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Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.

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er antwortete Johannes: Euch kommt der Ehrenplatz un-
ter uns Allen zu -- und ich sehe, die Burschen haben
schon Alle Mädchen an der Hand und Jhr müßt allein
gehen." --

"Ei so nehm' ich mein Mütterlein," lachte Johannes
und nahm Mutter Eva bei der Hand. "Nun seht Jhr's
doch, daß Jhr keine Angst zu haben braucht!" raunte er
er ihr zu, und sie drückte ihm zufrieden und beruhigt da-
für die Hand.

Als sie so Alle den Berg hinabgingen, kam auf ein-
mal der Amtsbote, ein andrer Gensdarme als der mit
auf der Burg war und jetzt auch dem Zuge folgte und
ein betreßter Diener des Grafen ihnen entgegen. Hin-
terdrein Christlieb, der Bote Martin und einige rohe
Knechte, die am Jubiliren und Taumeln verriethen, daß
sie betrunken waren.

Der Amtsbote winkte auch den andern Gensdarmen her-
bei und Beide riefen, auf Johannes lostretend: "Jhr
seid doch der freche Aufwiegler, der Johannes? Jhr
seid verhaftet -- im Namen des Gesetzes
!"

"Es thut mir leid, daß Sie im Jrrthum sind --"
sagte Johannes ruhig, "ich habe Nichts verbrochen und
müßte vorerst bitten, mir einen Grund für Jhre Hand-
lung anzugeben."

"Den Grund wißt Jhr allein und erfahrt ihn

er antwortete Johannes: Euch kommt der Ehrenplatz un-
ter uns Allen zu — und ich ſehe, die Burſchen haben
ſchon Alle Maͤdchen an der Hand und Jhr muͤßt allein
gehen.“ —

„Ei ſo nehm’ ich mein Muͤtterlein,“ lachte Johannes
und nahm Mutter Eva bei der Hand. „Nun ſeht Jhr’s
doch, daß Jhr keine Angſt zu haben braucht!“ raunte er
er ihr zu, und ſie druͤckte ihm zufrieden und beruhigt da-
fuͤr die Hand.

Als ſie ſo Alle den Berg hinabgingen, kam auf ein-
mal der Amtsbote, ein andrer Gensdarme als der mit
auf der Burg war und jetzt auch dem Zuge folgte und
ein betreßter Diener des Grafen ihnen entgegen. Hin-
terdrein Chriſtlieb, der Bote Martin und einige rohe
Knechte, die am Jubiliren und Taumeln verriethen, daß
ſie betrunken waren.

Der Amtsbote winkte auch den andern Gensdarmen her-
bei und Beide riefen, auf Johannes lostretend: „Jhr
ſeid doch der freche Aufwiegler, der Johannes? Jhr
ſeid verhaftet — im Namen des Geſetzes
!“

„Es thut mir leid, daß Sie im Jrrthum ſind —“
ſagte Johannes ruhig, „ich habe Nichts verbrochen und
muͤßte vorerſt bitten, mir einen Grund fuͤr Jhre Hand-
lung anzugeben.“

„Den Grund wißt Jhr allein und erfahrt ihn

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[272/0280] er antwortete Johannes: Euch kommt der Ehrenplatz un- ter uns Allen zu — und ich ſehe, die Burſchen haben ſchon Alle Maͤdchen an der Hand und Jhr muͤßt allein gehen.“ — „Ei ſo nehm’ ich mein Muͤtterlein,“ lachte Johannes und nahm Mutter Eva bei der Hand. „Nun ſeht Jhr’s doch, daß Jhr keine Angſt zu haben braucht!“ raunte er er ihr zu, und ſie druͤckte ihm zufrieden und beruhigt da- fuͤr die Hand. Als ſie ſo Alle den Berg hinabgingen, kam auf ein- mal der Amtsbote, ein andrer Gensdarme als der mit auf der Burg war und jetzt auch dem Zuge folgte und ein betreßter Diener des Grafen ihnen entgegen. Hin- terdrein Chriſtlieb, der Bote Martin und einige rohe Knechte, die am Jubiliren und Taumeln verriethen, daß ſie betrunken waren. Der Amtsbote winkte auch den andern Gensdarmen her- bei und Beide riefen, auf Johannes lostretend: „Jhr ſeid doch der freche Aufwiegler, der Johannes? Jhr ſeid verhaftet — im Namen des Geſetzes!“ „Es thut mir leid, daß Sie im Jrrthum ſind —“ ſagte Johannes ruhig, „ich habe Nichts verbrochen und muͤßte vorerſt bitten, mir einen Grund fuͤr Jhre Hand- lung anzugeben.“ „Den Grund wißt Jhr allein und erfahrt ihn

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Zitationshilfe: Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/280>, abgerufen am 22.11.2024.