Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Reise Beschreibung.
[Abbildung]

Den andern Tag nach vnser Ankunfft vor der Stadt schickte der
Persische Cuptzi vnd andere Kauffleute abermahl allerhand Fruchte
an die Gesandten/ vnd liessen fragen wohin Sie jhre fernere Reise zu
Wasser oder Land nehmen wolten? Zu Lande fortzukommen begebe
sich jtzo bequeme Gelegenheit/ Jn dem ein Russischer Gesandte/ so
auff der Rückreise auß Persien jnner 3. Tagen zu Terki erwartet
wurde/ 200. Camele vnd auch so viel Maul Esel mit sich biß auff die
Gräntze bringen wurde/ mit welchen wir gewündscht fortkommen/
vnd durch die Dagesthaner Tartern/ so sampt jhrem Schaffkal, oder
Oberhäupte/ ertz-Räuber wehren/ sicher vorbey passiren könten/ Sie
wolten selbst mit vns gehen. Derwegen vnsere Gesandten alsbald den
Weywoden vmb den Durchzug über Land begrüssen liessen/ auch vn-
sern Persischen Translatoren Rustan vmb gewißheit zuhaben an die
Dagesthaner Gräntze/ so 6. Meilen hinter Terki, schickten/ es waren
aber die Perser mit jhren Thieren bereit wieder zurücke. Der Wey-
wode ließ anfänglich vnser Begehren kurtz abschlagen/ aber alsbald
darauff/ vieleicht weil Er vernommen das die Persischen Mittel fort-
zukommen nicht mehr obhanden/ durch einen Obersten sagen; daß Er
gesinnet vns die Reise über Land/ wiewol Er darvon keinen Zaari-
schen Befehl hette/ nicht alleine zuvergönnen/ sondern auch in Beför-

de-
K ij
Reiſe Beſchreibung.
[Abbildung]

Den andern Tag nach vnſer Ankunfft vor der Stadt ſchickte der
Perſiſche Cuptzi vnd andere Kauffleute abermahl allerhand Fruchte
an die Geſandten/ vnd lieſſen fragen wohin Sie jhre fernere Reiſe zu
Waſſer oder Land nehmen wolten? Zu Lande fortzukommen begebe
ſich jtzo bequeme Gelegenheit/ Jn dem ein Ruſſiſcher Geſandte/ ſo
auff der Ruͤckreiſe auß Perſien jnner 3. Tagen zu Terki erwartet
wurde/ 200. Camele vnd auch ſo viel Maul Eſel mit ſich biß auff die
Graͤntze bringen wurde/ mit welchen wir gewuͤndſcht fortkommen/
vnd durch die Dageſthaner Tartern/ ſo ſampt jhrem Schaffkal, oder
Oberhaͤupte/ ertz-Raͤuber wehren/ ſicher vorbey paſſiren koͤnten/ Sie
wolten ſelbſt mit vns gehen. Derwegen vnſere Geſandten alsbald den
Weywoden vmb den Durchzug uͤber Land begruͤſſen lieſſen/ auch vn-
ſern Perſiſchen Translatoren Rustan vmb gewißheit zuhaben an die
Dageſthaner Graͤntze/ ſo 6. Meilen hinter Terki, ſchickten/ es waren
aber die Perſer mit jhren Thieren bereit wieder zuruͤcke. Der Wey-
wode ließ anfaͤnglich vnſer Begehren kurtz abſchlagen/ aber alsbald
darauff/ vieleicht weil Er vernommen das die Perſiſchen Mittel fort-
zukommen nicht mehr obhanden/ durch einen Oberſten ſagen; daß Er
geſinnet vns die Reiſe uͤber Land/ wiewol Er darvon keinen Zaari-
ſchen Befehl hette/ nicht alleine zuvergoͤnnen/ ſondern auch in Befoͤr-

de-
K ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <pb facs="#f0305" n="259"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Rei&#x017F;e Be&#x017F;chreibung.</hi> </fw><lb/>
          <figure/><lb/>
          <p>Den andern Tag nach vn&#x017F;er Ankunfft vor der Stadt &#x017F;chickte der<lb/>
Per&#x017F;i&#x017F;che <hi rendition="#aq">Cuptzi</hi> vnd andere Kauffleute abermahl allerhand Fruchte<lb/>
an die Ge&#x017F;andten/ vnd lie&#x017F;&#x017F;en fragen wohin Sie jhre fernere Rei&#x017F;e zu<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er oder Land nehmen wolten? Zu Lande fortzukommen begebe<lb/>
&#x017F;ich jtzo bequeme Gelegenheit/ Jn dem ein Ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;cher Ge&#x017F;andte/ &#x017F;o<lb/>
auff der Ru&#x0364;ckrei&#x017F;e auß Per&#x017F;ien jnner 3. Tagen zu <hi rendition="#aq">Terki</hi> erwartet<lb/>
wurde/ 200. Camele vnd auch &#x017F;o viel Maul E&#x017F;el mit &#x017F;ich biß auff die<lb/>
Gra&#x0364;ntze bringen wurde/ mit welchen wir gewu&#x0364;nd&#x017F;cht fortkommen/<lb/>
vnd durch die Dage&#x017F;thaner Tartern/ &#x017F;o &#x017F;ampt jhrem <hi rendition="#aq">Schaffkal,</hi> oder<lb/>
Oberha&#x0364;upte/ ertz-Ra&#x0364;uber wehren/ &#x017F;icher vorbey pa&#x017F;&#x017F;iren ko&#x0364;nten/ Sie<lb/>
wolten &#x017F;elb&#x017F;t mit vns gehen. Derwegen vn&#x017F;ere Ge&#x017F;andten alsbald den<lb/>
Weywoden vmb den Durchzug u&#x0364;ber Land begru&#x0364;&#x017F;&#x017F;en lie&#x017F;&#x017F;en/ auch vn-<lb/>
&#x017F;ern Per&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Translatoren Rustan</hi> vmb gewißheit zuhaben an die<lb/>
Dage&#x017F;thaner Gra&#x0364;ntze/ &#x017F;o 6. Meilen hinter <hi rendition="#aq">Terki,</hi> &#x017F;chickten/ es waren<lb/>
aber die Per&#x017F;er mit jhren Thieren bereit wieder zuru&#x0364;cke. Der Wey-<lb/>
wode ließ anfa&#x0364;nglich vn&#x017F;er Begehren kurtz ab&#x017F;chlagen/ aber alsbald<lb/>
darauff/ vieleicht weil Er vernommen das die Per&#x017F;i&#x017F;chen Mittel fort-<lb/>
zukommen nicht mehr obhanden/ durch einen Ober&#x017F;ten &#x017F;agen; daß Er<lb/>
ge&#x017F;innet vns die Rei&#x017F;e u&#x0364;ber Land/ wiewol Er darvon keinen Zaari-<lb/>
&#x017F;chen Befehl hette/ nicht alleine zuvergo&#x0364;nnen/ &#x017F;ondern auch in Befo&#x0364;r-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K ij</fw><fw place="bottom" type="catch">de-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0305] Reiſe Beſchreibung. [Abbildung] Den andern Tag nach vnſer Ankunfft vor der Stadt ſchickte der Perſiſche Cuptzi vnd andere Kauffleute abermahl allerhand Fruchte an die Geſandten/ vnd lieſſen fragen wohin Sie jhre fernere Reiſe zu Waſſer oder Land nehmen wolten? Zu Lande fortzukommen begebe ſich jtzo bequeme Gelegenheit/ Jn dem ein Ruſſiſcher Geſandte/ ſo auff der Ruͤckreiſe auß Perſien jnner 3. Tagen zu Terki erwartet wurde/ 200. Camele vnd auch ſo viel Maul Eſel mit ſich biß auff die Graͤntze bringen wurde/ mit welchen wir gewuͤndſcht fortkommen/ vnd durch die Dageſthaner Tartern/ ſo ſampt jhrem Schaffkal, oder Oberhaͤupte/ ertz-Raͤuber wehren/ ſicher vorbey paſſiren koͤnten/ Sie wolten ſelbſt mit vns gehen. Derwegen vnſere Geſandten alsbald den Weywoden vmb den Durchzug uͤber Land begruͤſſen lieſſen/ auch vn- ſern Perſiſchen Translatoren Rustan vmb gewißheit zuhaben an die Dageſthaner Graͤntze/ ſo 6. Meilen hinter Terki, ſchickten/ es waren aber die Perſer mit jhren Thieren bereit wieder zuruͤcke. Der Wey- wode ließ anfaͤnglich vnſer Begehren kurtz abſchlagen/ aber alsbald darauff/ vieleicht weil Er vernommen das die Perſiſchen Mittel fort- zukommen nicht mehr obhanden/ durch einen Oberſten ſagen; daß Er geſinnet vns die Reiſe uͤber Land/ wiewol Er darvon keinen Zaari- ſchen Befehl hette/ nicht alleine zuvergoͤnnen/ ſondern auch in Befoͤr- de- K ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/305
Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/305>, abgerufen am 23.11.2024.