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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Newe Persianische
Sachen jhren Außschlag/ deme auch ein jeder zu gehorsa-
men schüldig/ geben werde. Vnd wollen Wir das eigen-
thätliche Außfodern/ Rauffen vnd duellen bey dieser vn-
ser Ambaßada, vnd vnter dem Comitat, als wordurch vnsere
hohe Fürstliche Reputation, bevorab bey frembden Natio-
nen,
gar leichtlich violiret werden konte/ keines weges zu-
gelassen/ sondern hiermit ernst- vnd gäntzlich verboten/
vnd darunter so wol die hohe Officirer/ als gemeine Be-
diente außdrucklich gemeinet vnd verstanden haben.

5.

Vnd darmit bey dieser vnserer Gesandten Hoffstadt
alles mit desto besserer vnd richtiger Ordnung zugehen/
hergegen alle consusion vnd dahero entstehende disreputa-
tion
verhütet werden müge/ So sol vnserer Gesandten
verordenter Marschall so wol im Reisen als Stille lie-
gen/ alles in sorgfältige Obacht nehmen.

6.

Vnd zwar im Reisen sol er den Auffbruch/ vnd wann
jhme derselbe von vnsern Gesandten angemeldet worden/
bey einen jeden seinen Commando vnter gebenden anschaf-
fen/ daß mit auffladung der Bagage vnd sonsten ein jeder
sich auff die bestimpte zeit fertig halte/ vnd was jhnen an-
befohlen mit fleiß vnd also in acht nehme vnd bestelle/ da-
mit vnsere Gesandte durch eines vnd des andern tardantz
zu jhrem Verdruß nicht verzögert werden.

7.

Ebenmessig auch Er/ der Marschall alle vnd jede da-
hin anweisen wird/ darmit mit guter Einigkeit vnd gebü-
render Bescheidenheit ohne vnziemblichen Tumult alles
verrichtet werde.

8.

Jm Stille liegen aber sol Er dar auff sehen/ damit
vnsern Gesandten jederzeit vnd zu allen begebenheiten so
wol von den Hoff-Junckern als Pagen, Lackeyen vnd
andern bey Tag vnd Nacht/ vnd wem vnsere Gesandten
etwas befehlen/ fleissig auffgewartet vnd gedienet werde.

9.

Vnd weil zu Erhaltung vnserer hohen Fürftlichen
Reputation an sothaner fleissiger Auffwartung mercklich
gelegen. Als sollen die Hoff-Junckern/ Pagen, Lackeyen
vnd andere nach der Ordnung/ die vnsere Gesandten hier-

in-

Newe Perſianiſche
Sachen jhren Außſchlag/ deme auch ein jeder zu gehorſa-
men ſchuͤldig/ geben werde. Vnd wollen Wir das eigen-
thaͤtliche Außfodern/ Rauffen vnd duellen bey dieſer vn-
ſer Ambaßada, vnd vnter dem Comitat, als wordurch vnſere
hohe Fuͤrſtliche Reputation, bevorab bey frembden Natio-
nen,
gar leichtlich violiret werden konte/ keines weges zu-
gelaſſen/ ſondern hiermit ernſt- vnd gaͤntzlich verboten/
vnd darunter ſo wol die hohe Officirer/ als gemeine Be-
diente außdrucklich gemeinet vnd verſtanden haben.

5.

Vnd darmit bey dieſer vnſerer Geſandten Hoffſtadt
alles mit deſto beſſerer vnd richtiger Ordnung zugehen/
hergegen alle conſuſion vnd dahero entſtehende disreputa-
tion
verhuͤtet werden muͤge/ So ſol vnſerer Geſandten
verordenter Marſchall ſo wol im Reiſen als Stille lie-
gen/ alles in ſorgfaͤltige Obacht nehmen.

6.

Vnd zwar im Reiſen ſol er den Auffbruch/ vnd wann
jhme derſelbe von vnſern Geſandten angemeldet worden/
bey einen jeden ſeinen Commando vnter gebenden anſchaf-
fen/ daß mit auffladung der Bagage vnd ſonſten ein jeder
ſich auff die beſtimpte zeit fertig halte/ vnd was jhnen an-
befohlen mit fleiß vnd alſo in acht nehme vnd beſtelle/ da-
mit vnſere Geſandte durch eines vnd des andern tardantz
zu jhrem Verdruß nicht verzoͤgert werden.

7.

Ebenmeſſig auch Er/ der Marſchall alle vnd jede da-
hin anweiſen wird/ darmit mit guter Einigkeit vnd gebuͤ-
render Beſcheidenheit ohne vnziemblichen Tumult alles
verrichtet werde.

8.

Jm Stille liegen aber ſol Er dar auff ſehen/ damit
vnſern Geſandten jederzeit vnd zu allen begebenheiten ſo
wol von den Hoff-Junckern als Pagen, Lackeyen vnd
andern bey Tag vnd Nacht/ vnd wem vnſere Geſandten
etwas befehlen/ fleiſſig auffgewartet vnd gedienet werde.

9.

Vnd weil zu Erhaltung vnſerer hohen Fuͤrftlichen
Reputation an ſothaner fleiſſiger Auffwartung mercklich
gelegen. Als ſollen die Hoff-Junckern/ Pagen, Lackeyen
vnd andere nach der Ordnung/ die vnſere Geſandten hier-

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[74/0120] Newe Perſianiſche Sachen jhren Außſchlag/ deme auch ein jeder zu gehorſa- men ſchuͤldig/ geben werde. Vnd wollen Wir das eigen- thaͤtliche Außfodern/ Rauffen vnd duellen bey dieſer vn- ſer Ambaßada, vnd vnter dem Comitat, als wordurch vnſere hohe Fuͤrſtliche Reputation, bevorab bey frembden Natio- nen, gar leichtlich violiret werden konte/ keines weges zu- gelaſſen/ ſondern hiermit ernſt- vnd gaͤntzlich verboten/ vnd darunter ſo wol die hohe Officirer/ als gemeine Be- diente außdrucklich gemeinet vnd verſtanden haben. Vnd darmit bey dieſer vnſerer Geſandten Hoffſtadt alles mit deſto beſſerer vnd richtiger Ordnung zugehen/ hergegen alle conſuſion vnd dahero entſtehende disreputa- tion verhuͤtet werden muͤge/ So ſol vnſerer Geſandten verordenter Marſchall ſo wol im Reiſen als Stille lie- gen/ alles in ſorgfaͤltige Obacht nehmen. Vnd zwar im Reiſen ſol er den Auffbruch/ vnd wann jhme derſelbe von vnſern Geſandten angemeldet worden/ bey einen jeden ſeinen Commando vnter gebenden anſchaf- fen/ daß mit auffladung der Bagage vnd ſonſten ein jeder ſich auff die beſtimpte zeit fertig halte/ vnd was jhnen an- befohlen mit fleiß vnd alſo in acht nehme vnd beſtelle/ da- mit vnſere Geſandte durch eines vnd des andern tardantz zu jhrem Verdruß nicht verzoͤgert werden. Ebenmeſſig auch Er/ der Marſchall alle vnd jede da- hin anweiſen wird/ darmit mit guter Einigkeit vnd gebuͤ- render Beſcheidenheit ohne vnziemblichen Tumult alles verrichtet werde. Jm Stille liegen aber ſol Er dar auff ſehen/ damit vnſern Geſandten jederzeit vnd zu allen begebenheiten ſo wol von den Hoff-Junckern als Pagen, Lackeyen vnd andern bey Tag vnd Nacht/ vnd wem vnſere Geſandten etwas befehlen/ fleiſſig auffgewartet vnd gedienet werde. Vnd weil zu Erhaltung vnſerer hohen Fuͤrftlichen Reputation an ſothaner fleiſſiger Auffwartung mercklich gelegen. Als ſollen die Hoff-Junckern/ Pagen, Lackeyen vnd andere nach der Ordnung/ die vnſere Geſandten hier- in-

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/120>, abgerufen am 24.11.2024.