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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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Wie das Feuer eine innere Heteroge-
neität ist, so auch der Electrismus; nur
ist es dieser als eine Action der zweiten
Stuffe weniger innig, seine Pole heben
sich nothwendig stärker heraus, sie sind
gleich der Hyperbel immer getrennt, ob-
schon vereinigt, und in diesem endlosen
Einigen und Trennen besteht diese Func-
tion. Auch für sie ist die Luft ein Nicht-
leiter, weil sie zu gleicher Reihe gehört,
und eben so der Schwefel für Licht und
Wärme. Das Wasser aber behauptet auch
hier seine Indifferenz, doch ist es des Elec-
trismus empfänglicher als der metallischen
Action, oder des Magnetismus. Dieser ist
bekanntlich nur lebendig in der starren
Welt, der Electrismus aber gleich dem
Lichte und der Wärme überall da, wo die
Starrheit zur Flüchtigkeit sollicitirt wird,
aber eigenthümlich in Materien der zwei-
ten Stuffe. Ich sage nichts mehr über
Electrismus, da Schelling ihm seine Stelle
in der Walt wie dem Magnetismus und
Chymismus schon lange angewiesen und
nun Ritter seine Entgegengeseztheit mit
dem Magnetismus vollkommen bewährt
hat.

Die

Wie das Feuer eine innere Heteroge-
neität iſt, ſo auch der Electrismus; nur
iſt es dieser als eine Action der zweiten
Stuffe weniger innig, seine Pole heben
ſich nothwendig ſtärker heraus, ſie ſind
gleich der Hyperbel immer getrennt, ob-
schon vereinigt, und in diesem endlosen
Einigen und Trennen beſteht diese Func-
tion. Auch für ſie iſt die Luft ein Nicht-
leiter, weil ſie zu gleicher Reihe gehört,
und eben so der Schwefel für Licht und
Wärme. Das Waſſer aber behauptet auch
hier seine Indifferenz, doch iſt es des Elec-
trismus empfänglicher als der metallischen
Action, oder des Magnetismus. Dieser iſt
bekanntlich nur lebendig in der ſtarren
Welt, der Electrismus aber gleich dem
Lichte und der Wärme überall da, wo die
Starrheit zur Flüchtigkeit ſollicitirt wird,
aber eigenthümlich in Materien der zwei-
ten Stuffe. Ich sage nichts mehr über
Electrismus, da Schelling ihm seine Stelle
in der Walt wie dem Magnetismus und
Chymismus ſchon lange angewieſen und
nun Ritter seine Entgegengeseztheit mit
dem Magnetismus vollkommen bewährt
hat.

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[40/0058] Wie das Feuer eine innere Heteroge- neität iſt, ſo auch der Electrismus; nur iſt es dieser als eine Action der zweiten Stuffe weniger innig, seine Pole heben ſich nothwendig ſtärker heraus, ſie ſind gleich der Hyperbel immer getrennt, ob- schon vereinigt, und in diesem endlosen Einigen und Trennen beſteht diese Func- tion. Auch für ſie iſt die Luft ein Nicht- leiter, weil ſie zu gleicher Reihe gehört, und eben so der Schwefel für Licht und Wärme. Das Waſſer aber behauptet auch hier seine Indifferenz, doch iſt es des Elec- trismus empfänglicher als der metallischen Action, oder des Magnetismus. Dieser iſt bekanntlich nur lebendig in der ſtarren Welt, der Electrismus aber gleich dem Lichte und der Wärme überall da, wo die Starrheit zur Flüchtigkeit ſollicitirt wird, aber eigenthümlich in Materien der zwei- ten Stuffe. Ich sage nichts mehr über Electrismus, da Schelling ihm seine Stelle in der Walt wie dem Magnetismus und Chymismus ſchon lange angewieſen und nun Ritter seine Entgegengeseztheit mit dem Magnetismus vollkommen bewährt hat. Die

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/58>, abgerufen am 28.11.2024.