Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.Nichts gebracht, während, wenn sie ihrem Herzen folgte, sie Hunderte beglücken könnte?" "Elisabeth -- bevor die Erde kein Paradies ist, sind die Gefühle unsrer Herzen nicht immer zu verwirklichen. Prüfen Sie die Sache besser. Pauline giebt viel leicht einem Fabrikherrn, den sie achtet, die Hand und läßt es die Aufgabe ihres Lebens sein, indem sie ihn zur Milde und Menschenliebe stimmt, Einrichtungen zu verwirklichen, welche auch Tausende beglücken, oder wenigstens ihr Loos verbessern." "Und Ihr Bruder?" "Mein Bruder ist ein armer Arbeiter -- und für einen solchen ist es schon eine Genugthuung, wenn das Weib, das er vor Allen hochstellte, ihr Leben dem Wohl seiner Kameraden weiht." "Sie sind Brüder -- ich habe mich gefragt: Wenn Sie um Paulinen geworben, wenn sie ihren Vater mit Bitten bestürmt hätte -- vielleicht würde er sich haben erweichen lassen, denn er will sie im Grunde doch nur glücklich machen -- aber auf seine Weise -- aber Ihr Bruder ist ein armer Arbeiter -- ist sein Sclave -- er muß aufhören das zu sein!" "Was meinen Sie?!" "Befreien Sie ihn aus dieser unwürdigen Lage," sie stand auf und gab ihm ein versiegeltes Papier unter seiner Nichts gebracht, während, wenn sie ihrem Herzen folgte, sie Hunderte beglücken könnte?“ „Elisabeth — bevor die Erde kein Paradies ist, sind die Gefühle unsrer Herzen nicht immer zu verwirklichen. Prüfen Sie die Sache besser. Pauline giebt viel leicht einem Fabrikherrn, den sie achtet, die Hand und läßt es die Aufgabe ihres Lebens sein, indem sie ihn zur Milde und Menschenliebe stimmt, Einrichtungen zu verwirklichen, welche auch Tausende beglücken, oder wenigstens ihr Loos verbessern.“ „Und Ihr Bruder?“ „Mein Bruder ist ein armer Arbeiter — und für einen solchen ist es schon eine Genugthuung, wenn das Weib, das er vor Allen hochstellte, ihr Leben dem Wohl seiner Kameraden weiht.“ „Sie sind Brüder — ich habe mich gefragt: Wenn Sie um Paulinen geworben, wenn sie ihren Vater mit Bitten bestürmt hätte — vielleicht würde er sich haben erweichen lassen, denn er will sie im Grunde doch nur glücklich machen — aber auf seine Weise — aber Ihr Bruder ist ein armer Arbeiter — ist sein Sclave — er muß aufhören das zu sein!“ „Was meinen Sie?!“ „Befreien Sie ihn aus dieser unwürdigen Lage,“ sie stand auf und gab ihm ein versiegeltes Papier unter seiner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="142"/> Nichts gebracht, während, wenn sie ihrem Herzen folgte, sie Hunderte beglücken könnte?“</p> <p>„Elisabeth — bevor die Erde kein Paradies ist, sind die Gefühle unsrer Herzen nicht immer zu verwirklichen. Prüfen Sie die Sache besser. Pauline giebt viel leicht einem Fabrikherrn, den sie achtet, die Hand und läßt es die Aufgabe ihres Lebens sein, indem sie ihn zur Milde und Menschenliebe stimmt, Einrichtungen zu verwirklichen, welche auch Tausende beglücken, oder wenigstens ihr Loos verbessern.“</p> <p>„Und Ihr Bruder?“</p> <p>„Mein Bruder ist ein armer Arbeiter — und für einen solchen ist es schon eine Genugthuung, wenn das Weib, das er vor Allen hochstellte, ihr Leben dem Wohl seiner Kameraden weiht.“</p> <p>„Sie sind Brüder — ich habe mich gefragt: Wenn Sie um Paulinen geworben, wenn sie ihren Vater mit Bitten bestürmt hätte — vielleicht würde er sich haben erweichen lassen, denn er will sie im Grunde doch nur glücklich machen — aber auf seine Weise — aber Ihr Bruder ist ein armer Arbeiter — ist sein Sclave — er muß aufhören das zu sein!“</p> <p>„Was meinen Sie?!“</p> <p>„Befreien Sie ihn aus dieser unwürdigen Lage,“ sie stand auf und gab ihm ein versiegeltes Papier unter seiner </p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0146]
Nichts gebracht, während, wenn sie ihrem Herzen folgte, sie Hunderte beglücken könnte?“
„Elisabeth — bevor die Erde kein Paradies ist, sind die Gefühle unsrer Herzen nicht immer zu verwirklichen. Prüfen Sie die Sache besser. Pauline giebt viel leicht einem Fabrikherrn, den sie achtet, die Hand und läßt es die Aufgabe ihres Lebens sein, indem sie ihn zur Milde und Menschenliebe stimmt, Einrichtungen zu verwirklichen, welche auch Tausende beglücken, oder wenigstens ihr Loos verbessern.“
„Und Ihr Bruder?“
„Mein Bruder ist ein armer Arbeiter — und für einen solchen ist es schon eine Genugthuung, wenn das Weib, das er vor Allen hochstellte, ihr Leben dem Wohl seiner Kameraden weiht.“
„Sie sind Brüder — ich habe mich gefragt: Wenn Sie um Paulinen geworben, wenn sie ihren Vater mit Bitten bestürmt hätte — vielleicht würde er sich haben erweichen lassen, denn er will sie im Grunde doch nur glücklich machen — aber auf seine Weise — aber Ihr Bruder ist ein armer Arbeiter — ist sein Sclave — er muß aufhören das zu sein!“
„Was meinen Sie?!“
„Befreien Sie ihn aus dieser unwürdigen Lage,“ sie stand auf und gab ihm ein versiegeltes Papier unter seiner
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