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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.

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zu können, es nun auch darauf war: einen Korb ausgetheilt zu haben, und sich über diese Trennung weiter nicht grämte. Füßly aber war über diese fehlgeschlagene Hoffnung ziemlich verstimmt, und suchte bei der schönen Schauspielerin seine üble Laune zu vergessen. Er fand auch ziemlich Gnade vor ihren Augen, und von ihm, als Jaromirs intimsten Bekannten, konnte sie wohl erfahren, welche Gesellschaften dieser jetzt besuche, und welches neue Interesse ihn fesselte. Es wäre nun vielleicht in Füßlys Interesse gewesen, Jaromir bei Bella zu verdrängen, aber in seinem noch größeren war es, ihn sich zum Freund zu erhalten, denn außer von der Nachsicht seiner Gläubiger lebte Füßly jetzt nur noch von Jaromirs Großmuth. Daher suchte er Bella die reine Wahrheit zu sagen, daß Jaromir in keiner Gesellschaft eine Dame besonders auszeichne, daß er überhaupt meist nur in Herrengesellschaft gehe, und daß sein verändertes Benehmen wohl Nichts sei, als eine Dichterlaune, da er jetzt an einem größeren Werke arbeite. Bella war dadurch noch nicht vollkommen beruhigt, und verschmähte es nicht, auch durch ihr Kammermädchen, welche mit Jaromirs Diener vertraut war, über ihn Erkundigungen einzuziehen. Aber auch hier blieb es dabei: Jaromir erhielt weder Briefe oder Billette von einer Dame, noch schrieb er dergleichen an solche, ging auch nicht heimlich aus, noch fand sich überhaupt bei seinem ganzen Thun

zu können, es nun auch darauf war: einen Korb ausgetheilt zu haben, und sich über diese Trennung weiter nicht grämte. Füßly aber war über diese fehlgeschlagene Hoffnung ziemlich verstimmt, und suchte bei der schönen Schauspielerin seine üble Laune zu vergessen. Er fand auch ziemlich Gnade vor ihren Augen, und von ihm, als Jaromirs intimsten Bekannten, konnte sie wohl erfahren, welche Gesellschaften dieser jetzt besuche, und welches neue Interesse ihn fesselte. Es wäre nun vielleicht in Füßlys Interesse gewesen, Jaromir bei Bella zu verdrängen, aber in seinem noch größeren war es, ihn sich zum Freund zu erhalten, denn außer von der Nachsicht seiner Gläubiger lebte Füßly jetzt nur noch von Jaromirs Großmuth. Daher suchte er Bella die reine Wahrheit zu sagen, daß Jaromir in keiner Gesellschaft eine Dame besonders auszeichne, daß er überhaupt meist nur in Herrengesellschaft gehe, und daß sein verändertes Benehmen wohl Nichts sei, als eine Dichterlaune, da er jetzt an einem größeren Werke arbeite. Bella war dadurch noch nicht vollkommen beruhigt, und verschmähte es nicht, auch durch ihr Kammermädchen, welche mit Jaromirs Diener vertraut war, über ihn Erkundigungen einzuziehen. Aber auch hier blieb es dabei: Jaromir erhielt weder Briefe oder Billette von einer Dame, noch schrieb er dergleichen an solche, ging auch nicht heimlich aus, noch fand sich überhaupt bei seinem ganzen Thun

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[180/0190] zu können, es nun auch darauf war: einen Korb ausgetheilt zu haben, und sich über diese Trennung weiter nicht grämte. Füßly aber war über diese fehlgeschlagene Hoffnung ziemlich verstimmt, und suchte bei der schönen Schauspielerin seine üble Laune zu vergessen. Er fand auch ziemlich Gnade vor ihren Augen, und von ihm, als Jaromirs intimsten Bekannten, konnte sie wohl erfahren, welche Gesellschaften dieser jetzt besuche, und welches neue Interesse ihn fesselte. Es wäre nun vielleicht in Füßlys Interesse gewesen, Jaromir bei Bella zu verdrängen, aber in seinem noch größeren war es, ihn sich zum Freund zu erhalten, denn außer von der Nachsicht seiner Gläubiger lebte Füßly jetzt nur noch von Jaromirs Großmuth. Daher suchte er Bella die reine Wahrheit zu sagen, daß Jaromir in keiner Gesellschaft eine Dame besonders auszeichne, daß er überhaupt meist nur in Herrengesellschaft gehe, und daß sein verändertes Benehmen wohl Nichts sei, als eine Dichterlaune, da er jetzt an einem größeren Werke arbeite. Bella war dadurch noch nicht vollkommen beruhigt, und verschmähte es nicht, auch durch ihr Kammermädchen, welche mit Jaromirs Diener vertraut war, über ihn Erkundigungen einzuziehen. Aber auch hier blieb es dabei: Jaromir erhielt weder Briefe oder Billette von einer Dame, noch schrieb er dergleichen an solche, ging auch nicht heimlich aus, noch fand sich überhaupt bei seinem ganzen Thun

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/190>, abgerufen am 24.11.2024.