Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.Ander Theil der Persianischen Die Königlichen Geschencke an den Comitat waren/ Den andern Hoffjunckern jedem einen Towinen mit Folgenden Tag/ als den 3. Decemb. ließ der König die Herrn Der König saß widerumb im Saal Diwanchane in voriger celers Ge- schencke an den König. Jn dem das Confect noch auff der Taffel stund/ ließ der Eahte- Nach gehaltener Taffel wurden die Gesandten abermal durch tha-
Ander Theil der Perſianiſchen Die Koͤniglichen Geſchencke an den Comitat waren/ Den andern Hoffjunckern jedem einen Towinen mit Folgenden Tag/ als den 3. Decemb. ließ der Koͤnig die Herꝛn Der Koͤnig ſaß widerumb im Saal Diwanchane in voriger celers Ge- ſchencke an den Koͤnig. Jn dem das Confect noch auff der Taffel ſtund/ ließ der Eahte- Nach gehaltener Taffel wurden die Geſandten abermal durch tha-
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Ander Theil der Perſianiſchen
Die Koͤniglichen Geſchencke an den Comitat waren/
den fuͤnff Fuͤrnembſten nach den Geſandten/ jedem einen
Atlas vnd einen Doppeltafften Rock/ beyde mit guͤlde-
nen vnd bunten Blumen durchwircket.
Den andern Hoffjunckern jedem einen Towinen mit
Golde durchwirckten Rock. Den geringern Voͤlckern
aber nichts.
Folgenden Tag/ als den 3. Decemb. ließ der Koͤnig die Herꝛn
Geſandten ſampt den gantzen Comitat zum letzten mahle auff vnd zur
Taffel fordern. Es wurde durch den Mehemandar angeſaget/ daß
wir jhrem Gebrauch nach/ die vom Koͤnige geſchickte beſten Roͤcke uͤ-
ber vnſere Kleider hangen/ vnd alſo fuͤr dem Koͤnige erſcheinen ſolten.
Die Geſandten weigerten ſich zwar anfaͤnglich ſolches zuthun/ weil
aber der Mehemandar inſtaͤndig anhielt/ vorwendend/ gleich auch an-
dere ſagten/ es wurde in verbleibung deſſen dem Koͤnig mißfallen/ dann
alle andere Geſandten gleichsfals alſo auffziehen muͤſſen/ lieſſen ſie es
endlich geſchehen/ vnd hiengen/ gleich auch wir/ die beſten Roͤcke uͤber
die Schultern/ vnd ritten auff.
Die letzte oͤf-
fentliche Au-
dientz.
Der Koͤnig ſaß widerumb im Saal Diwanchane in voriger
Pracht/ vnd wurde alles mit ſelbigen Ceremonien, als in der erſten
audientz gehalten/ vnd ſahe man in keinem einige Verenderung.
Jn dem das Confect noch auff der Taffel ſtund/ ließ der Eahte-
mad döwlet, Sari Tagge ſeiner Gewohnheit nach dem Koͤnige koͤſt-
liche Verehrung bringen. Als nemblich 12. ſchoͤne Pferde/ mit koͤſt-
lichen Decken beleget/ 49. Camele/ mit Tuͤrckiſchen Tapeten/ vnd
klaren Filtzen/ Kebbe genant/ ſo ſehr klar von Wolle ſeynd/ 15.
Maul Eſel/ Tauſend Tumain an baarem Gelde/ vnd wurde jeglich
Tumain von einer abſonderlichen Perſon auff der Hand in einem ge-
faͤrbeten Beutel getragen/ 40. Stuͤck guͤlden Laken/ ſehr viel ſeidene
Wahren vnd andere Sachen/ ſo alle eines nach dem andern bey an-
derthald Stunden dem Palat vorbey/ vnd in die Schatz Cammer ge-
bracht wurde. Solche Geſchencke ſol der Reichs Canceler jaͤhrlich ein-
mahl vnd bißweilen 2. mahl bringen. Woher Er aber ſolches nimbt/
vnd warumb ers thut/ ſol an einem andern Orte geſaget werden.
Nach gehaltener Taffel wurden die Geſandten abermal durch
den Groß Marſchall vnd Kurtzibaſchi zum Koͤnige gefuͤhret/ vom
ſelben Abſcheid zunehmen. Da dann der Koͤnig bey uͤberreichung der
Recreditiven ſeinen freundlichen Gruß an J. H. F. Gn. den Hertzog
von Schleßwig/ Holſtein ꝛc. entbieten ließ/ vnd verhieß denſelben mit
einen eigenen Geſandten/ wider zubeſuchen. Die Geſandten danckten
mit gebuͤrender Ehrerbietung fuͤr diß vnd alle empfangene hohe Wol-
tha-
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