Opitz, Martin: Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach. Straßburg, 1624.Vnd durch ewerer jugent Pracht O daß euch beid der Götter Handt Spath führe zu deß Himmels frewden: Daß sie nit mög jhn von dem landt/ Von jhm euch/ vns von euch abscheiden. O daß ewerer schönheit Macht Stets bleibe der Welt wahrer Pracht. Eine Vermanung zur Dapfferkeit/ Nach form vnd art der Elegien/ deß Grichischen Poeten Tyrtaei, welche der Lacedaemonier Feld Obersten jh- ren Bürgern vnd Soldaten/ ehe sie ins Treffen giengen/ vorzulesen pflegten/ Gestellt durch Julium Guilhelmum Zincgrefium. KEin Tod ist löblicher/ kein Tod wird mehr geehret/ Als der/ durch den das Heil deß Vatterlandts sich nehret/ Den einer willkomm heist/ dem er entgegen lacht/ Ihn inn die Arme nimpt/ vnd doch zugleich veracht. Ein solcher stehet steiff mit vnverwendten Füssen/ Er weichet niemandt nicht/ sein Feinde weichen müssen/ Ein solcher Mann der ist der Statt gemeines gut/ Der Wiedersacher grauß/ deß Landrs wehrhaffte Hut: Er kan der Schlachten Fluth bezwingen nach seim willen/ Mit seiner gegenwart deß Feindes Trotze stillen/ Sein vnverzagtes Hertz ist seinem Vatterlandt Ein vnerstiegne Burg/ deß Volckes rechte handt. Mit seines Leibes Maur sperrt er den wilden Feinden Gleich vornen an der Spitz den zugang zu den Freunden/ Verschertzt die Freyheit nicht vmb einen Hut voll Fleisch/ Vmb eine Handt voll Blut/ vmb einen Mundt voll Geist. Begert deß Lebens nicht vff niedrige gedinge/ Helt vnbarmhertziger Leut Gnade für geringe/ Sucht seiner Feindt Freundschafft mit seinem schaden nicht/ Sein hohe Seel steht nur vff Gottes gnad gericht. Es geh jhm/ wie es woll'/ er ist gerüst zu leiden Das gut vnd böse Glück; vnd weil er nicht kan meiden. Das
Vnd durch ewerer jugent Pracht O daß euch beid der Goͤtter Handt Spath fuͤhre zu deß Himmels frewden: Daß ſie nit moͤg jhn von dem landt/ Von jhm euch/ vns von euch abſcheiden. O daß ewerer ſchoͤnheit Macht Stets bleibe der Welt wahrer Pracht. Eine Vermanung zur Dapfferkeit/ Nach form vnd art der Elegien/ deß Grichiſchen Poeten Tyrtæi, welche der Lacedæmonier Feld Oberſten jh- ren Buͤrgern vnd Soldaten/ ehe ſie ins Treffen giengen/ vorzuleſen pflegten/ Geſtellt durch Julium Guilhelmum Zincgrefium. KEin Tod iſt loͤblicher/ kein Tod wird mehr geehret/ Als der/ durch den das Heil deß Vatterlandts ſich nehret/ Den einer willkom̃ heiſt/ dem er entgegen lacht/ Ihn iñ die Arme nimpt/ vnd doch zugleich veracht. Ein ſolcher ſtehet ſteiff mit vnverwendten Fuͤſſen/ Er weichet niemandt nicht/ ſein Feinde weichen muͤſſen/ Ein ſolcher Mann der iſt der Statt gemeines gut/ Der Wiederſacher grauß/ deß Landrs wehrhaffte Hut: Er kan der Schlachten Fluth bezwingen nach ſeim willen/ Mit ſeiner gegenwart deß Feindes Trotze ſtillen/ Sein vnverzagtes Hertz iſt ſeinem Vatterlandt Ein vnerſtiegne Burg/ deß Volckes rechte handt. Mit ſeines Leibes Maur ſperꝛt er den wilden Feinden Gleich vornen an der Spitz den zugang zu den Freunden/ Verſchertzt die Freyheit nicht vmb einen Hut voll Fleiſch/ Vmb eine Handt voll Blut/ vmb einen Mundt voll Geiſt. Begert deß Lebens nicht vff niedrige gedinge/ Helt vnbarmhertziger Leut Gnade fuͤr geringe/ Sucht ſeiner Feindt Freundſchafft mit ſeinem ſchaden nicht/ Sein hohe Seel ſteht nur vff Gottes gnad gericht. Es geh jhm/ wie es woll’/ er iſt geruͤſt zu leiden Das gut vnd boͤſe Gluͤck; vnd weil er nicht kan meiden. Das
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Vnd durch ewerer jugent Pracht
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O daß euch beid der Goͤtter Handt
Spath fuͤhre zu deß Himmels frewden:
Daß ſie nit moͤg jhn von dem landt/
Von jhm euch/ vns von euch abſcheiden.
O daß ewerer ſchoͤnheit Macht
Stets bleibe der Welt wahrer Pracht.
Eine Vermanung zur Dapfferkeit/
Nach form vnd art der Elegien/ deß Grichiſchen
Poeten Tyrtæi, welche der Lacedæmonier Feld Oberſten jh-
ren Buͤrgern vnd Soldaten/ ehe ſie ins Treffen giengen/
vorzuleſen pflegten/ Geſtellt durch
Julium Guilhelmum Zincgrefium.
KEin Tod iſt loͤblicher/ kein Tod wird mehr geehret/
Als der/ durch den das Heil deß Vatterlandts ſich nehret/
Den einer willkom̃ heiſt/ dem er entgegen lacht/
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Der Wiederſacher grauß/ deß Landrs wehrhaffte Hut:
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Sein vnverzagtes Hertz iſt ſeinem Vatterlandt
Ein vnerſtiegne Burg/ deß Volckes rechte handt.
Mit ſeines Leibes Maur ſperꝛt er den wilden Feinden
Gleich vornen an der Spitz den zugang zu den Freunden/
Verſchertzt die Freyheit nicht vmb einen Hut voll Fleiſch/
Vmb eine Handt voll Blut/ vmb einen Mundt voll Geiſt.
Begert deß Lebens nicht vff niedrige gedinge/
Helt vnbarmhertziger Leut Gnade fuͤr geringe/
Sucht ſeiner Feindt Freundſchafft mit ſeinem ſchaden nicht/
Sein hohe Seel ſteht nur vff Gottes gnad gericht.
Es geh jhm/ wie es woll’/ er iſt geruͤſt zu leiden
Das gut vnd boͤſe Gluͤck; vnd weil er nicht kan meiden.
Das
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