Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.die Erregtheit unseres Schulmeisters nur in diesem Sinne Unser Schulmeister war tief beschämt, weil er eigent- Darauf zogen alle Burschen, da das Feuer verlöscht die Erregtheit unſeres Schulmeiſters nur in dieſem Sinne Unſer Schulmeiſter war tief beſchaͤmt, weil er eigent- Darauf zogen alle Burſchen, da das Feuer verloͤſcht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0223" n="215"/> die Erregtheit unſeres Schulmeiſters nur in dieſem Sinne<lb/> und ſagte, deſſen dargebotene Hand herzlich ſchuͤttelnd:<lb/> „Nicht wahr, wir feiern ſolche ſchoͤne Tage noch oft und<lb/> wenn ich nicht mehr hier bin, ſo ſorgen Sie, daß unter<lb/> meinen Bruͤdern niemals wieder einſchlaͤft, was dieſer<lb/> Sommer geweckt hat?“</p><lb/> <p>Unſer Schulmeiſter war tief beſchaͤmt, weil er eigent-<lb/> lich jetzt und immer an Suschen und gar nicht an das<lb/> Allgemeine gedacht hatte. Er ſagte auch nur: „Ja, ge-<lb/> wiß!“ aber weiter bracht’ er auch kein Wort heraus. Er<lb/> konnte aus dieſem Johannes nicht klug werden, den er<lb/> gern gehaßt haͤtte und den er doch wider ſeinen Willen<lb/> unausſprechlich lieb haben mußte.</p><lb/> <p>Darauf zogen alle Burſchen, da das Feuer verloͤſcht<lb/> war, froͤhlich den Berg hinab und begleiteten ihren Lieb-<lb/> ling Johannes noch bis hinauf auf die Burg. Dort<lb/> riefen ſie ihm alle noch herzlich gute Nacht zu. —</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [215/0223]
die Erregtheit unſeres Schulmeiſters nur in dieſem Sinne
und ſagte, deſſen dargebotene Hand herzlich ſchuͤttelnd:
„Nicht wahr, wir feiern ſolche ſchoͤne Tage noch oft und
wenn ich nicht mehr hier bin, ſo ſorgen Sie, daß unter
meinen Bruͤdern niemals wieder einſchlaͤft, was dieſer
Sommer geweckt hat?“
Unſer Schulmeiſter war tief beſchaͤmt, weil er eigent-
lich jetzt und immer an Suschen und gar nicht an das
Allgemeine gedacht hatte. Er ſagte auch nur: „Ja, ge-
wiß!“ aber weiter bracht’ er auch kein Wort heraus. Er
konnte aus dieſem Johannes nicht klug werden, den er
gern gehaßt haͤtte und den er doch wider ſeinen Willen
unausſprechlich lieb haben mußte.
Darauf zogen alle Burſchen, da das Feuer verloͤſcht
war, froͤhlich den Berg hinab und begleiteten ihren Lieb-
ling Johannes noch bis hinauf auf die Burg. Dort
riefen ſie ihm alle noch herzlich gute Nacht zu. —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/223 |
Zitationshilfe: | Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/223>, abgerufen am 18.07.2024. |