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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Reise Beschreibung.
Festung ist zwar/ aber mit Verlust 50. tausend Mann/ erobert worden.
Nicht lange hernach als die besten Häupter vnd Officirer hinweg/ hat
Er die Stadt Bagdat oder Babilon/ nachdem sie 26. Jahr vnter der
Perser Gewalt gewesen/ wider verlohren/ vnd ist noch jtzo in des Tür-
cken Händen. Das löblichste daß Er in seiner Regierung gethan/ sa-
gen die Perser sey/ daß Er das arme Volck/ welches Schach Abas von
Eruan, Nachtschuan, Chaletz vnd Georgia über 7000. hinweg ge-
nommen/ vnd nach Ferabat bey auffführung etlicher kostbaren Gebäw
mit harter Dienstbarkeit beleget/ quitiret/ vnd einen jeglichen wider an
seinem Orth zuziehen vergönnet/ seynd aber keine 300. Personen wi-
der nach Hauß kommen/ die andern aber wegen vngewohnter Lufft
alle gestorben.

Der König war dem Truncke sehr ergeben/ wer jhm hierinn gleich/
war jhm am liebsten: Neben diesem hielt Er die Weiberlust vnd Jag-Höchste Freu-
de des König.

ten für seine höchste Frewde/ in demselben war er mehr als im Gerichte
vnd Regierung/ vmb welche Er sich nicht viel bekummerte/ anzutreffen.

Er hatte drey Eheweiber/ die eine war eine Tochter eines Ober-Schach Sefi
3. Eheweiber.

sten/ welcher vorzeiten ein Eseltreiber oder einer/ der mit den Eselen das
Wasser ins Königes Küche getragen/ gewesen. Dann als dieser eins-
mals/ dem König Abas auff der Jagt in der grossen Hitze einen kühlen
Trunck Wasser/ welchen sonst niemand zuverschaffen wuste/ darreiche-
te/ wurde jhm darfür das Dorff Bilow bey Nachtschuan, in welchem
der Baur geboren/ Eigenthümblich verehret. Dieser als Er reich wird/
wurde vnter die fürnehmen Hoffdiener genommen/ vnd als er sich im1. Eine Per-
sianerin.

Kriege wolhielte/ zum Minbaschi oder Obersten über 1000. Mann
gemachet. Dessen Tochter welche sehr schön vnd jung/ nam Schach
Abas
vnd verehrte sie der Wittwen des Entleibeten Sefi Myrsa, jhrem2. Eine Ge-
orgianerin.

Sohne Sam, zum künfftigen Gemahl auffzuerziehen. Die andere
Ehefrawe war eine Christin/ Tameras Chans, des Regierenden Für-
sten in Georgia Tochter/ welche an dem König/ bey bestättigung des
Friedens/ so Schach Abas mit Tameras getroffen/ verheyrahtet wurde.

Die dritte war eine Cyrcassische Tartarin der Bikae Tochter/ vnd3. Eine Cyr-
cassische Tar-
tarin.

des offt erwehnten Fürsten Mussals Schwester. Diese wurde jhn zu
vnser Zeit zugeführet. Da dann die Mutter jhr das Geleite biß an den
Strom Büstrow gegeben/ vnd dem König sagen lassen/ daß er sie nicht
als eine gemeine Beyschläfferin/ viel weniger als eine Schlavin/ son-
dern als sein Eheweib der gebür nach halten/ vnd jhr wider geniessen
lassen wolte die Trewe vnd Liebe/ so seine Mutter in der Jugend bey
jhr/ ob sie schon jhre Schlavin gewesen/ vnd jhr offt die Schue außge-
zogen/ als ein leiblich Kind genossen. Wuste sie aber daß jhre Tochter
solte übel gehalten werden/ wolte sie selbe lieber jtzo in die Büstrow stür-
tzen/ vnd der Tochter Vnglück mit jhr auff einmahl ertrencken. Sie
wolte aber gleichwol des besten hoffen.

Ne-
K k k iij

Reiſe Beſchreibung.
Feſtung iſt zwar/ aber mit Verluſt 50. tauſend Mann/ erobert worden.
Nicht lange hernach als die beſten Haͤupter vnd Officirer hinweg/ hat
Er die Stadt Bagdat oder Babilon/ nachdem ſie 26. Jahr vnter der
Perſer Gewalt geweſen/ wider verlohren/ vnd iſt noch jtzo in des Tuͤr-
cken Haͤnden. Das loͤblichſte daß Er in ſeiner Regierung gethan/ ſa-
gen die Perſer ſey/ daß Er das arme Volck/ welches Schach Abas von
Eruan, Nachtſchuan, Chaletz vnd Georgia uͤber 7000. hinweg ge-
nommen/ vnd nach Ferabat bey aufffuͤhrung etlicher koſtbaren Gebaͤw
mit harter Dienſtbarkeit beleget/ quitiret/ vnd einen jeglichen wider an
ſeinem Orth zuziehen vergoͤnnet/ ſeynd aber keine 300. Perſonen wi-
der nach Hauß kommen/ die andern aber wegen vngewohnter Lufft
alle geſtorben.

Der Koͤnig war dem Truncke ſehr ergeben/ wer jhm hierinn gleich/
war jhm am liebſten: Neben dieſem hielt Er die Weiberluſt vnd Jag-Hoͤchſte Freu-
de des Koͤnig.

ten fuͤr ſeine hoͤchſte Frewde/ in demſelben war er mehr als im Gerichte
vnd Regierung/ vmb welche Er ſich nicht viel bekummerte/ anzutreffen.

Er hatte drey Eheweiber/ die eine war eine Tochter eines Ober-Schach Sefi
3. Eheweiber.

ſten/ welcher vorzeiten ein Eſeltreiber oder einer/ der mit den Eſelen das
Waſſer ins Koͤniges Kuͤche getragen/ geweſen. Dann als dieſer eins-
mals/ dem Koͤnig Abas auff der Jagt in der groſſen Hitze einen kuͤhlen
Trunck Waſſer/ welchen ſonſt niemand zuverſchaffen wuſte/ darreiche-
te/ wurde jhm darfuͤr das Dorff Bilow bey Nachtſchuan, in welchem
der Baur geboren/ Eigenthuͤmblich verehret. Dieſer als Er reich wird/
wurde vnter die fuͤrnehmen Hoffdiener genommen/ vnd als er ſich im1. Eine Per-
ſianerin.

Kriege wolhielte/ zum Minbaſchi oder Oberſten uͤber 1000. Mann
gemachet. Deſſen Tochter welche ſehr ſchoͤn vnd jung/ nam Schach
Abas
vnd verehrte ſie der Wittwen des Entleibeten Sefi Myrſa, jhrem2. Eine Ge-
orgianerin.

Sohne Sam, zum kuͤnfftigen Gemahl auffzuerziehen. Die andere
Ehefrawe war eine Chriſtin/ Tameras Chans, des Regierenden Fuͤr-
ſten in Georgia Tochter/ welche an dem Koͤnig/ bey beſtaͤttigung des
Friedens/ ſo Schach Abas mit Tameras getroffen/ verheyrahtet wurde.

Die dritte war eine Cyrcaſſiſche Tartarin der Bikæ Tochter/ vnd3. Eine Cyr-
caſſiſche Tar-
tarin.

des offt erwehnten Fuͤrſten Muſſals Schweſter. Dieſe wurde jhn zu
vnſer Zeit zugefuͤhret. Da dann die Mutter jhr das Geleite biß an den
Strom Buͤſtrow gegeben/ vnd dem Koͤnig ſagen laſſen/ daß er ſie nicht
als eine gemeine Beyſchlaͤfferin/ viel weniger als eine Schlavin/ ſon-
dern als ſein Eheweib der gebuͤr nach halten/ vnd jhr wider genieſſen
laſſen wolte die Trewe vnd Liebe/ ſo ſeine Mutter in der Jugend bey
jhr/ ob ſie ſchon jhre Schlavin geweſen/ vnd jhr offt die Schue außge-
zogen/ als ein leiblich Kind genoſſen. Wuſte ſie aber daß jhre Tochter
ſolte uͤbel gehalten werden/ wolte ſie ſelbe lieber jtzo in die Buͤſtrow ſtuͤr-
tzen/ vnd der Tochter Vngluͤck mit jhr auff einmahl ertrencken. Sie
wolte aber gleichwol des beſten hoffen.

Ne-
K k k iij
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[445/0493] Reiſe Beſchreibung. Feſtung iſt zwar/ aber mit Verluſt 50. tauſend Mann/ erobert worden. Nicht lange hernach als die beſten Haͤupter vnd Officirer hinweg/ hat Er die Stadt Bagdat oder Babilon/ nachdem ſie 26. Jahr vnter der Perſer Gewalt geweſen/ wider verlohren/ vnd iſt noch jtzo in des Tuͤr- cken Haͤnden. Das loͤblichſte daß Er in ſeiner Regierung gethan/ ſa- gen die Perſer ſey/ daß Er das arme Volck/ welches Schach Abas von Eruan, Nachtſchuan, Chaletz vnd Georgia uͤber 7000. hinweg ge- nommen/ vnd nach Ferabat bey aufffuͤhrung etlicher koſtbaren Gebaͤw mit harter Dienſtbarkeit beleget/ quitiret/ vnd einen jeglichen wider an ſeinem Orth zuziehen vergoͤnnet/ ſeynd aber keine 300. Perſonen wi- der nach Hauß kommen/ die andern aber wegen vngewohnter Lufft alle geſtorben. Der Koͤnig war dem Truncke ſehr ergeben/ wer jhm hierinn gleich/ war jhm am liebſten: Neben dieſem hielt Er die Weiberluſt vnd Jag- ten fuͤr ſeine hoͤchſte Frewde/ in demſelben war er mehr als im Gerichte vnd Regierung/ vmb welche Er ſich nicht viel bekummerte/ anzutreffen. Hoͤchſte Freu- de des Koͤnig. Er hatte drey Eheweiber/ die eine war eine Tochter eines Ober- ſten/ welcher vorzeiten ein Eſeltreiber oder einer/ der mit den Eſelen das Waſſer ins Koͤniges Kuͤche getragen/ geweſen. Dann als dieſer eins- mals/ dem Koͤnig Abas auff der Jagt in der groſſen Hitze einen kuͤhlen Trunck Waſſer/ welchen ſonſt niemand zuverſchaffen wuſte/ darreiche- te/ wurde jhm darfuͤr das Dorff Bilow bey Nachtſchuan, in welchem der Baur geboren/ Eigenthuͤmblich verehret. Dieſer als Er reich wird/ wurde vnter die fuͤrnehmen Hoffdiener genommen/ vnd als er ſich im Kriege wolhielte/ zum Minbaſchi oder Oberſten uͤber 1000. Mann gemachet. Deſſen Tochter welche ſehr ſchoͤn vnd jung/ nam Schach Abas vnd verehrte ſie der Wittwen des Entleibeten Sefi Myrſa, jhrem Sohne Sam, zum kuͤnfftigen Gemahl auffzuerziehen. Die andere Ehefrawe war eine Chriſtin/ Tameras Chans, des Regierenden Fuͤr- ſten in Georgia Tochter/ welche an dem Koͤnig/ bey beſtaͤttigung des Friedens/ ſo Schach Abas mit Tameras getroffen/ verheyrahtet wurde. Schach Sefi 3. Eheweiber. 1. Eine Per- ſianerin. 2. Eine Ge- orgianerin. Die dritte war eine Cyrcaſſiſche Tartarin der Bikæ Tochter/ vnd des offt erwehnten Fuͤrſten Muſſals Schweſter. Dieſe wurde jhn zu vnſer Zeit zugefuͤhret. Da dann die Mutter jhr das Geleite biß an den Strom Buͤſtrow gegeben/ vnd dem Koͤnig ſagen laſſen/ daß er ſie nicht als eine gemeine Beyſchlaͤfferin/ viel weniger als eine Schlavin/ ſon- dern als ſein Eheweib der gebuͤr nach halten/ vnd jhr wider genieſſen laſſen wolte die Trewe vnd Liebe/ ſo ſeine Mutter in der Jugend bey jhr/ ob ſie ſchon jhre Schlavin geweſen/ vnd jhr offt die Schue außge- zogen/ als ein leiblich Kind genoſſen. Wuſte ſie aber daß jhre Tochter ſolte uͤbel gehalten werden/ wolte ſie ſelbe lieber jtzo in die Buͤſtrow ſtuͤr- tzen/ vnd der Tochter Vngluͤck mit jhr auff einmahl ertrencken. Sie wolte aber gleichwol des beſten hoffen. 3. Eine Cyr- caſſiſche Tar- tarin. Ne- K k k iij

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/493>, abgerufen am 27.07.2024.