Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.II. Die Brüder. Alfred Meißner. Der Geheimrath von Bordenbrücken hatte seine Mission vollkommen erfüllt. Gewiß hatte er den Orden, um den er sich bewarb, schon jetzt verdient. Wenigstens hatte er sich alle mögliche Mühe darum gegeben und kein Mittel gescheut, zu irgend einem Resultat zu gelangen, durch das er sich den Dank seiner Regierung verdiene. Um jeden Preis wollte er Entdeckungen von der größten Wichtigkeit über staatsgefährliche Verbindungen und Umtriebe machen. Wo er nur einen Keim dazu fand, wollte er daraus wo möglich eine Giftpflanze erziehen und sie dann frohlockend ausreißen. So hatte der Geheimrath auch den unheimlichen Funken in die Seele des Fabrikherrn geworfen -- war er dort einmal eingedrungen, so werde es ihm, daß wußte er, an weiterem Brennmaterial und Zündstoff nicht fehlen. II. Die Brüder. Alfred Meißner. Der Geheimrath von Bordenbrücken hatte seine Mission vollkommen erfüllt. Gewiß hatte er den Orden, um den er sich bewarb, schon jetzt verdient. Wenigstens hatte er sich alle mögliche Mühe darum gegeben und kein Mittel gescheut, zu irgend einem Resultat zu gelangen, durch das er sich den Dank seiner Regierung verdiene. Um jeden Preis wollte er Entdeckungen von der größten Wichtigkeit über staatsgefährliche Verbindungen und Umtriebe machen. Wo er nur einen Keim dazu fand, wollte er daraus wo möglich eine Giftpflanze erziehen und sie dann frohlockend ausreißen. So hatte der Geheimrath auch den unheimlichen Funken in die Seele des Fabrikherrn geworfen — war er dort einmal eingedrungen, so werde es ihm, daß wußte er, an weiterem Brennmaterial und Zündstoff nicht fehlen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0024" n="20"/> <head> <hi rendition="#g #b">II.<lb/> Die Brüder.</hi> </head><lb/> <cit rendition="#right"> <quote> <lg> <l>„Ich bin gewandert, hab’ gesehen,</l><lb/> <l>Es steigt empor ein böses Zeichen,</l><lb/> <l>Ein Kampf liegt in den ersten Wehen,</l><lb/> <l>Ein Kampf der Armen und der Reichen.“</l> </lg> </quote> <bibl> <hi rendition="#g #right">Alfred Meißner.</hi> </bibl> </cit> <p><hi rendition="#in">D</hi>er Geheimrath von Bordenbrücken hatte seine Mission vollkommen erfüllt. Gewiß hatte er den Orden, um den er sich bewarb, schon jetzt verdient. Wenigstens hatte er sich alle mögliche Mühe darum gegeben und kein Mittel gescheut, zu irgend einem Resultat zu gelangen, durch das er sich den Dank seiner Regierung verdiene. Um jeden Preis wollte er Entdeckungen von der größten Wichtigkeit über staatsgefährliche Verbindungen und Umtriebe machen. Wo er nur einen Keim dazu fand, wollte er daraus wo möglich eine Giftpflanze erziehen und sie dann frohlockend ausreißen.</p> <p>So hatte der Geheimrath auch den unheimlichen Funken in die Seele des Fabrikherrn geworfen — war er dort einmal eingedrungen, so werde es ihm, daß wußte er, an weiterem Brennmaterial und Zündstoff nicht fehlen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0024]
II.
Die Brüder.
„Ich bin gewandert, hab’ gesehen,
Es steigt empor ein böses Zeichen,
Ein Kampf liegt in den ersten Wehen,
Ein Kampf der Armen und der Reichen.“
Alfred Meißner. Der Geheimrath von Bordenbrücken hatte seine Mission vollkommen erfüllt. Gewiß hatte er den Orden, um den er sich bewarb, schon jetzt verdient. Wenigstens hatte er sich alle mögliche Mühe darum gegeben und kein Mittel gescheut, zu irgend einem Resultat zu gelangen, durch das er sich den Dank seiner Regierung verdiene. Um jeden Preis wollte er Entdeckungen von der größten Wichtigkeit über staatsgefährliche Verbindungen und Umtriebe machen. Wo er nur einen Keim dazu fand, wollte er daraus wo möglich eine Giftpflanze erziehen und sie dann frohlockend ausreißen.
So hatte der Geheimrath auch den unheimlichen Funken in die Seele des Fabrikherrn geworfen — war er dort einmal eingedrungen, so werde es ihm, daß wußte er, an weiterem Brennmaterial und Zündstoff nicht fehlen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Repository TextGrid: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-23T11:52:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christoph Leijser, Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-23T11:52:15Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-23T11:52:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |