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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.

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großen Flügelthüre hinaus, und fuhr dann in seinem glänzenden Staatswagen heim. Während er einen Blick auf die nahe Waldung warf, rieb er sich vergnügt die Hände, und sagte zu sich selbst:

"Es ist nicht möglich, daß er das Geld bis heute Abend schafft, der Wald ist also mein, und ich habe im Grunde keinen schlechten Handel gemacht. Den Wald lasse ich umhauen, benutze den Platz zu einer Bleiche, der Bach, welcher durchfließt, läßt sich zu einem Graben machen, und kann eine neue Walkmühle treiben -- nein, nein, es ist wirklich kein schlechter Handel -- es ist gut, wenn ich auf so billige Art, und ganz allmälig meinen Grundbesitz vergrößern kann"

Dem Rittmeister merkte man bei Tafel nicht an, welchen großen Aerger er kurz vorher gehabt, in welcher innern Aufregung er sich noch befand, welche schlimmen Sorgen er sich machen mußte. Er war der liebenswürdige Wirth, wie gewöhnlich.

Als man die Tafel aufhob, sagte er: "Ich muß heute noch einen Besuch bei Graf Hohenthal machen, wollen mich die Herren begleiten, so werde ich mich freuen, Sie vorstellen zu können."

Jaromir und der Neffe waren mit Vergnügen dazu bereit.


großen Flügelthüre hinaus, und fuhr dann in seinem glänzenden Staatswagen heim. Während er einen Blick auf die nahe Waldung warf, rieb er sich vergnügt die Hände, und sagte zu sich selbst:

„Es ist nicht möglich, daß er das Geld bis heute Abend schafft, der Wald ist also mein, und ich habe im Grunde keinen schlechten Handel gemacht. Den Wald lasse ich umhauen, benutze den Platz zu einer Bleiche, der Bach, welcher durchfließt, läßt sich zu einem Graben machen, und kann eine neue Walkmühle treiben — nein, nein, es ist wirklich kein schlechter Handel — es ist gut, wenn ich auf so billige Art, und ganz allmälig meinen Grundbesitz vergrößern kann“

Dem Rittmeister merkte man bei Tafel nicht an, welchen großen Aerger er kurz vorher gehabt, in welcher innern Aufregung er sich noch befand, welche schlimmen Sorgen er sich machen mußte. Er war der liebenswürdige Wirth, wie gewöhnlich.

Als man die Tafel aufhob, sagte er: „Ich muß heute noch einen Besuch bei Graf Hohenthal machen, wollen mich die Herren begleiten, so werde ich mich freuen, Sie vorstellen zu können.“

Jaromir und der Neffe waren mit Vergnügen dazu bereit.


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[177/0187] großen Flügelthüre hinaus, und fuhr dann in seinem glänzenden Staatswagen heim. Während er einen Blick auf die nahe Waldung warf, rieb er sich vergnügt die Hände, und sagte zu sich selbst: „Es ist nicht möglich, daß er das Geld bis heute Abend schafft, der Wald ist also mein, und ich habe im Grunde keinen schlechten Handel gemacht. Den Wald lasse ich umhauen, benutze den Platz zu einer Bleiche, der Bach, welcher durchfließt, läßt sich zu einem Graben machen, und kann eine neue Walkmühle treiben — nein, nein, es ist wirklich kein schlechter Handel — es ist gut, wenn ich auf so billige Art, und ganz allmälig meinen Grundbesitz vergrößern kann“ Dem Rittmeister merkte man bei Tafel nicht an, welchen großen Aerger er kurz vorher gehabt, in welcher innern Aufregung er sich noch befand, welche schlimmen Sorgen er sich machen mußte. Er war der liebenswürdige Wirth, wie gewöhnlich. Als man die Tafel aufhob, sagte er: „Ich muß heute noch einen Besuch bei Graf Hohenthal machen, wollen mich die Herren begleiten, so werde ich mich freuen, Sie vorstellen zu können.“ Jaromir und der Neffe waren mit Vergnügen dazu bereit.

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/187>, abgerufen am 25.11.2024.