Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil der Persianischen
der muste solches auß Zwanck sagen. Weheklagte so lange biß der
Bruder jhm erzehlte/ auß was Vrsachen Er bey vns wehre/ vnd daß
sein Schiff vns auff dem Fusse folgen wurde/ da gab Er sich zu frieden/
kam auffs Schiff/ verehrte den Gesandten von allerhand Sorten
Obst/ vnsere Leute kaufften von jhm 5. grosse Epffel für einen ß. auch
so viel Birn. Jtem 50. Wallnüsse für 1. ß. Die Gesandten gaben
jhm für solche Beute Geld vnd Brandwein/ vnd liessen jhn wieder von
sich; Also hatte dieser Apffelkrieg ein Ende.

Bald darauff kamen wir zu einer Jnsel/ so zur Lincken 8. Meilen
Die Jnsel
Tzetlan oder
Tzenzeni.
von Terki gelegen/ von den Russen Tzetlan, von den Persern aber
Tzenzeni genant/ wir legten vns nach art der Perser/ welche daselbst
jhr Etmal zuhalten vnd zusetzen pflegen/ auch für Ancker auff viertehalb
Faden Wasser. Vnd weil George Dectander, welcher Anno 1602.
mit des Römischen Käysers Rudolphi Legaten in Persien gezogen/
aber nur alleine beym Leben geblieben/ vnd diesen Weg wieder zurücke
gekommen/ auch dieser Jnsel in seiner Reise Beschreibung gedacht/
daß Er nemblich auff derselben wegen eingefallenen Frostes von den
jhm verehrten Königl: Pferden essen müssen; wir auch noch ziemliche
Zeit am Tage übrig hatten/ haben die Gesandten sich mit vnser et-
lichen vnd Mußquetirern in der Schlupe übersetzen lassen/ dieselbe zu-
besehen/ wir funden aber auff der Jnsel nichts als forn eine Bake von
4. langen zusammen gebundenen Stangen/ auff welchen viel Wur-
tzeln vnd Gepüsche lag/ damit es den Seefahrenden Nachricht der Jn-
sel/ weil sie niedrig/ geben kunte. Jtem 2. grosse Gruben/ in welchen
Fewr gewesen; Dann es sollen sich allhier die Cosacken pflegen auff-
zuhalten. Die Jnsel erstrecket sich fast auff 3. Meilen von N. W. zu
S. O. war Sandicht Land/ an etlichen Orten des Vfers Schilficht/
an etlichen Orten aber von den außgeworffenen Muschelschalen gantz
weiß/ von ferne als Kalckgrund anzusehen. Sie lieget vnter den 43.
grad vnd 5. min. Elevat. poli, Jst die eine Jnsel/ vnd sonst keine mehr
biß Kilan, so an der Westen seiten der gewohnlichen Fahrt lieget/ vnd
die Schiffer zur Lincken liegen lassen.

Von dar ab sahen wir in S. W. auff dem festen Lande ein sehr
hohes Gebirge/ so sich am Himmel gleich als blawe Wolcken erzei-
gete/ erstreckte sich von Norden nach Süden/ vnd that sich in solcher
Form auff/ als beygesetztes Kuffer anzeiget. Die vnserigen hiessen
es das Cyrcaßische Gebierge/ weil es sich hinter Cyrcaßia stellet.
Die Russen vnd Cyrcassern nennen es Salatto, wir vernamen aber
Der hohe
Berg Cau-
casus.
hernach das es der weitberümbte Berg Caucasus, welcher in der
Landschafft Colchide, so wegen des Jasons Schiffart zu derselben
vnd den Raub des gulden Flüsses bekandt/ lieget. Dieser Berg hat
wegen seiner grossen Höhe/ sintemal Er die Wolcken weit übergehet/
vnd als an das Gestirn streichend anzusehen/ den Poenten Anlaß ge-
geben zu fabuliren, daß Ptometheus auff demselben mit einem Reiße

das

Ander Theil der Perſianiſchen
der muſte ſolches auß Zwanck ſagen. Weheklagte ſo lange biß der
Bruder jhm erzehlte/ auß was Vrſachen Er bey vns wehre/ vnd daß
ſein Schiff vns auff dem Fuſſe folgen wurde/ da gab Er ſich zu frieden/
kam auffs Schiff/ verehrte den Geſandten von allerhand Sorten
Obſt/ vnſere Leute kaufften von jhm 5. groſſe Epffel fuͤr einen ß. auch
ſo viel Birn. Jtem 50. Wallnuͤſſe fuͤr 1. ß. Die Geſandten gaben
jhm fuͤr ſolche Beute Geld vnd Brandwein/ vnd lieſſen jhn wieder von
ſich; Alſo hatte dieſer Apffelkrieg ein Ende.

Bald darauff kamen wir zu einer Jnſel/ ſo zur Lincken 8. Meilen
Die Jnſel
Tzetlan oder
Tzenzeni.
von Terki gelegen/ von den Ruſſen Tzetlan, von den Perſern aber
Tzenzeni genant/ wir legten vns nach art der Perſer/ welche daſelbſt
jhr Etmal zuhalten vñ zuſetzen pflegen/ auch fuͤr Ancker auff viertehalb
Faden Waſſer. Vnd weil George Dectander, welcher Anno 1602.
mit des Roͤmiſchen Kaͤyſers Rudolphi Legaten in Perſien gezogen/
aber nur alleine beym Leben geblieben/ vnd dieſen Weg wieder zuruͤcke
gekommen/ auch dieſer Jnſel in ſeiner Reiſe Beſchreibung gedacht/
daß Er nemblich auff derſelben wegen eingefallenen Froſtes von den
jhm verehrten Koͤnigl: Pferden eſſen muͤſſen; wir auch noch ziemliche
Zeit am Tage uͤbrig hatten/ haben die Geſandten ſich mit vnſer et-
lichen vnd Mußquetirern in der Schlupe uͤberſetzen laſſen/ dieſelbe zu-
beſehen/ wir funden aber auff der Jnſel nichts als forn eine Bake von
4. langen zuſammen gebundenen Stangen/ auff welchen viel Wur-
tzeln vnd Gepuͤſche lag/ damit es den Seefahrenden Nachricht der Jn-
ſel/ weil ſie niedrig/ geben kunte. Jtem 2. groſſe Gruben/ in welchen
Fewr geweſen; Dann es ſollen ſich allhier die Coſacken pflegen auff-
zuhalten. Die Jnſel erſtrecket ſich faſt auff 3. Meilen von N. W. zu
S. O. war Sandicht Land/ an etlichen Orten des Vfers Schilficht/
an etlichen Orten aber von den außgeworffenen Muſchelſchalen gantz
weiß/ von ferne als Kalckgrund anzuſehen. Sie lieget vnter den 43.
grad vnd 5. min. Elevat. poli, Jſt die eine Jnſel/ vnd ſonſt keine mehr
biß Kilan, ſo an der Weſten ſeiten der gewohnlichen Fahrt lieget/ vnd
die Schiffer zur Lincken liegen laſſen.

Von dar ab ſahen wir in S. W. auff dem feſten Lande ein ſehr
hohes Gebirge/ ſo ſich am Himmel gleich als blawe Wolcken erzei-
gete/ erſtreckte ſich von Norden nach Suͤden/ vnd that ſich in ſolcher
Form auff/ als beygeſetztes Kuffer anzeiget. Die vnſerigen hieſſen
es das Cyrcaßiſche Gebierge/ weil es ſich hinter Cyrcaßia ſtellet.
Die Ruſſen vnd Cyrcaſſern nennen es Salatto, wir vernamen aber
Der hohe
Berg Cau-
caſus.
hernach das es der weitberuͤmbte Berg Caucaſus, welcher in der
Landſchafft Colchide, ſo wegen des Jaſons Schiffart zu derſelben
vnd den Raub des gulden Fluͤſſes bekandt/ lieget. Dieſer Berg hat
wegen ſeiner groſſen Hoͤhe/ ſintemal Er die Wolcken weit uͤbergehet/
vnd als an das Geſtirn ſtreichend anzuſehen/ den Poẽten Anlaß ge-
geben zu fabuliren, daß Ptometheus auff demſelben mit einem Reiße

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <p><pb facs="#f0310" n="264"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil der Per&#x017F;iani&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
der mu&#x017F;te &#x017F;olches auß Zwanck &#x017F;agen. Weheklagte &#x017F;o lange biß der<lb/>
Bruder jhm erzehlte/ auß was Vr&#x017F;achen Er bey vns wehre/ vnd daß<lb/>
&#x017F;ein Schiff vns auff dem Fu&#x017F;&#x017F;e folgen wurde/ da gab Er &#x017F;ich zu frieden/<lb/>
kam auffs Schiff/ verehrte den Ge&#x017F;andten von allerhand Sorten<lb/>
Ob&#x017F;t/ vn&#x017F;ere Leute kaufften von jhm 5. gro&#x017F;&#x017F;e Epffel fu&#x0364;r einen ß. auch<lb/>
&#x017F;o viel Birn. Jtem 50. Wallnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e fu&#x0364;r 1. ß. Die Ge&#x017F;andten gaben<lb/>
jhm fu&#x0364;r &#x017F;olche Beute Geld vnd Brandwein/ vnd lie&#x017F;&#x017F;en jhn wieder von<lb/>
&#x017F;ich; Al&#x017F;o hatte die&#x017F;er Apffelkrieg ein Ende.</p><lb/>
          <p>Bald darauff kamen wir zu einer Jn&#x017F;el/ &#x017F;o zur Lincken 8. Meilen<lb/><note place="left">Die Jn&#x017F;el<lb/><hi rendition="#aq">Tzetlan</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">Tzenzeni.</hi></note>von <hi rendition="#aq">Terki</hi> gelegen/ von den Ru&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Tzetlan,</hi> von den Per&#x017F;ern aber<lb/><hi rendition="#aq">Tzenzeni</hi> genant/ wir legten vns nach art der Per&#x017F;er/ welche da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
jhr Etmal zuhalten vn&#x0303; zu&#x017F;etzen pflegen/ auch fu&#x0364;r Ancker auff viertehalb<lb/>
Faden Wa&#x017F;&#x017F;er. Vnd weil <hi rendition="#aq">George Dectander,</hi> welcher <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1602.<lb/>
mit des Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Ka&#x0364;y&#x017F;ers <hi rendition="#aq">Rudolphi Legaten</hi> in Per&#x017F;ien gezogen/<lb/>
aber nur alleine beym Leben geblieben/ vnd die&#x017F;en Weg wieder zuru&#x0364;cke<lb/>
gekommen/ auch die&#x017F;er Jn&#x017F;el in &#x017F;einer Rei&#x017F;e Be&#x017F;chreibung gedacht/<lb/>
daß Er nemblich auff der&#x017F;elben wegen eingefallenen Fro&#x017F;tes von den<lb/>
jhm verehrten Ko&#x0364;nigl: Pferden e&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; wir auch noch ziemliche<lb/>
Zeit am Tage u&#x0364;brig hatten/ haben die Ge&#x017F;andten &#x017F;ich mit vn&#x017F;er et-<lb/>
lichen vnd Mußquetirern in der Schlupe u&#x0364;ber&#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en/ die&#x017F;elbe zu-<lb/>
be&#x017F;ehen/ wir funden aber auff der Jn&#x017F;el nichts als forn eine Bake von<lb/>
4. langen zu&#x017F;ammen gebundenen Stangen/ auff welchen viel Wur-<lb/>
tzeln vnd Gepu&#x0364;&#x017F;che lag/ damit es den Seefahrenden Nachricht der Jn-<lb/>
&#x017F;el/ weil &#x017F;ie niedrig/ geben kunte. Jtem 2. gro&#x017F;&#x017F;e Gruben/ in welchen<lb/>
Fewr gewe&#x017F;en; Dann es &#x017F;ollen &#x017F;ich allhier die Co&#x017F;acken pflegen auff-<lb/>
zuhalten. Die Jn&#x017F;el er&#x017F;trecket &#x017F;ich fa&#x017F;t auff 3. Meilen von N. W. zu<lb/>
S. O. war Sandicht Land/ an etlichen Orten des Vfers Schilficht/<lb/>
an etlichen Orten aber von den außgeworffenen Mu&#x017F;chel&#x017F;chalen gantz<lb/>
weiß/ von ferne als Kalckgrund anzu&#x017F;ehen. Sie lieget vnter den 43.<lb/>
grad vnd 5. min. <hi rendition="#aq">Elevat. poli,</hi> J&#x017F;t die eine Jn&#x017F;el/ vnd &#x017F;on&#x017F;t keine mehr<lb/>
biß <hi rendition="#aq">Kilan,</hi> &#x017F;o an der We&#x017F;ten &#x017F;eiten der gewohnlichen Fahrt lieget/ vnd<lb/>
die Schiffer zur Lincken liegen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Von dar ab &#x017F;ahen wir in S. W. auff dem fe&#x017F;ten Lande ein &#x017F;ehr<lb/>
hohes Gebirge/ &#x017F;o &#x017F;ich am Himmel gleich als blawe Wolcken erzei-<lb/>
gete/ er&#x017F;treckte &#x017F;ich von Norden nach Su&#x0364;den/ vnd that &#x017F;ich in &#x017F;olcher<lb/>
Form auff/ als beyge&#x017F;etztes Kuffer anzeiget. Die vn&#x017F;erigen hie&#x017F;&#x017F;en<lb/>
es das <hi rendition="#aq">Cyrcaßi</hi>&#x017F;che Gebierge/ weil es &#x017F;ich hinter <hi rendition="#aq">Cyrcaßia</hi> &#x017F;tellet.<lb/>
Die Ru&#x017F;&#x017F;en vnd Cyrca&#x017F;&#x017F;ern nennen es <hi rendition="#aq">Salatto,</hi> wir vernamen aber<lb/><note place="left">Der hohe<lb/>
Berg <hi rendition="#aq">Cau-<lb/>
ca&#x017F;us.</hi></note>hernach das es der weitberu&#x0364;mbte Berg <hi rendition="#aq">Cauca&#x017F;us,</hi> welcher in der<lb/>
Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Colchide,</hi> &#x017F;o wegen des <hi rendition="#aq">Ja&#x017F;ons</hi> Schiffart zu der&#x017F;elben<lb/>
vnd den Raub des gulden Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;es bekandt/ lieget. Die&#x017F;er Berg hat<lb/>
wegen &#x017F;einer gro&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;he/ &#x017F;intemal Er die Wolcken weit u&#x0364;bergehet/<lb/>
vnd als an das Ge&#x017F;tirn &#x017F;treichend anzu&#x017F;ehen/ den Poe&#x0303;ten Anlaß ge-<lb/>
geben zu <hi rendition="#aq">fabuliren,</hi> daß <hi rendition="#aq">Ptometheus</hi> auff dem&#x017F;elben mit einem Reiße<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0310] Ander Theil der Perſianiſchen der muſte ſolches auß Zwanck ſagen. Weheklagte ſo lange biß der Bruder jhm erzehlte/ auß was Vrſachen Er bey vns wehre/ vnd daß ſein Schiff vns auff dem Fuſſe folgen wurde/ da gab Er ſich zu frieden/ kam auffs Schiff/ verehrte den Geſandten von allerhand Sorten Obſt/ vnſere Leute kaufften von jhm 5. groſſe Epffel fuͤr einen ß. auch ſo viel Birn. Jtem 50. Wallnuͤſſe fuͤr 1. ß. Die Geſandten gaben jhm fuͤr ſolche Beute Geld vnd Brandwein/ vnd lieſſen jhn wieder von ſich; Alſo hatte dieſer Apffelkrieg ein Ende. Bald darauff kamen wir zu einer Jnſel/ ſo zur Lincken 8. Meilen von Terki gelegen/ von den Ruſſen Tzetlan, von den Perſern aber Tzenzeni genant/ wir legten vns nach art der Perſer/ welche daſelbſt jhr Etmal zuhalten vñ zuſetzen pflegen/ auch fuͤr Ancker auff viertehalb Faden Waſſer. Vnd weil George Dectander, welcher Anno 1602. mit des Roͤmiſchen Kaͤyſers Rudolphi Legaten in Perſien gezogen/ aber nur alleine beym Leben geblieben/ vnd dieſen Weg wieder zuruͤcke gekommen/ auch dieſer Jnſel in ſeiner Reiſe Beſchreibung gedacht/ daß Er nemblich auff derſelben wegen eingefallenen Froſtes von den jhm verehrten Koͤnigl: Pferden eſſen muͤſſen; wir auch noch ziemliche Zeit am Tage uͤbrig hatten/ haben die Geſandten ſich mit vnſer et- lichen vnd Mußquetirern in der Schlupe uͤberſetzen laſſen/ dieſelbe zu- beſehen/ wir funden aber auff der Jnſel nichts als forn eine Bake von 4. langen zuſammen gebundenen Stangen/ auff welchen viel Wur- tzeln vnd Gepuͤſche lag/ damit es den Seefahrenden Nachricht der Jn- ſel/ weil ſie niedrig/ geben kunte. Jtem 2. groſſe Gruben/ in welchen Fewr geweſen; Dann es ſollen ſich allhier die Coſacken pflegen auff- zuhalten. Die Jnſel erſtrecket ſich faſt auff 3. Meilen von N. W. zu S. O. war Sandicht Land/ an etlichen Orten des Vfers Schilficht/ an etlichen Orten aber von den außgeworffenen Muſchelſchalen gantz weiß/ von ferne als Kalckgrund anzuſehen. Sie lieget vnter den 43. grad vnd 5. min. Elevat. poli, Jſt die eine Jnſel/ vnd ſonſt keine mehr biß Kilan, ſo an der Weſten ſeiten der gewohnlichen Fahrt lieget/ vnd die Schiffer zur Lincken liegen laſſen. Die Jnſel Tzetlan oder Tzenzeni. Von dar ab ſahen wir in S. W. auff dem feſten Lande ein ſehr hohes Gebirge/ ſo ſich am Himmel gleich als blawe Wolcken erzei- gete/ erſtreckte ſich von Norden nach Suͤden/ vnd that ſich in ſolcher Form auff/ als beygeſetztes Kuffer anzeiget. Die vnſerigen hieſſen es das Cyrcaßiſche Gebierge/ weil es ſich hinter Cyrcaßia ſtellet. Die Ruſſen vnd Cyrcaſſern nennen es Salatto, wir vernamen aber hernach das es der weitberuͤmbte Berg Caucaſus, welcher in der Landſchafft Colchide, ſo wegen des Jaſons Schiffart zu derſelben vnd den Raub des gulden Fluͤſſes bekandt/ lieget. Dieſer Berg hat wegen ſeiner groſſen Hoͤhe/ ſintemal Er die Wolcken weit uͤbergehet/ vnd als an das Geſtirn ſtreichend anzuſehen/ den Poẽten Anlaß ge- geben zu fabuliren, daß Ptometheus auff demſelben mit einem Reiße das Der hohe Berg Cau- caſus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/310
Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/310>, abgerufen am 24.11.2024.