Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.daß eine große Prügelei wird, wollen wir doch nicht wünschen, da heißt es dann gleich in der Fabrik, es sei großes Unrecht geschehen und ein Exceß verübt worden, daß dabei die Unschuldigen mit den Schuldigen leiden müssen." Der Lärm, der hereinschallte, ward immer größer. "Nun, wenn's was Ernstliches giebt, muß ich auch mit dabei sein!" riefen Einige der jungen Arbeiter, und sprangen hinaus. "Mengt Euch doch lieber nicht hinein, und bleibt!" riefen Andre. Aber es war schon zu spät, Viele waren trotz der Warnung hinausgeeilt. "Paß Du doch auf, daß sie keine dummen Streiche machen," sagten Einige zu Franz. "Du hast ja schon manchmal gewußt, sie von Prügeleien und unvorsichtigem Gelärm zurückzuhalten." Franz trat in den Hausflur. Die Thüre, welche derjenigen gerade entgegengesetzt war, aus welcher er kam, führte in die große Wirthsstube, in welcher die älteren Fabrikarbeiter zechten und spielten. Diese Thüre war jetzt weit aufgerissen, und Viele Derer, welche vorhin in dieser Stube saßen, hatten sich dazwischen gedrängt. Im Hausflur wand sich ein junger Bursche -- es war der vorerwähnte August -- unter den derben Fäusten von einigen der älteren Arbeiter, deren Kräfte durch die Wuth verdoppelt erschienen, und deren Wuth durch die daß eine große Prügelei wird, wollen wir doch nicht wünschen, da heißt es dann gleich in der Fabrik, es sei großes Unrecht geschehen und ein Exceß verübt worden, daß dabei die Unschuldigen mit den Schuldigen leiden müssen.“ Der Lärm, der hereinschallte, ward immer größer. „Nun, wenn’s was Ernstliches giebt, muß ich auch mit dabei sein!“ riefen Einige der jungen Arbeiter, und sprangen hinaus. „Mengt Euch doch lieber nicht hinein, und bleibt!“ riefen Andre. Aber es war schon zu spät, Viele waren trotz der Warnung hinausgeeilt. „Paß Du doch auf, daß sie keine dummen Streiche machen,“ sagten Einige zu Franz. „Du hast ja schon manchmal gewußt, sie von Prügeleien und unvorsichtigem Gelärm zurückzuhalten.“ Franz trat in den Hausflur. Die Thüre, welche derjenigen gerade entgegengesetzt war, aus welcher er kam, führte in die große Wirthsstube, in welcher die älteren Fabrikarbeiter zechten und spielten. Diese Thüre war jetzt weit aufgerissen, und Viele Derer, welche vorhin in dieser Stube saßen, hatten sich dazwischen gedrängt. Im Hausflur wand sich ein junger Bursche — es war der vorerwähnte August — unter den derben Fäusten von einigen der älteren Arbeiter, deren Kräfte durch die Wuth verdoppelt erschienen, und deren Wuth durch die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0163" n="153"/> daß eine große Prügelei wird, wollen wir doch nicht wünschen, da heißt es dann gleich in der Fabrik, es sei großes Unrecht geschehen und ein Exceß verübt worden, daß dabei die Unschuldigen mit den Schuldigen leiden müssen.“</p> <p>Der Lärm, der hereinschallte, ward immer größer.</p> <p>„Nun, wenn’s was Ernstliches giebt, muß ich auch mit dabei sein!“ riefen Einige der jungen Arbeiter, und sprangen hinaus.</p> <p>„Mengt Euch doch lieber nicht hinein, und bleibt!“ riefen Andre. Aber es war schon zu spät, Viele waren trotz der Warnung hinausgeeilt.</p> <p>„Paß Du doch auf, daß sie keine dummen Streiche machen,“ sagten Einige zu Franz. „Du hast ja schon manchmal gewußt, sie von Prügeleien und unvorsichtigem Gelärm zurückzuhalten.“</p> <p>Franz trat in den Hausflur. Die Thüre, welche derjenigen gerade entgegengesetzt war, aus welcher er kam, führte in die große Wirthsstube, in welcher die älteren Fabrikarbeiter zechten und spielten. Diese Thüre war jetzt weit aufgerissen, und Viele Derer, welche vorhin in dieser Stube saßen, hatten sich dazwischen gedrängt.</p> <p>Im Hausflur wand sich ein junger Bursche — es war der vorerwähnte August — unter den derben Fäusten von einigen der älteren Arbeiter, deren Kräfte durch die Wuth verdoppelt erschienen, und deren Wuth durch die </p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0163]
daß eine große Prügelei wird, wollen wir doch nicht wünschen, da heißt es dann gleich in der Fabrik, es sei großes Unrecht geschehen und ein Exceß verübt worden, daß dabei die Unschuldigen mit den Schuldigen leiden müssen.“
Der Lärm, der hereinschallte, ward immer größer.
„Nun, wenn’s was Ernstliches giebt, muß ich auch mit dabei sein!“ riefen Einige der jungen Arbeiter, und sprangen hinaus.
„Mengt Euch doch lieber nicht hinein, und bleibt!“ riefen Andre. Aber es war schon zu spät, Viele waren trotz der Warnung hinausgeeilt.
„Paß Du doch auf, daß sie keine dummen Streiche machen,“ sagten Einige zu Franz. „Du hast ja schon manchmal gewußt, sie von Prügeleien und unvorsichtigem Gelärm zurückzuhalten.“
Franz trat in den Hausflur. Die Thüre, welche derjenigen gerade entgegengesetzt war, aus welcher er kam, führte in die große Wirthsstube, in welcher die älteren Fabrikarbeiter zechten und spielten. Diese Thüre war jetzt weit aufgerissen, und Viele Derer, welche vorhin in dieser Stube saßen, hatten sich dazwischen gedrängt.
Im Hausflur wand sich ein junger Bursche — es war der vorerwähnte August — unter den derben Fäusten von einigen der älteren Arbeiter, deren Kräfte durch die Wuth verdoppelt erschienen, und deren Wuth durch die
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Zitationshilfe: | Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/163>, abgerufen am 22.07.2024. |