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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Dritter Theil der Persianischen
denen er sich so übel verhalten/ jhre hohe displicentz zu contestiren,
jhn dem Gerichte übergeben müssen/ von welchem Er durch ordentli-
chen wider jhn angestelten proces, vnd ergangene Rechtmässige Vr-
thel/ zum Tode verdammet worden. Massen dann hoch Ermelte S.
F. Gn. jhn durch jhren darzu bestelten Fiscalem, für dem angeordne-
tem Schleßwigischen criminal Gerichte/ vnd darzu niedergesatzten
Adelichen vnd Hochgelarten Herren Adsessoren, auff zuvor beschehe-
ne Erlassung des Juramenti domesticitatis, anklagen lassen/ von wel-
chem besagter Brügman/ nach dem er auff gnugsam verstattete dila-
tion,
durch seine/ jhm auff Begehren ex officio zugeordnete fürneme
Advocaten, seine vermeinte defenfion aus völlig communicirten
Actis
abgefasset/ vnd durch seinen procuratorem eingebracht/ endlich
per sententiam zum Strange condemniret, aber auff J. F. Gn.
dero hochangeborner Milde/ er wiesenen Gnade/ mit dem Schwerdt
gerichtet worden.

Ohne ist es nicht/ daß auch vormals das bey allen Völckern hoch
vnd heilig gehaltene nützliche vnd nötige munus legationum, welches
sonderlich Trewe/ Glauben/ vnd auffrichtigen erbahren Wandel er-
fordert/ zuweilen gröblich gemißbrauchet worden/ Einer oder der ander
Gesandter sich mit diesem oder jenem straffwürdigen Verbrechen vnd
Laster beschmitzet/ vnd dadurch so wol seinem Herrn/ als jhm selbst
grosse Vngelegenheit vervrsachet habe/ wie es das Zeugnus vieler Ex-
empel bey den Historicis gnugsam bekräfftiget. Derselben nur wenige
Lib. 15. C. 9.zu gedencken/ so ist aus dem Josepho, der alten Jüdischen Gesch. be-
kant/ wie Dositheus an dem Hyrcano die zugesagte Trewe vnd Glau-
L. 9. Sax. c. 8.ben gebrochen. Aus dem Crantzio, wie Nicolaus de Bo seines H.
Woldem. Marggraffen zu Brandeb. Mandat vnd Instruction nicht
alleine vermessentlich überschritten/ sondern gar durch dessen leichtfer-
tige rasur vnd Einschreibung eines andern Namens/ ein offenbares
Liv. lib. 5.falsum trewloser Weise begangen. Aus dem Livio, wie des Marci Fa-
bij
3 Söhne/ vnerfahrne Leute/ als sie von den Römern Legations
weise der Clusiner wegen an die Gallos geschickt/ an Seiten der Clusi-
Just. lib. 7.nier wider die Gallos in einer Schlacht sich gebrauchen lassen. Aus dem
Justino, wie des Persischen Königes Darij an den Amyntham König
in Macaedon. Gesandte/ der massen geil vnd vnzuchtig gewesen seynd/
daß sie jhre schändliche Begierde auch über offener Taffel nicht im
Zaum halten wollen/ etc.

Daß aber in einem Gesandten alleine vnd bey einer eintzigen Le-
gation
so viel vnterschiedliche capital delicta concurriren, vnd auff
ein mal solten begangen seyn/ allerdinges dieser Brügm. nicht alleine
J. F. Gn. gemessenen Befehl überschritten/ besondern auch an hohe
Personen abgegangene Schreiben erbrochen vnd gefälschet/ vnwar-
haffte Relation gethan/ vnterschiedliche viele manifesta falsa mit Er-
brech- vnd Hinterhaltung seines eigenen Collegen/ vnd anderer an J.

F. Gn.

Dritter Theil der Perſianiſchen
denen er ſich ſo uͤbel verhalten/ jhre hohe diſplicentz zu conteſtiren,
jhn dem Gerichte uͤbergeben muͤſſen/ von welchem Er durch ordentli-
chen wider jhn angeſtelten proces, vnd ergangene Rechtmaͤſſige Vr-
thel/ zum Tode verdammet worden. Maſſen dann hoch Ermelte S.
F. Gn. jhn durch jhren darzu beſtelten Fiſcalem, fuͤr dem angeordne-
tem Schleßwigiſchen criminal Gerichte/ vnd darzu niedergeſatzten
Adelichen vnd Hochgelarten Herꝛen Adſeſſoren, auff zuvor beſchehe-
ne Erlaſſung des Juramenti domeſticitatis, anklagen laſſen/ von wel-
chem beſagter Bruͤgman/ nach dem er auff gnugſam verſtattete dila-
tion,
durch ſeine/ jhm auff Begehren ex officio zugeordnete fuͤrneme
Advocaten, ſeine vermeinte defenfion aus voͤllig communicirten
Actis
abgefaſſet/ vnd durch ſeinen procuratorem eingebracht/ endlich
per ſententiam zum Strange condemniret, aber auff J. F. Gn.
dero hochangeborner Milde/ er wieſenen Gnade/ mit dem Schwerdt
gerichtet worden.

Ohne iſt es nicht/ daß auch vormals das bey allen Voͤlckern hoch
vnd heilig gehaltene nuͤtzliche vnd noͤtige munus legationum, welches
ſonderlich Trewe/ Glauben/ vnd auffrichtigen erbahren Wandel er-
fordert/ zuweilen groͤblich gemißbrauchet worden/ Einer oder der andeꝛ
Geſandter ſich mit dieſem oder jenem ſtraffwuͤrdigen Verbrechen vnd
Laſter beſchmitzet/ vnd dadurch ſo wol ſeinem Herꝛn/ als jhm ſelbſt
groſſe Vngelegenheit vervrſachet habe/ wie es das Zeugnus vieler Ex-
empel bey den Hiſtoricis gnugſam bekraͤfftiget. Derſelben nur wenige
Lib. 15. C. 9.zu gedencken/ ſo iſt aus dem Joſepho, der alten Juͤdiſchen Geſch. be-
kant/ wie Doſitheus an dem Hyrcano die zugeſagte Trewe vnd Glau-
L. 9. Sax. c. 8.ben gebrochen. Aus dem Crantzio, wie Nicolaus de Bo ſeines H.
Woldem. Marggraffen zu Brandeb. Mandat vnd Inſtruction nicht
alleine vermeſſentlich uͤberſchritten/ ſondern gar durch deſſen leichtfer-
tige raſur vnd Einſchreibung eines andern Namens/ ein offenbares
Liv. lib. 5.falſum trewloſer Weiſe begangen. Aus dem Livio, wie des Marci Fa-
bij
3 Soͤhne/ vnerfahrne Leute/ als ſie von den Roͤmern Legations
weiſe der Cluſiner wegen an die Gallos geſchickt/ an Seiten der Cluſi-
Juſt. lib. 7.nier wider die Gallos in einer Schlacht ſich gebrauchen laſſen. Aus dem
Juſtino, wie des Perſiſchen Koͤniges Darij an den Amyntham Koͤnig
in Macædon. Geſandte/ der maſſen geil vnd vnzuchtig geweſen ſeynd/
daß ſie jhre ſchaͤndliche Begierde auch uͤber offener Taffel nicht im
Zaum halten wollen/ ꝛc.

Daß aber in einem Geſandten alleine vnd bey einer eintzigen Le-
gation
ſo viel vnterſchiedliche capital delicta concurriren, vnd auff
ein mal ſolten begangen ſeyn/ allerdinges dieſer Bruͤgm. nicht alleine
J. F. Gn. gemeſſenen Befehl uͤberſchritten/ beſondern auch an hohe
Perſonen abgegangene Schreiben erbrochen vnd gefaͤlſchet/ vnwar-
haffte Relation gethan/ vnterſchiedliche viele manifeſta falſa mit Er-
brech- vnd Hinterhaltung ſeines eigenen Collegen/ vnd anderer an J.

F. Gn.
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[544[534]/0584] Dritter Theil der Perſianiſchen denen er ſich ſo uͤbel verhalten/ jhre hohe diſplicentz zu conteſtiren, jhn dem Gerichte uͤbergeben muͤſſen/ von welchem Er durch ordentli- chen wider jhn angeſtelten proces, vnd ergangene Rechtmaͤſſige Vr- thel/ zum Tode verdammet worden. Maſſen dann hoch Ermelte S. F. Gn. jhn durch jhren darzu beſtelten Fiſcalem, fuͤr dem angeordne- tem Schleßwigiſchen criminal Gerichte/ vnd darzu niedergeſatzten Adelichen vnd Hochgelarten Herꝛen Adſeſſoren, auff zuvor beſchehe- ne Erlaſſung des Juramenti domeſticitatis, anklagen laſſen/ von wel- chem beſagter Bruͤgman/ nach dem er auff gnugſam verſtattete dila- tion, durch ſeine/ jhm auff Begehren ex officio zugeordnete fuͤrneme Advocaten, ſeine vermeinte defenfion aus voͤllig communicirten Actis abgefaſſet/ vnd durch ſeinen procuratorem eingebracht/ endlich per ſententiam zum Strange condemniret, aber auff J. F. Gn. dero hochangeborner Milde/ er wieſenen Gnade/ mit dem Schwerdt gerichtet worden. Ohne iſt es nicht/ daß auch vormals das bey allen Voͤlckern hoch vnd heilig gehaltene nuͤtzliche vnd noͤtige munus legationum, welches ſonderlich Trewe/ Glauben/ vnd auffrichtigen erbahren Wandel er- fordert/ zuweilen groͤblich gemißbrauchet worden/ Einer oder der andeꝛ Geſandter ſich mit dieſem oder jenem ſtraffwuͤrdigen Verbrechen vnd Laſter beſchmitzet/ vnd dadurch ſo wol ſeinem Herꝛn/ als jhm ſelbſt groſſe Vngelegenheit vervrſachet habe/ wie es das Zeugnus vieler Ex- empel bey den Hiſtoricis gnugſam bekraͤfftiget. Derſelben nur wenige zu gedencken/ ſo iſt aus dem Joſepho, der alten Juͤdiſchen Geſch. be- kant/ wie Doſitheus an dem Hyrcano die zugeſagte Trewe vnd Glau- ben gebrochen. Aus dem Crantzio, wie Nicolaus de Bo ſeines H. Woldem. Marggraffen zu Brandeb. Mandat vnd Inſtruction nicht alleine vermeſſentlich uͤberſchritten/ ſondern gar durch deſſen leichtfer- tige raſur vnd Einſchreibung eines andern Namens/ ein offenbares falſum trewloſer Weiſe begangen. Aus dem Livio, wie des Marci Fa- bij 3 Soͤhne/ vnerfahrne Leute/ als ſie von den Roͤmern Legations weiſe der Cluſiner wegen an die Gallos geſchickt/ an Seiten der Cluſi- nier wider die Gallos in einer Schlacht ſich gebrauchen laſſen. Aus dem Juſtino, wie des Perſiſchen Koͤniges Darij an den Amyntham Koͤnig in Macædon. Geſandte/ der maſſen geil vnd vnzuchtig geweſen ſeynd/ daß ſie jhre ſchaͤndliche Begierde auch uͤber offener Taffel nicht im Zaum halten wollen/ ꝛc. Lib. 15. C. 9. L. 9. Sax. c. 8. Liv. lib. 5. Juſt. lib. 7. Daß aber in einem Geſandten alleine vnd bey einer eintzigen Le- gation ſo viel vnterſchiedliche capital delicta concurriren, vnd auff ein mal ſolten begangen ſeyn/ allerdinges dieſer Bruͤgm. nicht alleine J. F. Gn. gemeſſenen Befehl uͤberſchritten/ beſondern auch an hohe Perſonen abgegangene Schreiben erbrochen vnd gefaͤlſchet/ vnwar- haffte Relation gethan/ vnterſchiedliche viele manifeſta falſa mit Er- brech- vnd Hinterhaltung ſeines eigenen Collegen/ vnd anderer an J. F. Gn.

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 544[534]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/584>, abgerufen am 25.11.2024.