Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.telte Suschens Hände, "mein Johannes wird Dir "Mutter Eva, wenn Jhr mir einen Gefallen thun "Das versprech' ich nun schon nicht," sagte Mut- Am Nachmittag hatte Suschen allerlei auf dem Das blaue Knäuel war Suschen entlaufen und kol- Lachend sprang sie auf und nahm das Knäuel hastig "Suschen," sagte er und haschte ihre Hand, die er telte Suschens Haͤnde, „mein Johannes wird Dir „Mutter Eva, wenn Jhr mir einen Gefallen thun „Das verſprech’ ich nun ſchon nicht,“ ſagte Mut- Am Nachmittag hatte Suschen allerlei auf dem Das blaue Knaͤuel war Suschen entlaufen und kol- Lachend ſprang ſie auf und nahm das Knaͤuel haſtig „Suschen,“ ſagte er und haſchte ihre Hand, die er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="88"/> telte Suschens Haͤnde, „mein Johannes wird Dir<lb/> beſſer danken!“</p><lb/> <p>„Mutter Eva, wenn Jhr mir einen Gefallen thun<lb/> wollt, ſo ſagt dem Nichts davon!“ bat Suschen, „macht<lb/> weiter kein Gerede d’ruͤber.“</p><lb/> <p>„Das verſprech’ ich nun ſchon nicht,“ ſagte Mut-<lb/> ter Eva und ging davon. Bald genug hatte ſie’s auch<lb/> richtig ihrem Johannes geplaudert.</p><lb/> <p>Am Nachmittag hatte Suschen allerlei auf dem<lb/> Felde, der Wieſe, in der Wirthſchaft zu thun, kurz,<lb/> unſer Johannes konnte ihrer nicht eher habhaft werden,<lb/> als am Abend, wo ſie vor ihrer Thuͤr ſaß, aber auch<lb/> jetzt die fleißigen Haͤnde noch nicht feiern ließ, ſondern<lb/> an einem großen blauen Strumpfe ſtrickte. Laura, die<lb/> Schweſter unſres Schulmeiſters, ſaß neben ihr und<lb/> haͤkelte Spitzchen.</p><lb/> <p>Das blaue Knaͤuel war Suschen entlaufen und kol-<lb/> lerte unſerm Johannes entgegen, der es aufhob. „Jch<lb/> werde den Faden abreißen,“ ſagte er, „damit Sie nicht<lb/> ſo fleißig ſind.“</p><lb/> <p>Lachend ſprang ſie auf und nahm das Knaͤuel haſtig<lb/> weg, damit er ſeine Drohung nicht etwa ausfuͤhre.</p><lb/> <p>„Suschen,“ ſagte er und haſchte ihre Hand, die er<lb/> ſchuͤttelte, „ich komme nur, um zu danken.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [88/0096]
telte Suschens Haͤnde, „mein Johannes wird Dir
beſſer danken!“
„Mutter Eva, wenn Jhr mir einen Gefallen thun
wollt, ſo ſagt dem Nichts davon!“ bat Suschen, „macht
weiter kein Gerede d’ruͤber.“
„Das verſprech’ ich nun ſchon nicht,“ ſagte Mut-
ter Eva und ging davon. Bald genug hatte ſie’s auch
richtig ihrem Johannes geplaudert.
Am Nachmittag hatte Suschen allerlei auf dem
Felde, der Wieſe, in der Wirthſchaft zu thun, kurz,
unſer Johannes konnte ihrer nicht eher habhaft werden,
als am Abend, wo ſie vor ihrer Thuͤr ſaß, aber auch
jetzt die fleißigen Haͤnde noch nicht feiern ließ, ſondern
an einem großen blauen Strumpfe ſtrickte. Laura, die
Schweſter unſres Schulmeiſters, ſaß neben ihr und
haͤkelte Spitzchen.
Das blaue Knaͤuel war Suschen entlaufen und kol-
lerte unſerm Johannes entgegen, der es aufhob. „Jch
werde den Faden abreißen,“ ſagte er, „damit Sie nicht
ſo fleißig ſind.“
Lachend ſprang ſie auf und nahm das Knaͤuel haſtig
weg, damit er ſeine Drohung nicht etwa ausfuͤhre.
„Suschen,“ ſagte er und haſchte ihre Hand, die er
ſchuͤttelte, „ich komme nur, um zu danken.“
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