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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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der Länge des Oberkiefers, wie es schlecht,
hin in keiner andern Klasse vorkömmt,
und worauf man allein schon grösstentheils
die Gattungen gründen könnte, will und
kann ich hier nichts Ausgedehntes sagen.

Nach diesen Charakteren glaube ich
folgende Definition vom Fische geben zu
können; sollte ich das eigentlichste Merk-
mal auch nicht getroffen haben, so bin
ich doch überzengt, dass es in Zukunft,
wenn man einmal die Fische um dieser
Definition willen wird untersucht haben,
leicht sei, das etwa Mangelnde zu ersezen.

Piscis = Animal unisensuale, naribus
utrinque membrana mobili aut geminatis
aut dimidiatis
.

Die systematische Eintheilung der Fi-
sche kann dem Hauptmomente nach von
keinem andern Sinne als von dem des Ge-
ruchs genommen werden, daher nicht von
Flossen, Kiemendekeln, Kiemenlöchern,
Augen, Zunge u. d. gl. Nach unserm
Princip scheiden sie sich von selbst in zwei
naturliche Ordnungen, die man bisher nur
durch eine lange Beschreibung einer Men-

ge

der Länge des Oberkiefers, wie es schlecht,
hin in keiner andern Klaſſe vorkömmt,
und worauf man allein schon gröſstentheils
die Gattungen gründen könnte, will und
kann ich hier nichts Ausgedehntes sagen.

Nach dieſen Charakteren glaube ich
folgende Definition vom Fiſche geben zu
können; sollte ich das eigentlichſte Merk-
mal auch nicht getroffen haben, so bin
ich doch überzengt, daſs es in Zukunft,
wenn man einmal die Fiſche um dieser
Definition willen wird untersucht haben,
leicht sei, das etwa Mangelnde zu erſezen.

Piscis = Animal unisensuale, naribus
utrinque membrana mobili aut geminatis
aut dimidiatis
.

Die syſtematiſche Eintheilung der Fi-
sche kann dem Hauptmomente nach von
keinem andern Sinne als von dem des Ge-
ruchs genommen werden, daher nicht von
Floſſen, Kiemendekeln, Kiemenlöchern,
Augen, Zunge u. d. gl. Nach unſerm
Princip scheiden sie sich von selbſt in zwei
naturliche Ordnungen, die man bisher nur
durch eine lange Beſchreibung einer Men-

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[168/0186] der Länge des Oberkiefers, wie es schlecht, hin in keiner andern Klaſſe vorkömmt, und worauf man allein schon gröſstentheils die Gattungen gründen könnte, will und kann ich hier nichts Ausgedehntes sagen. Nach dieſen Charakteren glaube ich folgende Definition vom Fiſche geben zu können; sollte ich das eigentlichſte Merk- mal auch nicht getroffen haben, so bin ich doch überzengt, daſs es in Zukunft, wenn man einmal die Fiſche um dieser Definition willen wird untersucht haben, leicht sei, das etwa Mangelnde zu erſezen. Piscis = Animal unisensuale, naribus utrinque membrana mobili aut geminatis aut dimidiatis. Die syſtematiſche Eintheilung der Fi- sche kann dem Hauptmomente nach von keinem andern Sinne als von dem des Ge- ruchs genommen werden, daher nicht von Floſſen, Kiemendekeln, Kiemenlöchern, Augen, Zunge u. d. gl. Nach unſerm Princip scheiden sie sich von selbſt in zwei naturliche Ordnungen, die man bisher nur durch eine lange Beſchreibung einer Men- ge

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/186>, abgerufen am 22.11.2024.