Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.Das sind die Communisten. Mit den Communisten müssen wir es halten. In den Communisten müssen wir unsere Helfershelfer suchen, die unsere Sache am Besten fördern helfen -- es giebt keine andere Partei, von welcher wir gleiche für uns segensreiche Dienste erwarten könnten. Gelingt ihr Werk, so ist auch das unsere gelungen -- so ist die Zeit nicht fern, da wir uns abermals verjüngen werden wie Adler. Gerade unter diesen Menschen, welche als unsre fürchterlichsten Gegner erscheinen, indem sie die heilige Kirche selbst, in der ja bisher all' unser Heil und der Grund unserer Herrschaft und Macht ruhte, nicht erst bekämpfen -- sondern auf eine gotteslästerliche, abscheuliche Weise geradezu negiren und deshalb aufheben wollen -- gerade unter diesen werden wir unsere Erretter suchen und finden -- man denke an das alte Wort: daß die Extreme sich berühren. Diese Communisten gehen damit um, die Ordnung der bestehenden Dinge umzukehren. Nun! Bielleicht ist auch für uns die Zeit gekommen, wo wir dies wünschen müssen -- wo es mit all unsrer Kraft ein vergebliches Bemühen ist, den Rossen der Zeit, die wir so lange glücklich zurückhielten, noch länger in die Zügel zu fallen und ihren Lauf und den Fortschritt aufzuhalten. Trotz unseres unermüdlichen Widerstandes sind sie dennoch unmerklich vorwärts gegangen und haben uns selbst mit nahe bis an Das sind die Communisten. Mit den Communisten müssen wir es halten. In den Communisten müssen wir unsere Helfershelfer suchen, die unsere Sache am Besten fördern helfen — es giebt keine andere Partei, von welcher wir gleiche für uns segensreiche Dienste erwarten könnten. Gelingt ihr Werk, so ist auch das unsere gelungen — so ist die Zeit nicht fern, da wir uns abermals verjüngen werden wie Adler. Gerade unter diesen Menschen, welche als unsre fürchterlichsten Gegner erscheinen, indem sie die heilige Kirche selbst, in der ja bisher all’ unser Heil und der Grund unserer Herrschaft und Macht ruhte, nicht erst bekämpfen — sondern auf eine gotteslästerliche, abscheuliche Weise geradezu negiren und deshalb aufheben wollen — gerade unter diesen werden wir unsere Erretter suchen und finden — man denke an das alte Wort: daß die Extreme sich berühren. Diese Communisten gehen damit um, die Ordnung der bestehenden Dinge umzukehren. Nun! Bielleicht ist auch für uns die Zeit gekommen, wo wir dies wünschen müssen — wo es mit all unsrer Kraft ein vergebliches Bemühen ist, den Rossen der Zeit, die wir so lange glücklich zurückhielten, noch länger in die Zügel zu fallen und ihren Lauf und den Fortschritt aufzuhalten. Trotz unseres unermüdlichen Widerstandes sind sie dennoch unmerklich vorwärts gegangen und haben uns selbst mit nahe bis an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0088" n="84"/> <p> Das sind die <hi rendition="#g">Communisten</hi>.</p> <p>Mit den Communisten müssen wir es halten.</p> <p>In den Communisten müssen wir unsere Helfershelfer suchen, die unsere Sache am Besten fördern helfen — es giebt keine andere Partei, von welcher wir gleiche für uns segensreiche Dienste erwarten könnten. Gelingt ihr Werk, so ist auch das unsere gelungen — so ist die Zeit nicht fern, da wir uns abermals verjüngen werden wie Adler. Gerade unter diesen Menschen, welche als unsre fürchterlichsten Gegner erscheinen, indem sie die heilige Kirche selbst, in der ja bisher all’ unser Heil und der Grund unserer Herrschaft und Macht ruhte, nicht erst bekämpfen — sondern auf eine gotteslästerliche, abscheuliche Weise geradezu negiren und deshalb aufheben wollen — gerade unter diesen werden wir unsere Erretter suchen und finden — man denke an das alte Wort: daß die Extreme sich berühren.</p> <p>Diese Communisten gehen damit um, die Ordnung der bestehenden Dinge umzukehren. Nun! Bielleicht ist auch für uns die Zeit gekommen, wo wir dies wünschen müssen — wo es mit all unsrer Kraft ein vergebliches Bemühen ist, den Rossen der Zeit, die wir so lange glücklich zurückhielten, noch länger in die Zügel zu fallen und ihren Lauf und den Fortschritt aufzuhalten. Trotz unseres unermüdlichen Widerstandes sind sie dennoch unmerklich vorwärts gegangen und haben uns selbst mit nahe bis an </p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0088]
Das sind die Communisten.
Mit den Communisten müssen wir es halten.
In den Communisten müssen wir unsere Helfershelfer suchen, die unsere Sache am Besten fördern helfen — es giebt keine andere Partei, von welcher wir gleiche für uns segensreiche Dienste erwarten könnten. Gelingt ihr Werk, so ist auch das unsere gelungen — so ist die Zeit nicht fern, da wir uns abermals verjüngen werden wie Adler. Gerade unter diesen Menschen, welche als unsre fürchterlichsten Gegner erscheinen, indem sie die heilige Kirche selbst, in der ja bisher all’ unser Heil und der Grund unserer Herrschaft und Macht ruhte, nicht erst bekämpfen — sondern auf eine gotteslästerliche, abscheuliche Weise geradezu negiren und deshalb aufheben wollen — gerade unter diesen werden wir unsere Erretter suchen und finden — man denke an das alte Wort: daß die Extreme sich berühren.
Diese Communisten gehen damit um, die Ordnung der bestehenden Dinge umzukehren. Nun! Bielleicht ist auch für uns die Zeit gekommen, wo wir dies wünschen müssen — wo es mit all unsrer Kraft ein vergebliches Bemühen ist, den Rossen der Zeit, die wir so lange glücklich zurückhielten, noch länger in die Zügel zu fallen und ihren Lauf und den Fortschritt aufzuhalten. Trotz unseres unermüdlichen Widerstandes sind sie dennoch unmerklich vorwärts gegangen und haben uns selbst mit nahe bis an
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