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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.

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mit ihm in einer Etage wohnt, zu ihr will ich morgen gehen und hoffentlich erhalte ich da genaue Auskunft, vielleicht wird es mir auch gar durch diese möglich, ihm helfen zu können, oder der Zufall giebt mir irgend ein andres Mittel an die Hand. Willst Du mich nun morgen zu der Blumenmacherin begleiten? Wir sagen, daß wir zu Deinem Verwandten Obrist Treffurth gehen, schicken an der Hausthüre den Bedienten heim, thun dann erst unsern Gang und begeben uns dann zu Treffurth's, wo der Bediente uns wieder abholen mag. Du kannst sie ja morgens von unserm Besuch benachrichtigen, den wir längst versprochen."

Aurelie war mit Allem zufrieden, hatte vermuthlich aber heute weiter keine Lust, noch mehr von Thalheim zu hören, und sagte deshalb der Freundin herzlich, aber schnell gute Nacht und legte sich zur Ruhe. Sie überließ sich den Gedanken über die am heutigen Abend gehörten Worte, die ihr anmuthige heitre Bilder vor die Seele zauberten, bis der Schlaf dieselben in wirrer gaukelnder Weise fortsetzte. Aber aus Elisabeth's Augen schlich leise eine Thräne nach der andern und bis zum Morgengrauen entwarf sie sinnend einen Plan nach dem andern, wie sie ihren Zweck, Thalheim zu helfen, erreichen könne, und doch ward jeder dieser Pläne wieder von ihr verworfen. --

Elisabeth war das einzige Kind eines Grafen von

mit ihm in einer Etage wohnt, zu ihr will ich morgen gehen und hoffentlich erhalte ich da genaue Auskunft, vielleicht wird es mir auch gar durch diese möglich, ihm helfen zu können, oder der Zufall giebt mir irgend ein andres Mittel an die Hand. Willst Du mich nun morgen zu der Blumenmacherin begleiten? Wir sagen, daß wir zu Deinem Verwandten Obrist Treffurth gehen, schicken an der Hausthüre den Bedienten heim, thun dann erst unsern Gang und begeben uns dann zu Treffurth’s, wo der Bediente uns wieder abholen mag. Du kannst sie ja morgens von unserm Besuch benachrichtigen, den wir längst versprochen.“

Aurelie war mit Allem zufrieden, hatte vermuthlich aber heute weiter keine Lust, noch mehr von Thalheim zu hören, und sagte deshalb der Freundin herzlich, aber schnell gute Nacht und legte sich zur Ruhe. Sie überließ sich den Gedanken über die am heutigen Abend gehörten Worte, die ihr anmuthige heitre Bilder vor die Seele zauberten, bis der Schlaf dieselben in wirrer gaukelnder Weise fortsetzte. Aber aus Elisabeth’s Augen schlich leise eine Thräne nach der andern und bis zum Morgengrauen entwarf sie sinnend einen Plan nach dem andern, wie sie ihren Zweck, Thalheim zu helfen, erreichen könne, und doch ward jeder dieser Pläne wieder von ihr verworfen. —

Elisabeth war das einzige Kind eines Grafen von

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[10/0020] mit ihm in einer Etage wohnt, zu ihr will ich morgen gehen und hoffentlich erhalte ich da genaue Auskunft, vielleicht wird es mir auch gar durch diese möglich, ihm helfen zu können, oder der Zufall giebt mir irgend ein andres Mittel an die Hand. Willst Du mich nun morgen zu der Blumenmacherin begleiten? Wir sagen, daß wir zu Deinem Verwandten Obrist Treffurth gehen, schicken an der Hausthüre den Bedienten heim, thun dann erst unsern Gang und begeben uns dann zu Treffurth’s, wo der Bediente uns wieder abholen mag. Du kannst sie ja morgens von unserm Besuch benachrichtigen, den wir längst versprochen.“ Aurelie war mit Allem zufrieden, hatte vermuthlich aber heute weiter keine Lust, noch mehr von Thalheim zu hören, und sagte deshalb der Freundin herzlich, aber schnell gute Nacht und legte sich zur Ruhe. Sie überließ sich den Gedanken über die am heutigen Abend gehörten Worte, die ihr anmuthige heitre Bilder vor die Seele zauberten, bis der Schlaf dieselben in wirrer gaukelnder Weise fortsetzte. Aber aus Elisabeth’s Augen schlich leise eine Thräne nach der andern und bis zum Morgengrauen entwarf sie sinnend einen Plan nach dem andern, wie sie ihren Zweck, Thalheim zu helfen, erreichen könne, und doch ward jeder dieser Pläne wieder von ihr verworfen. — Elisabeth war das einzige Kind eines Grafen von

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/20>, abgerufen am 21.11.2024.