Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.wenigsten in zweiffel gezogen wird / was Christus vmb vnsert willen gethan vnd gelidten hat. Denn so die Menschliche Natur / vmb der Persönlichen vereinigung mit der Gottheit willen / gantz ist vergottet / vnd mit allen denen begabet / so der Gottheit eigen seind / so müssen wir bekennen / das derselbe auch vnsterblich vnd vnuerweßlich sey gewesen / vnnd frey von allerley Bewegung vnd Leiden / so vns können begegnen / Denn die Persönliche vereinigung ist nicht allererst in der Aufferstehung angefangen / da der Leib Christi ist verkleret / laut der Schrifft / sondern im Articul der Empfengniß / etc. Die weil nu der Göttlichen Natur nichts so eigentlich zustehet / als das sie von allen Fellen vnd Bewegung / frey vnuersehret bleibt / darzu vnsterblich ist / so muß fürwar auch Christus nach seiner Menschlichen Natur keines Leidens fehig / vnd gantz vnsterblich sein gewesen / so die Gottheit anders deeselben jhre wesenliche Eigenschafften hat mitgetheilet. Was kan aber hieraus anders gefolgert werden / denn das wir sagen müssen / er habe nicht gelidten noth gestorben? Vnd das alles / was von seinem Leiden vnd Sterben gesagt wird / nichts anders bedeute / denn eine Teuscherische / schertzhafftige / betriegliche Handlung / da die Juden mit sind betrogen / die jhn haben wollen Creutzigen? Vnnd sehe auch nicht / wie weit von diesem gedicht sein sol / die Dispensation, von welcher droben gesagt / nach welchem / wie sie fabuliren / das alles solt geredt vnd geschehen sein / was mit jhrer meinung mitstimmet. Hie wird aber des Basilidis Ketzerey auff die Bahn wider gebracht / etc. auch des Mahomets Gottlose vnsinnigkeit / ist nicht weit hieuon / durch welche die Turcken bethöret sind / das sie das Creutz Christi schendlich vnnd hönisch verspotten / Vnnd dis habe ich nicht können vbergehen / damit jederman sehen möge / welche die sein / die zu den wenigsten in zweiffel gezogen wird / was Christus vmb vnsert willen gethan vnd gelidten hat. Denn so die Menschliche Natur / vmb der Persönlichen vereinigung mit der Gottheit willen / gantz ist vergottet / vnd mit allen denen begabet / so der Gottheit eigen seind / so müssen wir bekennen / das derselbe auch vnsterblich vnd vnuerweßlich sey gewesen / vnnd frey von allerley Bewegung vnd Leiden / so vns können begegnen / Denn die Persönliche vereinigung ist nicht allererst in der Aufferstehung angefangen / da der Leib Christi ist verkleret / laut der Schrifft / sondern im Articul der Empfengniß / etc. Die weil nu der Göttlichen Natur nichts so eigentlich zustehet / als das sie von allen Fellen vnd Bewegung / frey vnuersehret bleibt / darzu vnsterblich ist / so muß fürwar auch Christus nach seiner Menschlichen Natur keines Leidens fehig / vnd gantz vnsterblich sein gewesen / so die Gottheit anders deeselben jhre wesenliche Eigenschafften hat mitgetheilet. Was kan aber hieraus anders gefolgert werden / denn das wir sagen müssen / er habe nicht gelidten noth gestorben? Vnd das alles / was von seinem Leiden vnd Sterben gesagt wird / nichts anders bedeute / denn eine Teuscherische / schertzhafftige / betriegliche Handlung / da die Juden mit sind betrogen / die jhn haben wollen Creutzigen? Vnnd sehe auch nicht / wie weit von diesem gedicht sein sol / die Dispensation, von welcher droben gesagt / nach welchem / wie sie fabuliren / das alles solt geredt vnd geschehen sein / was mit jhrer meinung mitstimmet. Hie wird aber des Basilidis Ketzerey auff die Bahn wider gebracht / etc. auch des Mahomets Gottlose vnsinnigkeit / ist nicht weit hieuon / durch welche die Turcken bethöret sind / das sie das Creutz Christi schendlich vnnd hönisch verspotten / Vnnd dis habe ich nicht können vbergehen / damit jederman sehen möge / welche die sein / die zu den <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0074"/> wenigsten in zweiffel gezogen wird / was Christus vmb vnsert willen gethan vnd gelidten hat. Denn so die Menschliche Natur / vmb der Persönlichen vereinigung mit der Gottheit willen / gantz ist vergottet / vnd mit allen denen begabet / so der Gottheit eigen seind / so müssen wir bekennen / das derselbe auch vnsterblich vnd vnuerweßlich sey gewesen / vnnd frey von allerley Bewegung vnd Leiden / so vns können begegnen / Denn die Persönliche vereinigung ist nicht allererst in der Aufferstehung angefangen / da der Leib Christi ist verkleret / laut der Schrifft / sondern im Articul der Empfengniß / etc. Die weil nu der Göttlichen Natur nichts so eigentlich zustehet / als das sie von allen Fellen vnd Bewegung / frey vnuersehret bleibt / darzu vnsterblich ist / so muß fürwar auch Christus nach seiner Menschlichen Natur keines Leidens fehig / vnd gantz vnsterblich sein gewesen / so die Gottheit anders deeselben jhre wesenliche Eigenschafften hat mitgetheilet. Was kan aber hieraus anders gefolgert werden / denn das wir sagen müssen / er habe nicht gelidten noth gestorben? Vnd das alles / was von seinem Leiden vnd Sterben gesagt wird / nichts anders bedeute / denn eine Teuscherische / schertzhafftige / betriegliche Handlung / da die Juden mit sind betrogen / die jhn haben wollen Creutzigen? Vnnd sehe auch nicht / wie weit von diesem gedicht sein sol / die Dispensation, von welcher droben gesagt / nach welchem / wie sie fabuliren / das alles solt geredt vnd geschehen sein / was mit jhrer meinung mitstimmet. Hie wird aber des Basilidis Ketzerey auff die Bahn wider gebracht / etc. auch des Mahomets Gottlose vnsinnigkeit / ist nicht weit hieuon / durch welche die Turcken bethöret sind / das sie das Creutz Christi schendlich vnnd hönisch verspotten / Vnnd dis habe ich nicht können vbergehen / damit jederman sehen möge / welche die sein / die zu den </p> </div> </body> </text> </TEI> [0074]
wenigsten in zweiffel gezogen wird / was Christus vmb vnsert willen gethan vnd gelidten hat. Denn so die Menschliche Natur / vmb der Persönlichen vereinigung mit der Gottheit willen / gantz ist vergottet / vnd mit allen denen begabet / so der Gottheit eigen seind / so müssen wir bekennen / das derselbe auch vnsterblich vnd vnuerweßlich sey gewesen / vnnd frey von allerley Bewegung vnd Leiden / so vns können begegnen / Denn die Persönliche vereinigung ist nicht allererst in der Aufferstehung angefangen / da der Leib Christi ist verkleret / laut der Schrifft / sondern im Articul der Empfengniß / etc. Die weil nu der Göttlichen Natur nichts so eigentlich zustehet / als das sie von allen Fellen vnd Bewegung / frey vnuersehret bleibt / darzu vnsterblich ist / so muß fürwar auch Christus nach seiner Menschlichen Natur keines Leidens fehig / vnd gantz vnsterblich sein gewesen / so die Gottheit anders deeselben jhre wesenliche Eigenschafften hat mitgetheilet. Was kan aber hieraus anders gefolgert werden / denn das wir sagen müssen / er habe nicht gelidten noth gestorben? Vnd das alles / was von seinem Leiden vnd Sterben gesagt wird / nichts anders bedeute / denn eine Teuscherische / schertzhafftige / betriegliche Handlung / da die Juden mit sind betrogen / die jhn haben wollen Creutzigen? Vnnd sehe auch nicht / wie weit von diesem gedicht sein sol / die Dispensation, von welcher droben gesagt / nach welchem / wie sie fabuliren / das alles solt geredt vnd geschehen sein / was mit jhrer meinung mitstimmet. Hie wird aber des Basilidis Ketzerey auff die Bahn wider gebracht / etc. auch des Mahomets Gottlose vnsinnigkeit / ist nicht weit hieuon / durch welche die Turcken bethöret sind / das sie das Creutz Christi schendlich vnnd hönisch verspotten / Vnnd dis habe ich nicht können vbergehen / damit jederman sehen möge / welche die sein / die zu den
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Zitationshilfe: | Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/74>, abgerufen am 16.02.2025. |