der Nahme GOttes auf dem Gold-Berg; 11.) Bey S. Maria am Schlegelberg; 12.) Der Faule Nicol auf dem Haag Gold-reich. (13.) der Otter- huͤgel/ ein Silber-Bergwerck; 14.) Die Silber Roßen/ auf der Silber-Leuten/ da Antimonium gewonnen; 15.) Der Puͤrcken-Buͤhl ober Nemmersdorff/ darinnen findet man Gold-Koͤrner/ laſſen ſich bletzen/ ſeynd gediegen Gold; 16.) Warme Steinach/ NB. bey Warmen Steinach auf dem Ochſenkopff zu/ da ſtehet ein Stein/ daran iſt das Marggraͤffiſche Wappen/ dann an der andern Sei- ten das Chur-Pfaͤltziſche Wappen/ heiſſet mit Nahmen der Dreßel. Stein/ davon kan man Silber kratzen; dann nicht weit davon/ da heiſt es Reit- oder Veith-Stadt/ dann auch auf der Grentz/ da gehet ein gediegener Gold-Gang/ iſt gewiß. 17) Ehren- oder Erbendorff/ frage nach der Nuͤrmberger Arbeit ein in Kranz- la genannt/ ſo findeſtu einen groſſen Stock/ den Niemand umclaff- tern

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Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/155>, abgerufen am 25.11.2024.