Olearius, Johann: Drei Predigten vom Unterscheid der wahren Christlichen Lutherischen und falschen Papistischen auch Calvinischen Religion. [s. l.], 1591.Weißheit / denn von Gottes ausdrücklichem Wort vnd vngezweiffelter warheit / halten. Da doch der Teuffer Johannes auff die Göttliche offenbarung / nicht auff Menschliche speculirung weiset. Joh. 1. Zum Vierdten. Was natürlicher weise vnmüglich ist / das halten die Caluinisten auch bey Gott vnmüglich. Wie der Epicurer, Plinius Lib. 2. Cap. 7. Durch ein lang Register der Ding / so er bey Gott vnmüglich erachtet / den Schöpffer aller Ding spottet. Solt aber dem nun also sein / So müste dis ein Nebengrundt sein / vnser Religion / was die Philosophia leiden kan / da doch vielmehr diß war ist (wie Basil. 116. Psal. schreibt) das leichter sey / mit einem Leffel das grosse weite Meer erschöpffen / denn das Göttliche Geheimnis mit vnser Vernunfft zuerforschen. Diß sey in gemein gesagt de Principijs Theologiae von dem grund der Lehre. Da nun E. L. richten mögen / ob wir / oder die Papisten / oder Caluinisten / mit Joh. dem Teuffer einig sein. Wir bleiben beym text. Jene aber verführen die Menschen auff glossen vnd schedliche holtzwege. Nu last vns kürtzlich von allen Artickeln insonderheit handlen. Weißheit / denn von Gottes ausdrücklichem Wort vnd vngezweiffelter warheit / halten. Da doch der Teuffer Johannes auff die Göttliche offenbarung / nicht auff Menschliche speculirung weiset. Joh. 1. Zum Vierdten. Was natürlicher weise vnmüglich ist / das halten die Caluinisten auch bey Gott vnmüglich. Wie der Epicurer, Plinius Lib. 2. Cap. 7. Durch ein lang Register der Ding / so er bey Gott vnmüglich erachtet / den Schöpffer aller Ding spottet. Solt aber dem nun also sein / So müste dis ein Nebengrundt sein / vnser Religion / was die Philosophia leiden kan / da doch vielmehr diß war ist (wie Basil. 116. Psal. schreibt) das leichter sey / mit einem Leffel das grosse weite Meer erschöpffen / deñ das Göttliche Geheimnis mit vnser Vernunfft zuerforschen. Diß sey in gemein gesagt de Principijs Theologiae von dem grund der Lehre. Da nun E. L. richten mögen / ob wir / oder die Papisten / oder Caluinisten / mit Joh. dem Teuffer einig sein. Wir bleiben beym text. Jene aber verführen die Menschen auff glossen vnd schedliche holtzwege. Nu last vns kürtzlich von allen Artickeln insonderheit handlen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043" n="11"/> Weißheit / denn von Gottes ausdrücklichem Wort vnd vngezweiffelter warheit / halten. Da doch der Teuffer Johannes auff die Göttliche offenbarung / nicht auff Menschliche speculirung weiset. Joh. 1.</p> <p>Zum Vierdten. Was natürlicher weise vnmüglich ist / das halten die Caluinisten auch bey Gott vnmüglich. Wie der Epicurer, Plinius Lib. 2. Cap. 7. Durch ein lang Register der Ding / so er bey Gott vnmüglich erachtet / den Schöpffer aller Ding spottet. Solt aber dem nun also sein / So müste dis ein Nebengrundt sein / vnser Religion / was die Philosophia leiden kan / da doch vielmehr diß war ist (wie Basil. 116. Psal. schreibt) das leichter sey / mit einem Leffel das grosse weite Meer erschöpffen / deñ das Göttliche Geheimnis mit vnser Vernunfft zuerforschen. Diß sey in gemein gesagt de Principijs Theologiae von dem grund der Lehre. Da nun E. L. richten mögen / ob wir / oder die Papisten / oder Caluinisten / mit Joh. dem Teuffer einig sein. Wir bleiben beym text. Jene aber verführen die Menschen auff glossen vnd schedliche holtzwege. Nu last vns kürtzlich von allen Artickeln insonderheit handlen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0043]
Weißheit / denn von Gottes ausdrücklichem Wort vnd vngezweiffelter warheit / halten. Da doch der Teuffer Johannes auff die Göttliche offenbarung / nicht auff Menschliche speculirung weiset. Joh. 1.
Zum Vierdten. Was natürlicher weise vnmüglich ist / das halten die Caluinisten auch bey Gott vnmüglich. Wie der Epicurer, Plinius Lib. 2. Cap. 7. Durch ein lang Register der Ding / so er bey Gott vnmüglich erachtet / den Schöpffer aller Ding spottet. Solt aber dem nun also sein / So müste dis ein Nebengrundt sein / vnser Religion / was die Philosophia leiden kan / da doch vielmehr diß war ist (wie Basil. 116. Psal. schreibt) das leichter sey / mit einem Leffel das grosse weite Meer erschöpffen / deñ das Göttliche Geheimnis mit vnser Vernunfft zuerforschen. Diß sey in gemein gesagt de Principijs Theologiae von dem grund der Lehre. Da nun E. L. richten mögen / ob wir / oder die Papisten / oder Caluinisten / mit Joh. dem Teuffer einig sein. Wir bleiben beym text. Jene aber verführen die Menschen auff glossen vnd schedliche holtzwege. Nu last vns kürtzlich von allen Artickeln insonderheit handlen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |