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Opitz, Martin: Schäfferey Von der Nimfen Hercinie. Breslau, 1630.

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dinge vrsprung/ eine geseelete welt/ die voller geister sey/ ist ge-
nennt worden. In Beotien sollen zwey flüße sein/ deren einer al-
le schaffe so darauß trincken schwartz/ der andere weiß macht. In
der stadt Garamant soll der brunnen Dubris des tages zehen mal
eißkalt/ vndt des nachts zehen mal siedendt heiß sein. In der La-
rinensischen gegendt sindt zwey brunnen nahe beysammen/ von
denen der eine alles in sich schluckt/ der andere alles außwirfft.
Welcher auß dem Clitorischen brunnen trincket/ soll auch den
wein nur nicht riechen können. In Teno ist ein quell/ deßen was-
ser sich vnter keinen wein mengen leßt; vndt ich möchte leiden/ daß
alle wäßer dieser art weren.

Man sagt von einem brunnen in vnserm Deutschlande/ daß
wann iemandt eine henne hinein steckt die er mitt guetem titul be-
kommen/ so sollen jhr die federn stracks gebrühet werden vndt ab-
gehen; hatt er sie aber gestolen/ so bleibe sie wie sie zuevor gewe-
len. Vnsere reiseleute auß Italien wißen von den zweyen brun-
nen zue sagen/ in deren einem ein hundt stracks sterben/ in dem an-
dern baldt wiederumb lebendig werden soll. In Schottlandt soll
sich ein waßer in stein verwandeln. Das habe ich/ fieng ich an/
im Zips an etlichen brunnen mitt meinen augen gesehen. Doch
ist mir noch seltzamer fürkommen die pfütze oder das see bey Thor-
da in Siebenbürgen/ welches/ ob es zwar von vnglaublicher tief-
fe ist/ dennoch keinen menschen vntersincken leßt/ er kan schwim-
men oder nicht.

Dieses sindt kunstwäßer/ sagte Nüßler/ derer eigenschafften
auch jhrer natürlichen vrsachen sonder zweiffel nicht mangeln/
wiewol sie bey einem leichter zue ergründen sindt als bey dem an-
dern; aber dennoch kommen sie der fabel des elendes dem menschen
also nicht zue staten wie andere/ denen die Göttinn Higia vndt die

heil-

dinge vrſprung/ eine geſeelete welt/ die voller geiſter ſey/ iſt ge-
nennt worden. In Beotien ſollen zwey fluͤße ſein/ deren einer al-
le ſchaffe ſo darauß trincken ſchwartz/ der andere weiß macht. In
der ſtadt Garamant ſoll der brunnen Dubris des tages zehen mal
eißkalt/ vndt des nachts zehen mal ſiedendt heiß ſein. In der La-
rinenſiſchen gegendt ſindt zwey brunnen nahe beyſammen/ von
denen der eine alles in ſich ſchluckt/ der andere alles außwirfft.
Welcher auß dem Clitoriſchen brunnen trincket/ ſoll auch den
wein nur nicht riechen koͤnnen. In Teno iſt ein quell/ deßen waſ-
ſer ſich vnter keinen wein mengen leßt; vndt ich moͤchte leiden/ daß
alle waͤßer dieſer art weren.

Man ſagt von einem brunnen in vnſerm Deutſchlande/ daß
wann iemandt eine henne hinein ſteckt die er mitt guetem titul be-
kommen/ ſo ſollen jhr die federn ſtracks gebruͤhet werden vndt ab-
gehen; hatt er ſie aber geſtolen/ ſo bleibe ſie wie ſie zuevor gewe-
len. Vnſere reiſeleute auß Italien wißen von den zweyen brun-
nen zue ſagen/ in deren einem ein hundt ſtracks ſterben/ in dem an-
dern baldt wiederumb lebendig werden ſoll. In Schottlandt ſoll
ſich ein waßer in ſtein verwandeln. Das habe ich/ fieng ich an/
im Zips an etlichen brunnen mitt meinen augen geſehen. Doch
iſt mir noch ſeltzamer fuͤrkommen die pfuͤtze oder das ſee bey Thor-
da in Siebenbuͤrgen/ welches/ ob es zwar von vnglaublicher tief-
fe iſt/ dennoch keinen menſchen vnterſincken leßt/ er kan ſchwim-
men oder nicht.

Dieſes ſindt kunſtwaͤßer/ ſagte Nuͤßler/ derer eigenſchafften
auch jhrer natuͤrlichen vrſachen ſonder zweiffel nicht mangeln/
wiewol ſie bey einem leichter zue ergruͤnden ſindt als bey dem an-
dern; aber dennoch kommen ſie der fabel des elendes dem menſchen
alſo nicht zue ſtaten wie andere/ denen die Goͤttinn Higia vndt die

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Zitationshilfe: Opitz, Martin: Schäfferey Von der Nimfen Hercinie. Breslau, 1630, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/opitz_schaefferey_1630/60>, abgerufen am 24.11.2024.