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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Newe Persianische
Den Gesand-
ten grosse Eh-
re erwiesen.
sie bey so höchlicher Dancksagung vnsers gnädigen Fürsten vnd Herrn/
vnd dero Gesandten Gesundheit in starcken Weine auß drey grossen
Pocalen jeglichem zu trincken selbst reichete/ vnd vnter dessen allerhand
hochverständige vnd nachdenckliche discours, von Jhre Fürstl. Gn.
hohen Ruhm/ löblichen intent mit dieser Legation, Jtem von der
Russischen Nation vnd Religion, mit hoher discretion führte/ darzu
jhr dann die Rede mit einer sonderlichen Liebligkeit/ gravitet vnd gra-
tia
flosse/ sondern auch jhre zwey junge Herrn Jhr Gräffl. Gn. Gn.
Herrn Christian vnd Herrn Heinrich/ Graffen von Thurn/ mit dero
Hoffemeister/ Johan Liphardt, vom Schlosse in vnser Quartier
schickte/ mit anerbietung in respect Jhre Fürstl. Gn. dero Herrn
Gesandten auffzuwarten. Die Gesandten behielten Sie denselben
Abend bey sich zur Taffel.

Den folgenden Tag schickte die Gräffin allerhand Proviant ne-
ben etzlichen Schreiben an jhren Herrn Schwieger-Vater/ den alten
Graffen von Thurn/ vnd ließ bitten an Jhre Fürstl. Gn. von Hol-
stein jhre Söhne zu recommendiren, wenn sie erwachsen/ solten
kommen vnd Jhre Fürstl. Gn. auffwarten.

Jn vnserm Abzuge auß der Stadt wolte vnser Wirth nichtes für
die Mahlzeit fordern/ weiln Jhre Gn. das meiste darzu geschickt hat-
ten/ wurden jhme derowegen 20 Rthal. verehret/ darfür er zwar
freundlich danckte/ Als wir aber eine Meile von der Stadt gereiset/
kompt einer von jhme geschickt geritten/ bringet das Gelt wieder vnd
saget: Es wäre die Verehrung zu wenig/ wir schickten derowegen
vnsern Furirer wieder zu rück/ vnd liessen jhm noch 12 Thaler zehlen/
vnd also contentiren.

Zu Riga wie-
der angelan-
get.

Den 6 dieses seynd wir in Riga eingefahren vnd von guten Freun-
den wol empfangen worden. Den folgenden Tag kam der Herr Gu-
bernator
die Gesandten zu besuchen/ stellete auch den 10 dieses ein
groß Banquet an/ lude vns neben den vornembsten der Stadt darzu/
vnd tractirte vns sehr köstlich.

Diese Tage wurden wir von vnterschiedlichen guten Freunden
zum Willkommen auff Gastereyen gebeten/ vnd mit allerhand Lust
tractiret.

Von Riga
ferner gezo-
gen.

Den 13 Februarij haben wir vns wieder von Riga auffgemachet.
Es begab sich daselbst mit vns auff der Reise ein Frantzösischer Am-
bassadeur,
welcher sich schriebe: Charles Tallerand, Prince de Cha-
les, Marquis Dißidevil, Baron des Baronies de Marrvil & de

Ein Marquis
mit vns ge-
zogen.
beauville, Segneur de Griquol. Dieser war mit Jacob Rouchelio
vom Könige in Franckreich/ als Legate, an den Türcken/ vnd an den
Großfürsten in Mußcow geschickt. Sein Collega Rouchelius aber
hatte jhn in Mußcow bey dem Patriarchen/ dessen er durch seine Pra-
cticken mächtig/ verrähterischer weise angegeben: Daß er vom Groß-
fürsten in Vngnaden/ in Siberien ist verschicket/ vnd daselbst drey

Jahr

Newe Perſianiſche
Den Geſand-
ten groſſe Eh-
re erwieſen.
ſie bey ſo hoͤchlicher Danckſagung vnſers gnaͤdigen Fuͤꝛſten vnd Herꝛn/
vnd dero Geſandten Geſundheit in ſtarcken Weine auß drey groſſen
Pocalen jeglichem zu trincken ſelbſt reichete/ vnd vnter deſſen allerhand
hochverſtaͤndige vnd nachdenckliche diſcours, von Jhre Fuͤrſtl. Gn.
hohen Ruhm/ loͤblichen intent mit dieſer Legation, Jtem von der
Ruſſiſchen Nation vnd Religion, mit hoher diſcretion fuͤhrte/ darzu
jhr dann die Rede mit einer ſonderlichen Liebligkeit/ gravitet vnd gra-
tia
floſſe/ ſondern auch jhre zwey junge Herꝛn Jhr Graͤffl. Gn. Gn.
Herꝛn Chriſtian vnd Herꝛn Heinrich/ Graffen von Thurn/ mit dero
Hoffemeiſter/ Johan Liphardt, vom Schloſſe in vnſer Quartier
ſchickte/ mit anerbietung in reſpect Jhre Fuͤrſtl. Gn. dero Herꝛn
Geſandten auffzuwarten. Die Geſandten behielten Sie denſelben
Abend bey ſich zur Taffel.

Den folgenden Tag ſchickte die Graͤffin allerhand Proviant ne-
ben etzlichen Schreiben an jhren Herꝛn Schwieger-Vater/ den alten
Graffen von Thurn/ vnd ließ bitten an Jhre Fuͤrſtl. Gn. von Hol-
ſtein jhre Soͤhne zu recommendiren, wenn ſie erwachſen/ ſolten
kommen vnd Jhre Fuͤrſtl. Gn. auffwarten.

Jn vnſerm Abzuge auß der Stadt wolte vnſer Wirth nichtes fuͤr
die Mahlzeit fordern/ weiln Jhre Gn. das meiſte darzu geſchickt hat-
ten/ wurden jhme derowegen 20 Rthal. verehret/ darfuͤr er zwar
freundlich danckte/ Als wir aber eine Meile von der Stadt gereiſet/
kompt einer von jhme geſchickt geritten/ bringet das Gelt wieder vnd
ſaget: Es waͤre die Verehrung zu wenig/ wir ſchickten derowegen
vnſern Furirer wieder zu ruͤck/ vnd lieſſen jhm noch 12 Thaler zehlen/
vnd alſo contentiren.

Zu Riga wie-
der angelan-
get.

Den 6 dieſes ſeynd wir in Riga eingefahren vnd von guten Freun-
den wol empfangen worden. Den folgenden Tag kam der Herꝛ Gu-
bernator
die Geſandten zu beſuchen/ ſtellete auch den 10 dieſes ein
groß Banquet an/ lude vns neben den vornembſten der Stadt darzu/
vnd tractirte vns ſehr koͤſtlich.

Dieſe Tage wurden wir von vnterſchiedlichen guten Freunden
zum Willkommen auff Gaſtereyen gebeten/ vnd mit allerhand Luſt
tractiret.

Von Riga
ferner gezo-
gen.

Den 13 Februarij haben wir vns wieder von Riga auffgemachet.
Es begab ſich daſelbſt mit vns auff der Reiſe ein Frantzoͤſiſcher Am-
baſſadeur,
welcher ſich ſchriebe: Charles Tallerand, Prince de Cha-
les, Marquis Dißidevil, Baron des Baronies de Marrvil & de

Ein Marquis
mit vns ge-
zogen.
beauville, Segneur de Griquol. Dieſer war mit Jacob Rouchelio
vom Koͤnige in Franckreich/ als Legate, an den Tuͤrcken/ vnd an den
Großfuͤrſten in Mußcow geſchickt. Sein Collega Rouchelius aber
hatte jhn in Mußcow bey dem Patriarchen/ deſſen er durch ſeine Pra-
cticken maͤchtig/ verraͤhteriſcher weiſe angegeben: Daß er vom Groß-
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[46/0078] Newe Perſianiſche ſie bey ſo hoͤchlicher Danckſagung vnſers gnaͤdigen Fuͤꝛſten vnd Herꝛn/ vnd dero Geſandten Geſundheit in ſtarcken Weine auß drey groſſen Pocalen jeglichem zu trincken ſelbſt reichete/ vnd vnter deſſen allerhand hochverſtaͤndige vnd nachdenckliche diſcours, von Jhre Fuͤrſtl. Gn. hohen Ruhm/ loͤblichen intent mit dieſer Legation, Jtem von der Ruſſiſchen Nation vnd Religion, mit hoher diſcretion fuͤhrte/ darzu jhr dann die Rede mit einer ſonderlichen Liebligkeit/ gravitet vnd gra- tia floſſe/ ſondern auch jhre zwey junge Herꝛn Jhr Graͤffl. Gn. Gn. Herꝛn Chriſtian vnd Herꝛn Heinrich/ Graffen von Thurn/ mit dero Hoffemeiſter/ Johan Liphardt, vom Schloſſe in vnſer Quartier ſchickte/ mit anerbietung in reſpect Jhre Fuͤrſtl. Gn. dero Herꝛn Geſandten auffzuwarten. Die Geſandten behielten Sie denſelben Abend bey ſich zur Taffel. Den Geſand- ten groſſe Eh- re erwieſen. Den folgenden Tag ſchickte die Graͤffin allerhand Proviant ne- ben etzlichen Schreiben an jhren Herꝛn Schwieger-Vater/ den alten Graffen von Thurn/ vnd ließ bitten an Jhre Fuͤrſtl. Gn. von Hol- ſtein jhre Soͤhne zu recommendiren, wenn ſie erwachſen/ ſolten kommen vnd Jhre Fuͤrſtl. Gn. auffwarten. Jn vnſerm Abzuge auß der Stadt wolte vnſer Wirth nichtes fuͤr die Mahlzeit fordern/ weiln Jhre Gn. das meiſte darzu geſchickt hat- ten/ wurden jhme derowegen 20 Rthal. verehret/ darfuͤr er zwar freundlich danckte/ Als wir aber eine Meile von der Stadt gereiſet/ kompt einer von jhme geſchickt geritten/ bringet das Gelt wieder vnd ſaget: Es waͤre die Verehrung zu wenig/ wir ſchickten derowegen vnſern Furirer wieder zu ruͤck/ vnd lieſſen jhm noch 12 Thaler zehlen/ vnd alſo contentiren. Den 6 dieſes ſeynd wir in Riga eingefahren vnd von guten Freun- den wol empfangen worden. Den folgenden Tag kam der Herꝛ Gu- bernator die Geſandten zu beſuchen/ ſtellete auch den 10 dieſes ein groß Banquet an/ lude vns neben den vornembſten der Stadt darzu/ vnd tractirte vns ſehr koͤſtlich. Dieſe Tage wurden wir von vnterſchiedlichen guten Freunden zum Willkommen auff Gaſtereyen gebeten/ vnd mit allerhand Luſt tractiret. Den 13 Februarij haben wir vns wieder von Riga auffgemachet. Es begab ſich daſelbſt mit vns auff der Reiſe ein Frantzoͤſiſcher Am- baſſadeur, welcher ſich ſchriebe: Charles Tallerand, Prince de Cha- les, Marquis Dißidevil, Baron des Baronies de Marrvil & de beauville, Segneur de Griquol. Dieſer war mit Jacob Rouchelio vom Koͤnige in Franckreich/ als Legate, an den Tuͤrcken/ vnd an den Großfuͤrſten in Mußcow geſchickt. Sein Collega Rouchelius aber hatte jhn in Mußcow bey dem Patriarchen/ deſſen er durch ſeine Pra- cticken maͤchtig/ verraͤhteriſcher weiſe angegeben: Daß er vom Groß- fuͤrſten in Vngnaden/ in Siberien iſt verſchicket/ vnd daſelbſt drey Jahr Ein Marquis mit vns ge- zogen.

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/78>, abgerufen am 26.11.2024.